Die 12-jährige Herrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland unter dem Reichskanzler Adolf Hitler gilt als das unrühmlichste und dunkelste Kapitel in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Eines der zweifellos grausamsten und verheerendsten Verbrechen jenes totalitären Staates war der Holocaust an den Juden. Angefangen mit Diskriminierungen und der totalen Entrechtung bis hin zu Deportationen und Massenermordungen wurde den jüdischen Bürgern Deutschlands das Leben regelrecht zur Hölle gemacht.
Unter diesen Umständen ist es offensichtlich, dass gerade die Juden mehr Gründe dafür hatten, Widerstand zu leisten, als die meisten Nicht-Juden. Im Gegensatz zur Nachkriegszeit, in der die Widerstandsleistungen der Juden oft verkannt blieben, ist heute bekannt, dass sie nicht untätig blieben. Das Vorhandensein des Widerstands ist längst keine Frage mehr. Doch neben dem fälschlichen Bild der Passivität der Opfer bestehen auch heute noch Kontroversen über die Rolle des jüdischen Widerstandes in Bezug auf seine vermeintliche Ineffektivität.
Mit der Begründung, dass die Juden bei all ihren unterschiedlichen Taten im Endeffekt selbst mehr Schaden davon trugen als ihre Feinde, deklariert man den jüdischen Widerstand als wirkungslos – doch genau dieses triste Bild des jüdischen Widerstandes werde ich mit meiner Facharbeit hinterfragen. Meine Leitfrage beschäftigt sich somit mit der Bedeutung des jüdischen Widerstandes in Deutschland und den tatsächlichen Auswirkungen, um am Ende überprüfen zu können, ob die Bemühungen der Juden tatsächlich so ergebnislos waren, wie es oftmals behauptet wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Situation der jüdischen Bevölkerung in Deutschland
- Grundlegende Überzeugungen des Judentums
- Jüdisches Leben in Deutschland vor der Machtergreifung
- Entwicklungen nach der Machtergreifung Hitlers
- Das Verhalten der deutschen Bevölkerung
- Ablehnung gegenüber der jüdischen Bevölkerung
- Hilfeleistungen und Solidarität der Deutschen
- Handlungen und Wirkungen des jüdischen Widerstandes
- Anfänge des Widerstands
- Die Gemeinschaft für Frieden und Aufbau
- Die Widerstandsgruppe um Herbert Baum
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit befasst sich mit der Bedeutung des jüdischen Widerstandes in Deutschland und seinen tatsächlichen Auswirkungen. Sie untersucht, ob die Bemühungen der Juden tatsächlich so ergebnislos waren, wie es oftmals behauptet wird.
- Das Judentum und seine Prinzipien im Kontext der deutschen Gesellschaft
- Die Lebensbedingungen der Juden in Deutschland vor und nach der Machtergreifung Hitlers
- Das Verhalten der deutschen Bevölkerung gegenüber den Juden, sowohl in Bezug auf Ablehnung als auch auf Solidarität
- Die vielfältigen Formen des jüdischen Widerstandes und ihre Motivationen
- Die Bedeutung des Widerstandes angesichts der erschwerten Bedingungen und des Einflusses der deutschen Bevölkerung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik des jüdischen Widerstandes in Deutschland vor und erläutert die Leitfrage der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Situation der jüdischen Bevölkerung in Deutschland, indem es die Grundüberzeugungen des Judentums sowie die Lebensbedingungen der Juden vor und nach der Machtergreifung Hitlers darstellt. Kapitel 3 analysiert das Verhalten der deutschen Bevölkerung gegenüber den Juden, indem es sowohl die Ablehnung als auch die Hilfeleistungen und Solidarität beleuchtet. Kapitel 4 präsentiert verschiedene Beispiele für den jüdischen Widerstand und untersucht die Motivationen und Verhaltensweisen der Widerstandskämpfer.
Schlüsselwörter
Jüdischer Widerstand, Nationalsozialismus, Antisemitismus, Holocaust, Judentum, deutsche Bevölkerung, Solidarität, Motivation, Widerstandskämpfer.
- Arbeit zitieren
- Johanna Thiemer (Autor:in), 2015, Die Bedeutung und Reichweite des Jüdischen Widerstands gegen den NS-Staat in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336619