Im Rahmen der Unterrichtseinheit „The Deficiency of Afghanistan’s Unitary State“ wurden bis jetzt bereits umfassende inhaltliche Grundlagen bezüglich des Afghanistankonfliktes gelegt. So wurden, orientiert an fünf Situativen Aufgaben, sowohl historische Entwicklungen und Ursachen geklärt als auch die gegenwärtigen wichtigsten in Afghanistan agierenden Akteure benannt. Im nun folgenden, als Abschluss gedachten Teils der Unterrichtseinheit sollen die SuS in einem Planspiel die Perspektive verschiedener spezifischer Akteure im Afghanistankonflikt einnehmen und diese im Rahmen der fiktiven Konferenz „Possible Ways to Stabilization in Afghanistan” argumentativ vertreten.
An dieser Stelle sei auch anzumerken, dass die Konferenz in der Realität definitiv auf Englisch abgehalten werden müsste, somit soll den SuS auch der Bezug zur Rolle der englischen Sprache in einer globalisierten Welt vermittelt werden.
Im sprachlichen Bereich wurde hier insbesondere auf ein themenspezifisches Vokabular zur Analysekompetenz fokussiert und es wurden etwa Grundformen semantischer Verknüpfung sowie Konnektoren für das Verfassen einer Summary und einer Analysis eingeübt. Innerhalb des letzten Blocks der Einheit soll nun auch den diskursiven Kompetenzen mehr Beachtung geschenkt werden und die SuS sollen befähigt werden, innerhalb sprachlicher Interaktion argumentativ und stilistisch angemessen ihre Meinung zu äußern sowie sich sicher innerhalb einer Diskussion aktiv und auch reagierend beteiligen zu können.
Letzten Endes soll Ziel der gesamten Einheit sein, in die „Probleme internationaler Zusammenarbeit und Friedenssicherung” einzuführen und anhand „der Analyse eines internationalen Konflikts Orientierungswissen mit dem Ziel sachlich begründeter Urteilsbildung” (Hessisches Kultusministerium 2010b: 21) zu vermitteln. Ebenfalls sollen Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und diskutiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Lerngruppenanalyse
- Sachanalyse und Einordnung der Stunde
- Didaktische und methodische Überlegungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Unterrichtsentwurf zielt darauf ab, die Urteils- und Handlungskompetenz der Schüler im Fach Politik-Wirtschaft im Kontext des Afghanistankonflikts zu fördern und gleichzeitig die diskursive Sprachkompetenz in Englisch zu verbessern. Die Schüler sollen verschiedene Perspektiven im Konflikt verstehen und argumentativ vertreten können.
- Analyse des Afghanistankonflikts
- Förderung der Urteils- und Handlungskompetenz
- Entwicklung der diskursiven Sprachkompetenz in Englisch
- Perspektivwechsel und Verständnis verschiedener Interessen
- Anwendung des erlernten Vokabulars und der Analysekompetenz
Zusammenfassung der Kapitel
Lerngruppenanalyse: Diese Analyse beschreibt eine fiktive 10. Klasse, bestehend aus 13 Schülern und 8 Schülerinnen, und deren Leistungsstand. Die Klasse zeigt sich als relativ homogen, mit einigen leistungsstärkeren und leistungsschwächeren Schülern. Die leistungsstärkeren Schüler verfügen über ein breites Vokabular und ausgeprägte Ausdrucksfähigkeiten, während die leistungsschwächeren Schüler teilweise in ihren Ausdrucksfähigkeiten und Kompetenzen defizitär sind. Der Entwurf beschreibt Strategien, um die Integration aller Schüler zu verbessern und die Kompetenzen aller Schüler zu fördern, insbesondere im Bereich der diskursiven Kompetenz. Die Klasse hat ein weitgehend gefestigtes B1-Niveau in Englisch, einige Schüler erreichen bereits ein B2 Niveau.
Sachanalyse und Einordnung der Stunde: Dieses Kapitel ordnet die Stunde in den Kontext des curriculären Themenblocks „Internationale Zusammenarbeit und Friedenssicherung“ ein und begründet die Wahl des Afghanistankonflikts als exemplarischen Fall für die Analyse internationaler Konflikte. Der Konflikt in Afghanistan wird als besonders geeignet angesehen, da er Aspekte wie den Verfall staatlicher Institutionen und die damit verbundenen Einschränkungen von Rechtsstaatlichkeit, gesellschaftlichem Zusammenleben, Wirtschaftstätigkeit und Sicherheit veranschaulicht. Die Verwendung von englischsprachiger Fachliteratur und der Bezug auf die englischsprachige Presse unterstreichen den bilingualen Aspekt der Stunde. Der Afghanistankonflikt besitzt nach Klafki (2006) Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung und spielt eine wichtige Rolle im Leben der Schüler. Die Stunde baut auf bereits bestehenden inhaltlichen Grundlagen auf, die in einer vorhergehenden Unterrichtseinheit gelegt wurden. Die Schüler werden in einem Planspiel verschiedene Perspektiven im Konflikt einnehmen und argumentativ vertreten.
Didaktische und methodische Überlegungen: Dieses Kapitel beschreibt die didaktischen und methodischen Überlegungen zur Stunde. Der Fokus liegt auf der Förderung der Urteils- und Handlungskompetenz der Schüler. Die Methode „Tell me what you know“ wird als Einstieg verwendet, um das vorhandene Wissen der Schüler zu aktivieren und eine gemeinsame Basis für die Diskussion zu schaffen. Im Hauptteil der Stunde findet ein Planspiel statt, in dem die Schüler die Rolle verschiedener Akteure im Afghanistankonflikt einnehmen und ihre Positionen vertreten. Die sprachliche Förderung konzentriert sich auf die diskursive Sprachkompetenz in Englisch.
Schlüsselwörter
Afghanistankonflikt, Internationale Beziehungen, Friedenssicherung, bilinguale Didaktik, diskursive Kompetenz, Urteilskompetenz, Handlungskompetenz, Planspiel, Analysekompetenz, englischsprachiger Unterricht.
Unterrichtsentwurf: Afghanistankonflikt - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Gegenstand dieses Unterrichtsentwurfs?
Der Unterrichtsentwurf beschreibt eine Unterrichtsstunde zum Afghanistankonflikt für eine fiktive 10. Klasse. Der Fokus liegt auf der Förderung der Urteils- und Handlungskompetenz der Schüler sowie der Verbesserung ihrer diskursiven Sprachkompetenz in Englisch. Die Stunde ist bilingual angelegt und nutzt englischsprachige Materialien.
Welche Ziele werden mit dem Unterricht verfolgt?
Der Unterricht zielt darauf ab, die Schüler zu befähigen, den Afghanistankonflikt aus verschiedenen Perspektiven zu analysieren, ihre eigenen Urteile zu bilden und diese argumentativ zu vertreten. Die Schüler sollen dabei ihre diskursiven Fähigkeiten in Englisch verbessern und ihr Wissen über internationale Beziehungen und Friedenssicherung erweitern.
Welche Themen werden behandelt?
Der Entwurf behandelt den Afghanistankonflikt als exemplarischen Fall für internationale Konflikte. Es werden Aspekte wie der Verfall staatlicher Institutionen, die Einschränkungen von Rechtsstaatlichkeit und die verschiedenen Perspektiven der beteiligten Akteure beleuchtet. Der bilinguale Aspekt des Unterrichts wird durch die Verwendung englischsprachiger Materialien hervorgehoben.
Wie ist der Unterricht aufgebaut?
Der Entwurf gliedert sich in eine Lerngruppenanalyse, eine Sachanalyse und Einordnung der Stunde sowie didaktische und methodische Überlegungen. Die Stunde selbst beginnt mit der Methode „Tell me what you know“, gefolgt von einem Planspiel, in dem die Schüler verschiedene Rollen im Konflikt einnehmen und ihre Positionen vertreten.
Welche Methoden werden eingesetzt?
Die Hauptmethode ist ein Planspiel, das die Schüler aktiv in den Lernprozess einbindet und die Urteils- und Handlungskompetenz fördert. Zusätzlich wird die Methode „Tell me what you know“ als Einstieg verwendet, um das Vorwissen der Schüler zu aktivieren. Der Unterricht ist bilingual und nutzt englischsprachige Materialien und Fachliteratur.
Welche Lerngruppe wird angesprochen?
Der Entwurf beschreibt eine fiktive 10. Klasse mit 13 Schülern und 8 Schülerinnen mit einem heterogenen Leistungsniveau in Englisch (B1-B2). Es werden Strategien zur Integration aller Schüler und zur Förderung ihrer Kompetenzen, insbesondere der diskursiven Kompetenz, beschrieben.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Entwurf?
Schlüsselwörter sind: Afghanistankonflikt, Internationale Beziehungen, Friedenssicherung, bilinguale Didaktik, diskursive Kompetenz, Urteilskompetenz, Handlungskompetenz, Planspiel, Analysekompetenz, englischsprachiger Unterricht.
Wie wird die sprachliche Förderung im Unterricht umgesetzt?
Die sprachliche Förderung konzentriert sich auf die Verbesserung der diskursiven Sprachkompetenz in Englisch. Die Schüler sollen lernen, ihre Positionen argumentativ und fundiert in Englisch zu vertreten und die englischsprachige Fachliteratur zu verstehen und zu analysieren.
- Arbeit zitieren
- Simon Brandl (Autor:in), 2015, Possible Ways to Stabilization in Afghanistan (Politik-Wirtschaft (Bilingual), 10. Klasse), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337200