Das vor einigen Jahrhunderten noch von Ephialtes erhaltene Zitat “Geschichte wird von Siegern geschrieben“ und dessen kritischer Blickwinkel hat den Zweck und das Ziel dieses Essays insofern tief geprägt, als hier die Geschichtsschreibung eines bedeutenden historischen Ereignisses zur Diskussion gebracht werden soll. In der Absicht, sowohl die Sachverhalte vor dem Ausbruch des Kampfes des Shakushain, als auch seine Bewertungen in aller Ausführlichkeit darzustellen, gelangt man dadurch zur Beantwortung der folgenden Frage: War das Matsumae-Han verantwortlich für den Ausbruch des Kampfes des Shakushain?
Anfangs bespreche ich kurz den politischen und ökonomischen Kontext der damaligen Insel Ezo, der mir für das Verständnis des Ausbruchs absolut notwendig scheint. Nachstehend stelle ich die Umschwenkung der Politik des Matsumae-Han in Bezug auf die Ainu dar und später beschäftige ich mich mit ihren Folgen. Schlussendlich wird die schon gestellte Frage beantwortet.
Vor dem Ausbruch des Kampfes des Shakushain in 1669 führten bestimmte Veränderungen der bisher eher friedlichen Beziehung zwischen den Ainu und dem Matsumae-Han zum wohlbekannten Konflikt. Bis dahin beschränkte sich die japanische Präsenz im Lebensraum der Ainu grundsätzlich auf die Goldwäscherei und auf den Handel. Die Ainu hingegen betrieben bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts das Monopol der Fischerei und der Fischerei, der Holzfällerei und dazu noch der Hirsch- und Bärenjagd, worauf ihre zwar primitive, aber langsam aufblühende Wirtschaftsordnung auch basierte. Es ist trotzdem wichtig anzumerken, dass das Ausbleiben des Wildes, wenn es gelegentlich vorkam, dramatische Konsequenzen für die Einwohner hatte. Beispiel dafür ist der Hungertod des Jahres 1784 in dem mehr als 400 Ainu starben, durch den die bedeutende Rolle, die die Natur im Leben der Ainu gespielt hat, ersichtlich wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der politische und ökonomische Kontext der Insel Ezo
- Die Politik des Matsumae-Han gegenüber den Ainu
- Die Folgen der Politik des Matsumae-Han
- Der Ausbruch des Kampfes des Shakushain
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Frage, ob das Matsumae-Han für den Ausbruch des Kampfes des Shakushain verantwortlich war. Er beleuchtet den politischen und ökonomischen Kontext der damaligen Insel Ezo, analysiert die Politik des Matsumae-Han gegenüber den Ainu und deren Folgen, und untersucht den Ausbruch des Kampfes im Detail.
- Die Beziehung zwischen den Ainu und dem Matsumae-Han vor dem Kampf
- Die Folgen der Monopolspolitik des Matsumae-Han für die Ainu
- Die Rolle des Karô Kakizaki Kurando im Konflikt
- Die verschiedenen Perspektiven auf den Ausbruch des Kampfes
- Die Verantwortung des Matsumae-Han für den Konflikt
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer kurzen Darstellung des politischen und ökonomischen Kontextes der Insel Ezo vor dem Kampf des Shakushain. Er beschreibt die Lebensweise der Ainu, ihre Wirtschaftsordnung und ihre soziale Struktur. Anschließend wird die Politik des Matsumae-Han gegenüber den Ainu untersucht, insbesondere die Monopolspolitik des Hans, die zur Ausbeutung der Ainu und zur Destabilisierung ihrer Wirtschaft führte. Der Essay beleuchtet auch die Rolle des Karô Kakizaki Kurando, der die Preise für japanische Waren verdreifachte und damit die Lage der Ainu weiter verschärfte. Abschließend werden die verschiedenen Perspektiven auf den Ausbruch des Kampfes diskutiert, wobei die Verantwortung des Matsumae-Han für den Konflikt im Vordergrund steht.
Schlüsselwörter
Ainu, Matsumae-Han, Shakushain, Kampf, Insel Ezo, Monopolspolitik, Ausbeutung, Wirtschaft, Politik, Geschichte, Japan, Proto-Staat, Kotan, Iwor, Kotan-Korkur, Falkenfängerei, Fischerei, Holzwirtschaft, Goldabbau, Bakufu, Infektion, Vergiftung, Intrigen, Kapitalismus, Beherrschung, Zerstörung.
- Quote paper
- Bachelor Angel Guirao Navarro (Author), 2015, War das Matsumae-Han verantwortlich für den Ausbruch des Kampfes des Shakushain?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337937