Die Hanse. Enstehung und Handel


Hausarbeit, 2014

13 Seiten, Note: 3,0


Leseprobe


Inhaltsangabe

1. Städte im Wandel

2. Entstehung der Hanse

3. Die aufstrebenden Kaufleute und ihr anhaltender Erfolg

4. Haupthandelswaren

5. Das Erbe der Hanse

6. Quellen und Literatur

1. Städte im Wandel

Die Städte im frühen Mittelalter waren lediglich Überreste der Antike. Nach dem Untergang des Römischen Reiches waren die großen Kaiserstädte im deutschen Gebiet, wie zum Beispiel Trier, auf ein Minimum der einstiegen Bevölkerung geschrumpft. Die einst massiven Stadtmauern wurden abgetragen und die Rohstoffe dienten nun dem Kirchenbau. Dort übernahmen die Bischöfe zentrale Verwaltungsrollen. So konnten diese Städte weiter bestehen, als Bischofssitze.[1]

Aber die meisten Städte im Mittelalter entstanden aus Siedlungen, welche meist in der Nähe von Burgen, Klöstern oder Märkten entstanden. Als Stadtgründer traten daher Könige, Herzöge oder Bischöfe hervor. Die Merkmale dieser Städte waren eine dichte Besiedlung, eine Ummauerung sowie Handel und Gewerbe.

Dieser Handel beschränkte sich im 9. Und 10. Jahrhundert zunächst auf die Stadt und ihre umliegenden Dörfer und Siedlungen, wobei Geld als Tauschmittel eine eher geringe Rolle spielte.

Für andere Städte, die an günstigen Orten gelegen waren, erhob sich darüber hinaus der Fernhandel, welcher ihnen zu Reichtum und Aufschwung verhalf. Der zunehmende Handel setzte nun auch ein allgemein anerkanntes Tauschmittel voraus, das Geld.[2]Damit entwickelte sich eine erste Form der kapitalistischen Wirtschaft.

Eine dritte Schicht entstand, neben Adel und Bauerntum, die Bürger. Die Lehnsherren gaben einige ihrer Rechte auf, um am Genuss der entstandenen Wirtschaft teilzuhaben und machten es den Städten möglich freiheitlich zu regieren. Die verschiedenen Gruppen die in der Stadt lebten strebten nun auch nach Befreiung aus der Leibeigenschaft des Grundherren. Die, die durch den Handel zu Wohlstand gekommen waren, kauften dem Grundherren seine Rechte ab. Ab dem 11. Jahrhundert waren die reichen Patrizier dabei zumeist die neuen Regenten der Stadt, die sich Ratssitzungen über den weiteren Verlauf des Stadtwesens berieten.

Hinzu kommt, dass das Bürgertum nun auch die Fehden zwischen Adel und Kirche ausnutzte. Indem sie ihren Bischof aus der Stadt vertrieben, konnten die Bürger Worms 1073 Privilegien und Freiheitsbriefe vom Kaiser erhalten, welche die Rechte der Bürger festlegten, wie zum Beispiel ein selbstständiges GerichtsFinanzund Militärwesen.[3]

Der Zusammenhalt in einer Gemeinschaft stärkte das Bürgertum weiterhin, so schlossen sich zum Beispiel die Handwerker im 13. Und Anfang des 14. Jahrhunderts zu Gilden oder Zünften zusammen und konnten ihr Ansehen und ihre Macht erweitern. Die Zünfte lösten die Geschlechterherrschaft der Patrizier ab und zwangen sie, wenn sie ratsfähig bleiben wollten, sich einer Zunft anzuschließen. So erlebten die freien deutschen Städte im 14. Jahrhundert ihre Blütezeit.[4]

2. Entstehung der Hanse

Zum Inbegriff reicher, spätmittelalterlicher Städte wurden insbesondere die, die zum Verbund der Hanse gehörten. Um ihre wirtschaftlichen Interessen besser durchsetzen zu können hatten sich Kaufleute bereits im 11. Jahrhundert zu Kaufmannsgenossenschaften zusammengeschlossen. Dies geschah vor allem mit dem Ziel die Handelsbeziehung mit dem Ausland besser zu verfolgen.[5]

Die Hanse war kein echter Städtebund, sondern eher eine Handelsgesellschaft mit städtebundlichen Zügen. Vor allem um sich gegen Raubritterüberfälle zu schützen schlossen sich die Kaufleute bei ihren Handelsfahrten zusammen. So entstand in Südwestdeutschland der Rheinische Städtebund.[6]Ihm folgten weitere Schutz – und Trutzbündnisse der aufblühenden Städte, um sich und ihren Handel zu schützen. So kam es dann auch zu zahlreichen Bündnissen in der Seefahrt, denn das war die Grundlage für einen steten Handel. Für die Entstehung der Hanse gibt es kein exaktes Datum. Aber da der Ostseeraum ab dem 11. Jahrhundert immer mehr in das mitteleuropäische Handelsnetz mit einbezogen wurde, ist hier ihre Geburtsstunde einzuordnen. Die Ostsee war optimal für die Verschiffung von Waren in die entlegeneren östlichen und nördlichen Regionen Europas geeignet. Hinzu kommt, dass ab dem 11. Jahrhundert die Bevölkerungszahl stark zunahm und somit auch die Wirtschaft. Die Nachfrage von Handelsgütern stieg und die Waren mussten auf einem sicheren Weg in die Städte gelangen. Die daraus entstehende höhere Wirtschaftsleistung machte es den Kaufleuten nun auch möglich das Handelsnetz in entlegenere Regionen auszuweiten. Aber die Waren wurden nicht nur importiert, sondern, durch erhöhte Produktionsfähigkeit der Städte selbst, auch exportiert, was später einen erheblichen Einfluss auf den Reichtum und das Ansehen der Städte hatte.[7]

Wichtig hierbei war auch der Schutz der Niederlassungen im Ausland. Dazu zählten Russland (Nowgorod), Skandinavien (Schonen und Bergen), Flandern (Brügge) und England (London).

Ein weiterer Ansatz für den Beginn der Hanse ist das Altenburger Privileg, welches Heinrich der Löwe 1161 erlässt um somit Frieden zwischen den sächsischen und den gotländer Kaufleuten zu stiften. Demnach verlieh er den Gotländern bestimmte Handelsprivilegien auf seinem Herrschaftsgebiet, unter der Bedingung, dass die sächsischen Händler die gleichen auf ihrem Land hätten.[8]

In einem der Zentren für europäischen Handel, im flandrischen Brügge gab es 1235 die erste Niederlassung deutscher Kaufleute im Ausland. Im Laufe der Zeit entstanden immer mehr solcher Handelskontoren. Zur Blütezeit der Hanse zählten fast 200 Städte und Kontoren zu dem Handelsnetzwerk der Kaufleute.[9]Die Kontoren boten den Kaufleuten Schutz und die anliegenden Städte profitierten von dem Handel.

Deutsche Kaufleute tauschten in den Küstengebieten Westund Osteuropas Waren aus Nordeuropa gegen Produkte aus dem Süden. Die Männer, mit denen sie Handel trieben, kamen von der schwedischen Insel Gotland. Sie waren Großbauern und verstrieben ihre Waren, doch dies genügte den hansischen Kaufleuten immer weniger.[10]

Als im 13. Jahrhundert norddeutsche Fürsten und die Stadt Lübeck die dänische Vormachtstellung in der Ostsee durch einen Krieg beendet hatten, bekamen die deutschen Kaufleute erstmals Zugang zum begehrten Ostseehandel. Sie begannen Gotland als Zwischenstation zu nutzen, um in den direkten Fernhandel mit Russland und Skandinavien zu treten. So wurden sie zu Konkurrenten der Gotländer und verdrängten diese bald.

[...]


[1] Nach Buttinger, 2012, S.113 ff.

[2] Nach Ebeling, 1950, S. 212 ff.

[3] Ebeling, 1950, S. 218

[4] Ebenda, S. 221

[5] Nach Buttinger, 2012, S. 121 ff.

[6] Nach: Ebeling, 1950, S. 279 ff.

[7] Nach: Hammel-Kiesow, 2008, S.21ff.

[8] Nach Selzer, 2009, S. 23 ff.

[9] Nach: Hammel-Kiesow, 2008, S.

[10] Nach: Fuß, 2011, S. 256 ff. 26 ff.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die Hanse. Enstehung und Handel
Hochschule
Universität Rostock  (Philosophische Fakultät)
Veranstaltung
Proseminar
Note
3,0
Autor
Jahr
2014
Seiten
13
Katalognummer
V339409
ISBN (eBook)
9783668289819
ISBN (Buch)
9783668289826
Dateigröße
487 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hanse, Handel, Mittelalter, Warentausch, Entstehung
Arbeit zitieren
Nadine Langer (Autor:in), 2014, Die Hanse. Enstehung und Handel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339409

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