Diese Modularbeit befasst sich mit der Darstellung und dem Display von empathischen Reaktionen im institutionellen Kontext der Phone-in-Radiosendung Domian. Anhand von transkribierten Aufnahmen soll untersucht werden, wie der Moderator Domian auf die von den Anrufenden persönlichen und belastendenden Schilderungen und Erlebnissen eingeht. Wann werden diese empathischen Reaktionen interaktiv relevant (gemacht) und wie werden sie sprachlich-verbal realisiert? Welche Arten von empathischen Reaktionen lassen sich beobachten und wie unterscheiden sie sich hinsichtlich ihrer epistemischen Wertigkeit und ihrer Struktur?
Wichtig ist darauf hinzuweisen, dass die Beschreibung des Displays dieser empathischen Reaktionen des Moderators im Verlauf der Unterhaltung zwischen jenem und dem Anrufendem im Vordergrund steht und es nicht darum gehen soll, den tatsächlichen psychologischen Verfassungsgrad oder Affekt und dessen sprachlichen Ausdruck zu ergründen.
„Beschrieben werden kann nur, was auf der interaktionalen Oberfläche als affektiv relevant gemacht wird, d.h. was durch Rede über emotionale Dinge oder Benennung von Emotionen unabhängig vom ‚tatsächlichen‘ inneren Erleben thematisiert (d.h. lexikalisch explizit gemacht) und/oder durch emotionale Rede kontextualisiert (d.h. implizit durch prosodisch-syntaktische Mittel dargestellt) wird“ (Reber 2009:194).
Im ersten Teil werden die methodologischen Vorgehensweisen der Konversationsanalyse und der interaktionalen Linguistik betrachtet und daran anschließend Begrifflichkeiten aus der konversationsanalytischen Affektforschung, im Hinblick auf den nicht-institutionellen alltäglichen und den institutionellen Bereich dargestellt. Dabei soll auch auf besondere außenstrukturelle kommunikative, mediale sowie soziologische Rahmenbedingungen von Phone-in-Radiosendungen mit Beratungsangebot eingegangen und die dadurch hervorgebrachten gattungsspezifischen Merkmale als weitere wichtige theoretische Grundlage festgehalten werden. Im zweiten Teil steht nach der methodologischen Heransgehensweise zur Korpuserhebung und der Datenauswahl die Analyse im Zentrum. Schließlich sollen die Untersuchungsergebnisse diskutiert, zusammengefasst und ein Ausblick gegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Interaktionale Linguistik und Konversationsanalyse
- Makrostrukurelle Beschreibung von Phone-in-Radiosendungen und Implikationen für metakommunikatives Wissen der Redebeteiligten
- Empathische Reaktion, Affekt und Emotion in konversationsanalytischen Untersuchungen
- Datenerhebung und Datenaufbereitung
- Korpus
- Verfahren zur Transkription
- Analyse
- Zusammenfassung und Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Modularbeit untersucht die Darstellung empathischer Reaktionen des Moderators Domian in seiner gleichnamigen Radiosendung. Das Hauptziel ist die Analyse der sprachlichen Realisierung dieser Reaktionen im Kontext der persönlichen Schilderungen der Anrufenden. Es wird untersucht, wann und wie diese Reaktionen interaktiv relevant werden und welche Arten von empathischen Reaktionen zu beobachten sind.
- Sprachliche Realisierung empathischer Reaktionen in institutionellen Kontexten
- Interaktive Relevanz von empathischen Reaktionen
- Arten und epistemische Wertigkeit empathischer Reaktionen
- Anwendungsbereiche der Konversationsanalyse und Interaktionalen Linguistik
- Analyse von Gesprächsstrukturen in Phone-in-Radiosendungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Diese Arbeit analysiert das Display empathischer Reaktionen des Moderators Domian in seiner Radiosendung. Der Fokus liegt auf der Beschreibung dessen, was interaktiv als affektiv relevant gemacht wird, nicht auf dem tatsächlichen emotionalen Zustand. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen Teil, der Konversationsanalyse und Interaktionale Linguistik einführt, und einen analytischen Teil, der die Datenerhebung, -aufbereitung und -analyse beschreibt.
Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es werden die Konversationsanalyse mit ihrem Fokus auf die sequenzielle Organisation von Interaktion und die Interaktionale Linguistik mit ihrer Betonung auf die sprachlichen Ressourcen der Interaktion vorgestellt. Die Bedeutung von Kontextualisierung und die Unterscheidung zwischen expliziter und impliziter Darstellung von Emotionen werden hervorgehoben. Der institutionelle Kontext von Phone-in-Radiosendungen und deren spezifische kommunikativen Merkmale werden ebenfalls diskutiert, um die Analyse der empathischen Reaktionen im Kontext von Domian zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Empathische Reaktionen, Konversationsanalyse, Interaktionale Linguistik, Phone-in-Radiosendung, Domian, Affekt, Emotion, Sprachliche Realisierung, Interaktive Relevanz, Institutioneller Kontext, Gesprächsanalyse.
Häufig gestellte Fragen zur Modularbeit: Empathische Reaktionen in der Radiosendung "Domian"
Was ist der Gegenstand dieser Modularbeit?
Diese Arbeit analysiert die sprachliche Realisierung empathischer Reaktionen des Moderators Domian in seiner Radiosendung. Der Fokus liegt dabei auf der Beschreibung dessen, was interaktiv als affektiv relevant dargestellt wird, und nicht auf dem tatsächlichen emotionalen Zustand des Moderators. Es werden die Arten der Reaktionen, ihre interaktive Relevanz und ihre epistemische Wertigkeit untersucht.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Konversationsanalyse und die Interaktionale Linguistik. Die Konversationsanalyse liefert den Rahmen für die Analyse der sequenziellen Organisation der Interaktion, während die Interaktionale Linguistik die sprachlichen Ressourcen der Interaktion in den Mittelpunkt stellt. Die Bedeutung von Kontextualisierung und die Unterscheidung zwischen expliziter und impliziter Darstellung von Emotionen spielen eine wichtige Rolle.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen theoretischen Teil, einen Teil zur Datenerhebung und -aufbereitung, einen Analyseteil und eine Zusammenfassung/Schlussbetrachtung. Der theoretische Teil behandelt die Konversationsanalyse und Interaktionale Linguistik im Kontext von Phone-in-Radiosendungen. Der analytische Teil beschreibt die verwendeten Daten (Korpus), die Transkriptionsverfahren und die Analysemethoden.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht, wie empathische Reaktionen sprachlich realisiert werden, wann und wie diese Reaktionen interaktiv relevant werden und welche Arten von empathischen Reaktionen in diesem Kontext zu beobachten sind. Es werden auch die Anwendungsbereiche der Konversationsanalyse und Interaktionalen Linguistik im Kontext von Phone-in-Radiosendungen beleuchtet.
Welche Daten wurden verwendet?
Die Analyse basiert auf einem Korpus von Aufnahmen der Radiosendung "Domian". Die Arbeit beschreibt detailliert die Verfahren zur Transkription dieser Daten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Empathische Reaktionen, Konversationsanalyse, Interaktionale Linguistik, Phone-in-Radiosendung, Domian, Affekt, Emotion, Sprachliche Realisierung, Interaktive Relevanz, Institutioneller Kontext, Gesprächsanalyse.
Was ist das Hauptziel der Arbeit?
Das Hauptziel ist die Analyse der sprachlichen Realisierung empathischer Reaktionen des Moderators Domian im Kontext der persönlichen Schilderungen der Anrufenden. Es soll untersucht werden, wie diese Reaktionen interaktiv relevant werden und welche Arten von empathischen Reaktionen vorkommen.
Welche Aspekte des institutionellen Kontextes werden berücksichtigt?
Die Arbeit berücksichtigt die spezifischen kommunikativen Merkmale von Phone-in-Radiosendungen als institutionellen Kontext. Dies ist wichtig, um die empathischen Reaktionen des Moderators im Kontext der Sendung zu verstehen.
- Arbeit zitieren
- B.A. Maximilian Mattes (Autor:in), 2015, Display von empathischen Reaktionen in der Phone-In-Radiosendung Domian, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339468