In Rezensionen entfacht der Roman „Berlin Alexanderplatz“ aufgrund seiner epischen Breite einen regelrechten Gattungsdiskurs. Die einen betiteln ihn als einen Großstadtroman im Stil von James Joyce, einige bezeichnen ihn schlicht als einen Epos wie man ihn aus antiken Schriften kennt oder aber streiten sich gar um seine literarische Qualität. Die anderen wiederum erkennen eine filmische Schreibweise an, die ihn sogar zu einem Filmroman figuriert. Der letzte Punkt soll Thema dieser Arbeit sein.
Sein expressionistischer Stil stellt „Berlin Alexanderplatz“ 1929 als einen für die Literaturwissenschaft inspirierenden Gedankenanstoß heraus. In einer schnelllebigen sich rasant verändernden und wachsenden Welt sammelt Döblin nicht nur Eindrücke aus einer Großstadt, er dokumentiert beinahe zeitgleich ebenso aktuelle Themen und Ereignisse der Menschen in ihr. Dies vollzieht Döblin literarisch auf eine spielerische Art. Er verhilft sich durch Verknüpfung unterschiedlichster sprachlicher Gestaltungen zu einem medialen Netz in und um „Berlin Alexanderplatz“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf
- Figuration der Montage
- Intermedialität lesen
- Der Epos und seine >filmische Schreibweise<
- Resumée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Verwendung der Montage als intermediales Stilmittel in Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz. Ziel ist es, die filmische Schreibweise des Romans aufzuzeigen und deren Funktion im Kontext der Systemtheorie Luhmanns zu erklären.
- Die filmische Montage als Stilmittel in Döblins Roman
- Die Intermedialität zwischen Literatur und Film
- Der expressionistische Stil und die Darstellung des Großstadtlebens
- Die Funktion der Montage für den Informationsgehalt des Romans
- Die Rolle des Erzählers und die Gestaltung des Handlungsflusses
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf: Die Einleitung beleuchtet die kontroversen Rezensionen zu Döblins Roman, die ihn mal als Großstadtroman im Stile Joyces, mal als Epos, mal als Filmroman bezeichnen. Der Fokus liegt auf der "filmischen Schreibweise" und dem expressionistischen Stil des Romans, der die rasante Veränderung Berlins und das Leben seiner Bewohner in einer spielerischen Verknüpfung unterschiedlicher sprachlicher Gestaltungen widerspiegelt. Der sich ständig verändernde Erzähler und der scheinbar zusammenhanglose Satzbau werden als Merkmale dieser "nervösen" Lektüre beschrieben, welche durch die Kapitelüberschriften und die Bucheinleitungen Orientierung bietet. Letztlich wird die Montage als zentrales Stilmittel identifiziert, das durch den Einfluss des Films entstanden ist.
Figuration der Montage: Dieses Kapitel untersucht die "Figuration der Montage" in Berlin Alexanderplatz im Vergleich zum Film als Vorbild. Es wird betont, dass Literatur von nachfolgenden Kunstformen beeinflusst werden kann und die spezifischen Kriterien verschiedener Kunstformen zu beachten sind. Es wird zwischen dem sequenziellen Schnittverfahren in Film und Literatur unterschieden, wobei der Film durch seine variablen Möglichkeiten der Montage (Aneinanderreihen und Übereinanderlegen) eine medienspezifische Abgrenzung zur Literatur aufweist. Der Film besitzt einen instantanen Charakter, der es erlaubt, in kurzer Zeit viel Information zu vermitteln. Der Roman kann diese filmspezifische Technik nicht direkt verwenden, sondern nur figurieren.
Schlüsselwörter
Berlin Alexanderplatz, Alfred Döblin, Montage, Intermedialität, Filmroman, expressionistischer Stil, Großstadtroman, Erzähler, Systemtheorie Luhmann, filmische Schreibweise.
Häufig gestellte Fragen zu "Berlin Alexanderplatz": Eine Analyse der filmischen Schreibweise
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert die Verwendung der Montage als intermediales Stilmittel in Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz. Sie untersucht die "filmische Schreibweise" des Romans und deren Funktion im Kontext der Systemtheorie Luhmanns.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die filmische Montage als Stilmittel, die Intermedialität zwischen Literatur und Film, den expressionistischen Stil und die Darstellung des Großstadtlebens, die Funktion der Montage für den Informationsgehalt des Romans und die Rolle des Erzählers und die Gestaltung des Handlungsflusses.
Wie wird die "filmische Schreibweise" in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung beleuchtet die kontroversen Rezensionen zu Döblins Roman und konzentriert sich auf die "filmische Schreibweise" und den expressionistischen Stil. Sie beschreibt den sich ständig verändernden Erzähler und den scheinbar zusammenhanglosen Satzbau als Merkmale einer "nervösen" Lektüre, wobei Kapitelüberschriften und Bucheinleitungen Orientierung bieten. Die Montage wird als zentrales, filmisch beeinflusstes Stilmittel identifiziert.
Wie wird die Montage im Kapitel "Figuration der Montage" untersucht?
Dieses Kapitel vergleicht die "Figuration der Montage" in Berlin Alexanderplatz mit dem Film als Vorbild. Es betont den Einfluss nachfolgender Kunstformen auf Literatur und unterscheidet zwischen dem sequenziellen Schnittverfahren in Film und Literatur. Der Film, mit seinen variablen Montagemöglichkeiten, wird als medienspezifisch von der Literatur abgegrenzt, da er einen instantanen Charakter besitzt, der eine schnelle Informationsvermittlung erlaubt. Der Roman kann diese Technik nur figurieren.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Die Schlüsselwörter sind: Berlin Alexanderplatz, Alfred Döblin, Montage, Intermedialität, Filmroman, expressionistischer Stil, Großstadtroman, Erzähler, Systemtheorie Luhmann, filmische Schreibweise.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit beinhaltet eine Einleitung, Kapitel zur Figuration der Montage, zur Intermedialität, zum Epos und seiner filmischen Schreibweise sowie ein Resumée.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Die Zielsetzung ist es, die filmische Schreibweise des Romans aufzuzeigen und deren Funktion im Kontext der Systemtheorie Luhmanns zu erklären.
- Quote paper
- Bianca Dragut (Author), 2013, Die Montage als intermediales Stilmittel in Alfred Döblins "Berlin Alexanderplatz", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340953