In der Ausarbeitung soll mit Hilfe einer transmedialen Erzählanalyse dargestellt werden, mit welchen spezifischen erzähltechnischen Mitteln die einzelnen Adaptionen von Kästners Kinderroman umgesetzt wurden und welche Ähnlichkeiten/Unterschiede in den drei Medien existieren. Daran anschließend sollen die dialogischen Realisierungen des Romans, des Films und der Kinderoper auf sprachliche Besonderheiten, sowohl quantitativ, als auch qualitativ überprüft werden, um so Aufschluss über bestimmte (dialogische) Charakteristika der einzelnen medialen Adaptionen zu geben.
Erich Kästner selbst machte in der Einleitung seines Buches „Pünktchen und Anton“ fol-genden Ausspruch:
„Wenn ein kleiner Junge ein Stück Holz unterm Ofen vorholt und zu dem Holz „Hü!“ sagt, dann ist es ein Pferd, ein richtiges lebendiges Pferd. Und wenn der große Bruder sich kopf-schüttelnd das Holz betrachtet und zu dem kleinen Jungen sagt: „Das ist ja gar kein Pferd, sondern du bist ein Esel“, so ändert das nicht das Geringste daran. Und mit meiner Zeitungs-notiz war es ähnlich. Die anderen Leute dachten: Na ja, das ist eben eine Notiz von zwanzig Zeilen. Ich aber murmelte „Hokuspokus!“ und da war´s ein Buch.“
So spricht sich Kästner ganz direkt dafür aus, dass es möglich ist, aus der kleinsten Idee kombiniert mit der eigenen Phantasie, aus einer einzigen Notiz ein ganzes Buch zu er-schaffen. Die Kunst eines erfolgreichen Autors besteht also darin, dass aus einer solch grundlegend einfachen Idee ein ganzes Werk entstehen kann. Manche dieser auf diese Weise entstandenen Werke sind in ihrem Stoff so beeindruckend und einflussreich, dass sie im Laufe der Zeit nicht nur einmal verwirklicht wer-den, sondern immer wieder auf verschiedenste Arten (neu) aufgegriffen oder abgewandelt werden, indem sie beispielsweise in mehreren unterschiedlichen Medien eine neue Um-setzung erfahren. Viele Romane bilden auch heutzutage noch Vorbilder für später entstehende Filme, Hörbücher, Theaterstücke oder sogar Opern. Kästner selbst konnte wahrscheinlich nicht ahnen, wie erfolgreich und bedeutend sein Kinderroman „Pünktchen und Anton“ sein würde. Jedoch ist genau dieses Werk ein Beispiel dafür, dass eine (minimale) Idee Kästners Vorlage für mindestens zwei weitere mediale Adaptionen war. Auf der Basis des Originalromans entstanden ein Film und eine Kinderoper, (später sogar noch ein zweiter Film).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Pünktchen und Anton
- 2.1. Der Roman
- 2.1.1. Analyse des Discours (Wie-Seite der Erzählung)
- 2.1.2. Analyse der Histoire (Was-Seite der Erzählung)
- 2.1.3. Auffälligkeiten des Inhalts
- 2.2. Der Film
- 2.2.1. Analyse des Discours
- 2.2.2. Analyse der Histoire
- 2.2.3. Auffälligkeiten des Inhalts
- 2.3. Die Kinderoper
- 2.3.1. Analyse des Discours
- 2.3.2. Analyse der Histoire
- 2.3.3. Auffälligkeiten des Inhalts
- 3. Dialoganalyse der Ausschnitte von Pünktchen und Anton
- 3.1. Quantitative Analyse der Redeanteile
- 3.1.1. Im Roman
- 3.1.2. Im Film
- 3.1.3. In der Kinderoper
- 3.1.4. Zusammenfassung
- 3.2. Qualitative Analyse der Redeanteile
- 3.2.1. Begriffsklärung für die Bestimmung der Dialogizität
- 3.2.2. Im Roman
- 3.2.3. Im Film
- 3.2.4. In der Oper
- 4. Fazit
- 5. Anhang
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die transmediale Erzählanalyse von Erich Kästners Kinderroman „Pünktchen und Anton“ anhand seiner Verfilmung und der Kinderoper. Ziel ist es, die erzähltechnischen Mittel und die dialogischen Besonderheiten der einzelnen Adaptionen zu analysieren und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede aufzuzeigen.
- Analyse des Discours und der Histoire in Roman, Film und Oper
- Untersuchung der spezifischen erzähltechnischen Mittel in den Adaptionen
- Quantitative und qualitative Analyse der Dialogizität in den einzelnen Medien
- Aufzeigen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den drei Adaptionen
- Beurteilung der dialogischen Charakteristika der einzelnen medialen Adaptionen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel „Einleitung“ bietet eine kurze Einführung in das Thema und stellt die zentrale Frage nach der transmedialen Erzählanalyse von Kästners Werk. Das zweite Kapitel „Pünktchen und Anton“ befasst sich mit der Analyse des Romans, des Films und der Kinderoper, wobei die Analyse des Discours und der Histoire sowie die Auffälligkeiten des Inhalts in den einzelnen Medien untersucht werden. Das dritte Kapitel „Dialoganalyse der Ausschnitte von Pünktchen und Anton“ analysiert die Redeanteile quantitativ und qualitativ, wobei der Fokus auf der Dialogizität der einzelnen Adaptionen liegt. Das Kapitel „Fazit“ fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und diskutiert die Bedeutung der transmedialen Erzählanalyse für das Verständnis von Kästners Werk.
Schlüsselwörter
Transmediale Erzählanalyse, Kinderroman, Verfilmung, Kinderoper, Dialogizität, Erich Kästner, „Pünktchen und Anton“, Discours, Histoire, quantitative Analyse, qualitative Analyse, Redeanteile, mediale Adaptionen.
- Quote paper
- Sarah-Maria Bader (Author), 2016, Transmediale Erzählanalyse von Erich Kästners "Pünktchen und Anton". Kinderroman, Verfilmung und Kinderoper, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341583