Die deutsche Gesellschaft ist tief gespalten, ob und wie die „Flüchtlingskrise“ für die Bundesrepublik zu bewältigen ist. Dabei wird der Diskurs um Flucht und Migration und die einhergehenden „Überfremdungs-“ und Abstiegsängste durch rassistische und menschenfeindliche Ressentiments instrumentalisiert.
Wie haben sich rassistische und menschenfeindliche Einstellung in der Mitte der deutschen Gesellschaft seit der erstarkten Flüchtlingsbewegung entwickelt? Wo und wie vermag es die Soziale Arbeit zu intervenieren? Diese Fragen sind Gegenstand dieser Arbeit. Migranten und Geflüchtete werden meist nicht wegen ihres besonderen Aufenthaltsstatus angegriffen, sondern weil sie als marginalisierte Gruppe aus dem „imaginierten‚ deutschen Volk’“ exkludiert und aus rassistischen Beweggründen angefeindet werden. Der Fokus der Untersuchung liegt auf der Flüchtlingssituation, bezieht aber stellenweise die gesamte Migrationsgesellschaft mit ein, da sie ebenso im Fokus von Rassismus und Menschenfeindlichkeit steht.
Aus dem Inhalt:
- Rassismus in Deutschland;
- Die Debatte um Flucht und Asyl;
- Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit;
- Die Mitte und die „Flüchtlingskrise“;
- Intervention durch Soziale Arbeit
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Bedeutungskonstrukte
- 2.1 Rassismus oder Ausländerfeindlichkeit?
- 2.2 Die Konstruktion des Rassebegriffs
- 3. Rassismus in Deutschland
- 3.1 Formen rassistischer Diskriminierung in Deutschland
- 3.2 Rechtlicher Schutz vor institutionellem und strukturellem Rassismus
- 4. Rassistische Zuschreibung in der Debatte um Asyl und Flucht
- 4.1 Medien und Sprache
- 4.2 Rassismus in Sozialen Netzwerken
- 4.3 Rechtlicher Schutz und Handlungsempfehlungen vor rassistischer Hetze in den sozialen Medien
- 4.4 Kriminalitätszuschreibungen gegenüber Geflüchteten und Migrant*innen
- 5. Extremismusexkurs und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland
- 5.1 Extremismustheorie
- 5.2 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit nach Heitmeyer
- 5.3 Die Verbreitung rassistischer, diskriminierender und menschenfeindlicher Einstellungen in Deutschland
- 5.3.1 Fremdenfeindlichkeit
- 5.3.2 Rassismus
- 5.3.3 Etabliertenvorrecht
- 5.3.4 Islamfeindlichkeit
- 5.3.5 Abwertung von Asylsuchenden
- 6. Die Mitte und die „Flüchtlingskrise“
- 6.1 Gesellschaft im Umbruch, erstarkender Rechtspopulismus
- 6.2 Marktförmiger Extremismus in der Mitte der Gesellschaft
- 6.3 Die Angst vor dem Fremden
- 7. Soziale Arbeit als Institution der Intervention
- 7.1 Soziale Arbeit und Rassismus
- 7.2 Rassismuskritische Soziale Arbeit - Herausforderungen für die Praxis
- 7.3 Projektbeispiel „OBJEKTIV“
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Werk analysiert die aktuellen Herausforderungen der sozialen Arbeit im Kontext von Rassismus und Menschenfeindlichkeit in der deutschen Gesellschaft. Es untersucht die Entstehung und Verbreitung dieser Phänomene, beleuchtet deren Auswirkungen auf Geflüchtete und Migrant*innen sowie die Rolle der Medien und sozialen Netzwerke in der Konstruktion von Feindbildern. Darüber hinaus wird der Zusammenhang zwischen Extremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit beleuchtet und die Bedeutung rassismuskritischer Interventionen in der sozialen Arbeit aufgezeigt.
- Rassismus und Menschenfeindlichkeit in der deutschen Gesellschaft
- Die Konstruktion von Feindbildern und deren Auswirkungen auf Geflüchtete und Migrant*innen
- Die Rolle der Medien und sozialen Netzwerke in der Verbreitung von Rassismus und Menschenfeindlichkeit
- Der Zusammenhang zwischen Extremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
- Die Bedeutung rassismuskritischer Interventionen in der sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik von Rassismus und Menschenfeindlichkeit ein und skizziert die Relevanz des Themas für die soziale Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Konstruktion von Bedeutungskonstrukten, insbesondere den Rassebegriff und die Unterscheidung zwischen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit. Kapitel 3 befasst sich mit der konkreten Situation in Deutschland, analysiert Formen rassistischer Diskriminierung und den rechtlichen Schutz vor institutionellem und strukturellem Rassismus. Kapitel 4 untersucht die rassistische Zuschreibung in der Debatte um Asyl und Flucht, wobei die Rolle der Medien und sozialen Netzwerke sowie die Kriminalitätszuschreibungen gegenüber Geflüchteten und Migrant*innen im Fokus stehen. Kapitel 5 widmet sich dem Zusammenhang zwischen Extremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und analysiert verschiedene Formen der Menschenfeindlichkeit in Deutschland. Kapitel 6 beleuchtet die Rolle der „Mitte der Gesellschaft“ in der „Flüchtlingskrise“ und untersucht die Herausforderungen, die mit dem Erstarken des Rechtspopulismus und der Angst vor dem Fremden verbunden sind. Kapitel 7 zeigt die soziale Arbeit als Institution der Intervention auf, analysiert die Herausforderungen rassismuskritischer sozialer Arbeit und präsentiert ein Projektbeispiel. Abschließend fasst das Fazit die wichtigsten Erkenntnisse des Buches zusammen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Buches sind Rassismus, Menschenfeindlichkeit, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Extremismus, soziale Arbeit, Intervention, Geflüchtete, Migrant*innen, Medien, soziale Netzwerke, Kriminalitätszuschreibungen, rechtlicher Schutz, Diskriminierung, Deutschland, „Flüchtlingskrise“, Rechtspopulismus, Angst vor dem Fremden, Projektbeispiel „OBJEKTIV“.
- Arbeit zitieren
- Anna-Serafina Löffler (Autor:in), 2016, Rassismus und Menschenfeindlichkeit in der Mitte der Gesellschaft. Perspektiven der Intervention für die Soziale Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342670