In makroökonomischen Modellen gehen wir davon aus, dass Arbeitnehmer in konjunkturschwachen Phasen geringere Löhne hinnehmen, da mit einer steigenden Arbeitslosigkeit auch die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer sinkt. Dabei wird die Veränderung des BIP im Vergleich zum Vorjahr als Determinante für das „als gerecht empfundene Einkommen“ herangezogen.
Im vorliegenden Paper wird das „als gerecht empfundene Einkommen“ geschlechterspezifisch untersucht. Dabei zeigt die Analyse deutlich, dass es vor allem die Bezieher niedriger Einkommen sind, die sich als ungerecht entlohnt sehen. Überraschender Weise sinkt dieses Ungerechtigkeitsempfunden aber nur bis zum dritten Einkommensquartil, bevor es wieder ansteigt. Dies geht mit den Ergebnissen anderer Studien einher, dass sich gerade Manager und Vielverdiener in Deutschland als unterbezahlt einschätzen.
Die Analyse verdeutlicht auch die Ergebnisse früherer Untersuchungen, dass sich selbst bei den subjektiv bewerteten Einkommen deutliche geschlechterspezifische Lohnunterschiede ergeben. Ebenso sind die Differenzen zwischen Ost- und Westdeutschland fortbestehend. Aus den Untersuchungen geht auch hervor, dass es gerade die mittlere Einkommensschicht ist, die sich durch den progressiven Steuersatz ungerecht behandelt sieht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Empirisches Vorgehen
- 2.1. Datenbank SOEP
- 2.2. Einkommensvariablen
- 2.3. Ausgewählte Perioden
- 2.4. Datenauswahl
- 3. Beschreibende Statistik
- 3.1. Einkommensunterschiede Gender
- 3.2. Operationalisierbarkeit nach Jasso
- 3.3. Konjunktureller Einfluss
- 3.4. Varianz des Gerechten Einkommens
- 3.5. Wahrnehmung Steuergerechtigkeit
- 4. Regressionsmodell - Gerecht Empfundenes Einkommen
- 4.1. Begründung der Ausgewählten Variablen
- 4.2. Schätzung des Linearen Regressionsmodells
- 5. Diskrete Modelle - Einkommenszufriedenheit
- 5.1. MLogit Modell
- 5.2. OProbit und OLogit Modell
- 5.3. Modellvergleich Lineare/OProbit/OLogit
- 5.4. Generalized Ordered Modelle
- 5.5. Vergleich Ordered vs. Gernalized Ordered Modelle
- 6. Zusammenfassung
- 6.1. Diskussion
- 6.2. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen dem als gerecht empfundenen Einkommen und dem tatsächlichen Einkommen. Dabei wird mithilfe des SOEP-Datensatzes analysiert, wie sich der Unterschied zwischen beiden erklären lässt. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Einfluss der konjunkturellen Lage auf das als gerecht empfundene Einkommen. Die Arbeit betrachtet auch subjektive Zufriedenheitsvariablen, um ein umfassenderes Bild zu zeichnen.
- Einkommensungerechtigkeit und subjektive Wahrnehmung
- Konjunktureller Einfluss auf das als gerecht empfundene Einkommen
- Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung von Einkommensgerechtigkeit
- Analyse des Zusammenhangs zwischen Einkommen und Lebenszufriedenheit
- Anwendung verschiedener statistischen Methoden, wie Regressionsmodelle und diskrete Modelle
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema Einkommensgerechtigkeit ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Relevanz der Thematik dar. Kapitel 2 beschreibt die empirische Vorgehensweise, die Datenbasis (SOEP), die verwendeten Variablen und die Auswahl der relevanten Perioden. Kapitel 3 präsentiert die Ergebnisse der deskriptiven Statistik, die aufzeigen, wie sich die Einkommensgerechtigkeit in Deutschland darstellt. Kapitel 4 untersucht den Einfluss verschiedener Faktoren auf das als gerecht empfundene Einkommen mithilfe von Regressionsmodellen. Kapitel 5 befasst sich mit diskreten Modellen, um die Einkommenszufriedenheit zu analysieren. Kapitel 6 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen, diskutiert die wichtigsten Erkenntnisse und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Lebenszufriedenheit, Glück, Jassoindex, Kleinste-Fehlerquadrate-Methode, Geschlechteranalyse, multinominale Modelle, diskrete Modelle, Sozioökonomische Panel (SOEP), Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2016, Wann sind wir mit unserem Einkommen zufrieden? Eine geschlechter- und konjunkturspezifische Panelanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343180