Auch der Jugendliche gilt als Teil unserer Gesellschaft. Insbesondere nimmt er diese Stellung in der Arbeitswelt ein. Steckt in ihm nicht die Zukunft des gesamten Volkes? Ihm oder ihr wird späterhin mitunter die Pflicht auferlegt, die bislang älteren Arbeitnehmer, welche mit annähernder Sicherheit das Rentenalter bald schon erreichen werden, mit deren Altersversorgung auszustatten.
(Wir nennen den Arbeitslosen als „ihn“ und „er“. Es soll jedoch damit keineswegs eine Diskriminierung der weiblichen Arbeitnehmer beabsichtigt sein. Ansonsten nämlich würde sich der Dokumentenumfang unverhältnismäßig ausdehnen. Hin und wieder habe ich versucht auch die weiblichen Jugendlichen direkt oder zumindest zusätzlich anzusprechen)! Es kann nun allerdings nicht verleugnet werde, dass in der Bundesrepublik Deutschland, deren System auf weitgehend sozialer Basis beruht, sich seit nunmehr mehreren Jahren eine sprunghafte Entwicklung bezüglich und gerade in der Jugendarbeitslosigkeit - nach obenherausgebildet hat. Wie aber lässt sich dieses doch bedenkliche Phänomen mit dem westdeutschen Wirtschaftsprogramm, ja sogar mit dessen Grundgesetz in Einklang bringen? Enthält denn nicht dieses Grundgesetz einen Artikel (12), der jedem Deutschen das Recht auf Arbeit zubilligt?
Eine vordringliche Arbeit muss es demnach sein, dieses Recht jedem Arbeitsfähigen undwilligen in diesem Staate zu gewährleisten, will man nicht eine zukünftige Zerstörung dieses Systems der „sozialen“ Marktwirtschaft in Kauf nehmen.
Immer wieder treten Politiker mit schwungvollen Reden auf, in denen sie sich wortgewandt gegen die Jugendarbeitslosigkeit einsetzen, um dem künftigen Wahlgang einen selbstbezogenen Vorteil zu verschaffen. Aber nicht mit Worten, sondern allein mit Taten, ist diesem Dilemma beizukommen. Zuweilen scheint es, als sei diese Tatsache außer acht geraten. Jedenfalls, was die von Politikerstimmen so arg hervorgekehrte Arbeitslosenpolitik bisher zustande gebracht hat, lässt sich nicht geradezu leicht an den letzten Arbeitslosenstatistiken ersehen. Was nutzt es, kann man einem oben beschriebenen Politiker entgegenhalten, dass er sich nach einer erfolgreichen Wahl, für einen Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit einsetzen will, wenn es ihm nicht nachhaltig gelingt, die Hauptträger dieses Problems - die Arbeitgeber - für diese Zielerreichung zu gewinnen. Arbeiten nämlich nicht beide Hand in Hand, so kann dahingehend wohl kaum mit einer Verbesserung gerechnet werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung…
- II. HAUPTTEIL 1………………………….
- 1. Ursachen für die Entstehung und Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit..
- a) Der jugendliche Arbeitslose und seine Verhaltensstruktur….………………………….
- 2. Psychische und soziale Auswirkungen der Jugendarbeitslosigkeit
- 3. Gesellschaftliche Probleme der jugendlichen Arbeitslosen….….………………….
- 4. Die besondere Situation des arbeitslosen Jugendlichen in Bezug auf die gesellschaftlichen Normen
- 5. Jugendliche Arbeitslose und ihr gestörtes Kontaktverhältnis innerhalb der Gesellschaft…
- 6. Die Zeiteinteilung des Jugendlichen Arbeitslosen…
- 7. Die Einkommenssituation des arbeitslosen Jungendlichen
- 8. Eine Folge der Jugendarbeitslosigkeit heißt Jugendkriminalität…
- III. HAUPTTEIL 2..
- A) Staatliche Maßnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit...........
- 1. Maßnahmen in bildungspolitischer Hinsicht....
- la) Erweiterung des Ausbildungsplatzangebotes..
- 1b) Ausbau überbetrieblicher Ausbildungsstellen.…………………….
- 1c) Das Ausbildungsplatzangebot der öffentlichen Hand…
- B) Beschäftigungspolitische Maßnahmen…
- 1. Eigeninitiativen der Betroffenen…
- a) Vorbemerkungen........
- 2. Praktische Selbsthilfe in Lehrwerkstätten.....
- 3. Welches Handeln ist erforderlich um Arbeitslose anzusprechen?...
- 4. Probleme der inneren Struktur der Arbeitsloseninitiativen.............
- IV SCHLUSS..
- Ursachen der Jugendarbeitslosigkeit
- Psychische und soziale Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf Jugendliche
- Gesellschaftliche Probleme im Zusammenhang mit Jugendarbeitslosigkeit
- Staatliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit
- Eigeninitiativen der Betroffenen zur Selbsthilfe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Problem der Jugendarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland. Ziel ist es, die Ursachen, Folgen und Lösungsmöglichkeiten dieser gesellschaftlichen Herausforderung zu beleuchten und dabei auch den Blick auf die Handlungsmöglichkeiten der Betroffenen selbst zu richten.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert die Ursachen für die Entstehung und Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit. Es werden sowohl strukturelle Faktoren wie der Mangel an Ausbildungsplätzen und die Schwierigkeiten der Jugendlichen, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren, als auch individuelle Faktoren wie die Verhaltensstruktur junger Arbeitsloser beleuchtet.
Im zweiten Kapitel werden die psychischen und sozialen Folgen der Jugendarbeitslosigkeit für die Betroffenen beleuchtet. Es werden die Auswirkungen auf die Lebensqualität, die sozialen Beziehungen und die Integration in die Gesellschaft aufgezeigt.
Das dritte Kapitel thematisiert die besonderen Herausforderungen, denen sich arbeitslose Jugendliche in Bezug auf die gesellschaftlichen Normen und Erwartungen gegenübersehen. Es wird untersucht, wie sie mit ihrem Status umgehen, wie sie ihr Kontaktverhältnis zur Gesellschaft gestalten und welche Auswirkungen die Arbeitslosigkeit auf ihre Zeiteinteilung und ihre finanzielle Situation hat.
Das vierte Kapitel behandelt staatliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in bildungspolitischer und beschäftigungspolitischer Hinsicht. Es werden verschiedene Maßnahmen vorgestellt, wie die Erweiterung des Ausbildungsplatzangebotes, der Ausbau überbetrieblicher Ausbildungsstellen und die Förderung von Eigeninitiativen der Betroffenen.
Im fünften Kapitel werden die Möglichkeiten der Selbsthilfe durch Arbeitslose selbst beleuchtet. Es werden Arbeitsloseninitiativen und Jugendfreizeitzentren als wichtige Anlaufstellen für Jugendliche vorgestellt. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle der Selbsthilfegruppen in der Bewältigung der Arbeitslosigkeit und der Förderung von Selbstorganisation und Eigeninitiative.
Schlüsselwörter
Jugendarbeitslosigkeit, Arbeitslosigkeit, Selbsthilfe, Arbeitsloseninitiativen, Jugendfreizeitzentren, Ausbildungsplatzangebot, gesellschaftliche Normen, psychische und soziale Auswirkungen, staatliche Maßnahmen, Eigeninitiativen
- Arbeit zitieren
- Walter Kiefer (Autor:in), 1983, Arbeitslose Jugend im Abseits der Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34359