Das Verlangen von Zinsen gehört in der westlichen Wirtschaft zum täglichen Finanzgeschäft dazu. Ein großer Teil unserer Wirtschaft wird durch den Leitzins gesteuert. Dieser wird nach den jeweils gegebenen wirtschaftlichen Herausforderungen den entsprechenden Situationen angepasst. In Krisenzeiten wird er gesenkt, um den Geldfluss zu gewährleisten und in Blütezeiten wird er erhöht, um zum Sparen für Krisenzeiten zu animieren. Doch wie kann ein Wirtschaftssystem funktionieren, wenn die Zinsnahme verboten ist?
Im Islam ist das Verlangen von Zinsen für Gläubige untersagt und trotzdem hat sich mit dem islamischen Bankwesen ein Finanzierungsmodell entwickelt, das den Gläubigen des Islam eine Möglichkeit der Finanzierung und des Investment bieten kann, ohne Zinsen zu verlangen. Wo dieses Zinsverbot herkommt und wie es im islamischen Bankwesen umgesetzt wird, ist Teil dieser Hausarbeit. Diesbezüglich werde ich einen Exkurs zu der griechischen Antike, zum Christentum und zum Judentum unternehmen, weil das Christentum und der Islam ihren Ursprung im Judentum haben. Ferner möchte ich darlegen, welche Regelungen und Ansichten es zum Zinsnehmen dort gegeben hat und wie sich diese im Laufe der Zeit verändert haben. Anschließend werde ich das Zinsverbot im Islam anhand des Korans analysieren und untersuchen, was die Ursachen der Eigenschaften und Wertvorstellungen im Islam für das immer noch geltende Zinsverbot sind.
Des Weiteren werde ich untersuchen, in wieweit sich das Zinsverbot im islamischen Bankwesen widerspiegelt und welche Methoden entwickelt wurden, um reguläre Bankgeschäfte zu tätigen. Die Klärung dieser Untersuchungen soll der Schwerpunkt dieser Hausarbeit sein und im Folgenden abgehandelt werden. Dazu verwende ich themenbezogene Fachliteratur aus den Disziplinen Wirtschaft, Ethik und Religion.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zinsverbot bei Platon und Aristoteles
- 3. Zinsverbot im Neuen Testament
- 4. Zinsverbot im Judentum
- 5. Zinsverbot im Koran
- 6. Das islamische Bankwesen
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Zinsverbot im Islam, seine historischen Wurzeln und seine Umsetzung im modernen islamischen Bankwesen. Ziel ist es, die Gründe für das anhaltende Zinsverbot im Islam zu beleuchten und die Mechanismen des islamischen Finanzsystems zu analysieren, die eine zinsfreie Finanzierung ermöglichen.
- Historische Entwicklung des Zinsverbots (Antike, Judentum, Christentum)
- Das Zinsverbot im Koran und seine theologischen Grundlagen
- Konzepte und Prinzipien des islamischen Bankwesens
- Alternativen zur zinsbasierten Finanzierung im Islam
- Wirtschaftliche und ethische Implikationen des Zinsverbots
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Zinsverbots im Islam ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie stellt die Relevanz des Themas im Kontext des islamischen Bankwesens heraus und kündigt einen Vergleich mit historischen und religiösen Ansätzen zum Zinsverbot in der griechischen Antike, im Christentum und Judentum an. Die Arbeit untersucht die Korangrundlagen des Verbots und die praktischen Umsetzungsmöglichkeiten im modernen Finanzsystem. Der Fokus liegt auf der Analyse des Zinsverbots im Koran und seiner Auswirkung auf das islamische Bankwesen.
2. Zinsverbot bei Platon und Aristoteles: Dieses Kapitel beleuchtet die Ansichten Platons und Aristoteles zum Thema Zins. Platon lehnt die Zinsnahme aus Gerechtigkeitsgründen ab, da sie seiner Meinung nach zu einer ungerechten Güterverteilung führt. Aristoteles' Position ist komplexer und umstrittener. Während er die Vermehrung von Geld ohne Arbeit als unnatürlich empfindet, wird diskutiert, ob er nur Wucher oder auch Zinsnahme an sich verurteilt. Die unterschiedlichen Interpretationen seiner Schriften zeigen die Ambivalenz seiner Haltung gegenüber der Zinsnahme.
3. Zinsverbot im Neuen Testament: Das Kapitel behandelt das Zinsverbot im Neuen Testament, das im Gegensatz zu den Ansätzen in der Antike primär auf dem Prinzip der Nächstenliebe basiert. Das Konzept einer universalen Bruderschaft erweitert das Verbot auf alle Menschen und die Bereicherung durch Zinsen wird als Sünde verurteilt. Das Kapitel verweist auf die offizielle Festlegung des Verbotes durch die Kirche im Jahre 850 und seine spätere Umsetzung im kanonischen Recht.
Schlüsselwörter
Zinsverbot, Islam, Koran, islamisches Bankwesen, Finanzierung, Ethik, Wirtschaft, Platon, Aristoteles, Neues Testament, Judentum, Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Wucher.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Zinsverbot im Islam
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht das Zinsverbot im Islam, seine historischen Wurzeln und seine Umsetzung im modernen islamischen Bankwesen. Sie beleuchtet die Gründe für das anhaltende Zinsverbot und analysiert die Mechanismen des islamischen Finanzsystems, die eine zinsfreie Finanzierung ermöglichen.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung des Zinsverbots (Antike, Judentum, Christentum), das Zinsverbot im Koran und seine theologischen Grundlagen, Konzepte und Prinzipien des islamischen Bankwesens, Alternativen zur zinsbasierten Finanzierung im Islam sowie wirtschaftliche und ethische Implikationen des Zinsverbots.
Welche historischen Perspektiven auf das Zinsverbot werden betrachtet?
Die Hausarbeit untersucht die Ansichten Platons und Aristoteles zum Zinsverbot, das Zinsverbot im Neuen Testament und seine Wurzeln im Judentum. Dabei werden die unterschiedlichen Begründungen und Interpretationen des Verbots in diesen Kontexten beleuchtet.
Wie wird das Zinsverbot im Koran behandelt?
Die Arbeit analysiert die Korangrundlagen des Zinsverbots und dessen theologischen Kontext. Der Fokus liegt auf der Auswirkung des Verbots auf das islamische Bankwesen.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit enthält folgende Kapitel: Einleitung, Zinsverbot bei Platon und Aristoteles, Zinsverbot im Neuen Testament, Zinsverbot im Judentum, Zinsverbot im Koran, Das islamische Bankwesen und Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Zinsverbot, Islam, Koran, islamisches Bankwesen, Finanzierung, Ethik, Wirtschaft, Platon, Aristoteles, Neues Testament, Judentum, Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Wucher.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Zielsetzung ist es, die Gründe für das anhaltende Zinsverbot im Islam zu beleuchten und die Mechanismen des islamischen Finanzsystems zu analysieren, die eine zinsfreie Finanzierung ermöglichen.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Hausarbeit enthält Kapitelzusammenfassungen, die die wichtigsten Inhalte und Argumentationen jedes Kapitels kurz und prägnant darstellen.
- Arbeit zitieren
- Georg Kahl (Autor:in), 2014, Das Zinsverbot im Koran. Ausschlaggebende Wertvorstellungen und Umsetzung im islamischen Bankwesen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343869