Meine Seminararbeit zu der aktuellen Thematik häuslicher Gewalt gegen Frauen soll die dunkle Seite der sonst von Liebe und Geborgenheit charakterisierten Kleinfamilie, welche sehr häufig ein zentraler Ort der Gewalterfahrung ist, durchleuchten. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass häusliche Gewalt heute nicht mehr am Rande der Gesellschaft stattfindet, sondern in ihrer Mitte, sie aber zugleich keine Normverletzung darstellt, sondern durch eine „Normverlängerung“ charakterisiert ist, so Hagemann-White. Zu diesem Zweck werde ich zunächst häusliche Gewalt begünstigende Faktoren herausarbeiten, wobei neben der gesellschaftlichen Rolle des Staates sowie der traditionellen weiblichen und männlichen Geschlechterrolle auch die herrschenden häuslichen Faktoren zu untersuchen sein werden. Darauf aufbauend werde ich mich dem Aspekt der Entstehungsprozesse häuslicher Gewalt zuwenden. Hier wird zu zeigen sein, welche Phasen gewaltbelastete Paarbeziehungen durchlaufen. Anschließend werde ich mich den unterschiedlichen Formen häuslicher Gewalt zuwenden, indem ich zum einen die sexuelle Gewalt und zum anderen die psychische Gewalt an Frauen skizzieren und näher beleuchten werde. Diese Schritte dienen den folgenden Kapiteln als Grundlage, in welchen die Charakterisierung von Täter- bzw. Opfergruppe im Mittelpunkt steht. Ich möchte mich hierbei auf verschiedene Teilaspekte beziehen, welche die jeweilige Position der Problematik verdeutlichen und unterstreichen. Ich stütze mich dabei hauptsächlich auf die Forschungsliteratur von Godenzi, Brückner und Heiliger.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Voraussetzungen und häusliche Gewalt begünstigende Faktoren
- Die Rolle des (patriarchalen) Staates und der Gesellschaft
- Die divergierende Rolle der Medien
- Die traditionellen Geschlechterverhältnisse
- Der Abhängigkeitsgedanke
- Die traditionelle Rolle des (unabhängigen) Mannes
- Die traditionelle Rolle der (abhängigen) Frau
- Häusliche Begünstigungen familialer Gewalt
- Die Rolle des (patriarchalen) Staates und der Gesellschaft
- Entstehungsprozesse häuslicher Gewalt
- Formen häuslicher Gewalt – Die „Ehe als Stätte tolerierter Gewalt\"?¹
- Sexuelle Gewalt
- Psychische Gewalt
- Charakterisierung der männlichen Tätergruppe
- Täter und Macht
- (Scheinbare) Täterentlastungen
- Charakterisierung der weiblichen Opfergruppe
- Ist-Stand häuslicher gewaltpotentialer Beziehungen
- Die Zeit während der Misshandlung
- Die Zeit nach der Misshandlung
- Stigmatisierung der Opfer
- Gehen oder Bleiben?
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Thematik häuslicher Gewalt gegen Frauen und beleuchtet die dunkle Seite der Kleinfamilie, die häufig ein zentraler Ort der Gewalterfahrung ist.² Der Fokus liegt auf der Tatsache, dass häusliche Gewalt nicht mehr am Rande der Gesellschaft stattfindet, sondern in ihrer Mitte, und zugleich keine Normverletzung darstellt, sondern durch eine „Normverlängerung“ charakterisiert ist, so Hagemann-White.³
- Häusliche Gewalt begünstigende Faktoren, wie die Rolle des Staates und der Gesellschaft, traditionelle Geschlechterrollen und häusliche Faktoren
- Entstehungsprozesse häuslicher Gewalt und die Phasen, die gewaltbelastete Paarbeziehungen durchlaufen
- Formen häuslicher Gewalt, insbesondere sexuelle und psychische Gewalt gegen Frauen
- Charakterisierung der Täter- und Opfergruppe, wobei verschiedene Teilaspekte beleuchtet werden
- Die Rolle der Medien in der Diskussion um häusliche Gewalt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Zielsetzung der Seminararbeit. Das Kapitel „Voraussetzungen und häusliche Gewalt begünstigende Faktoren“ untersucht die Rolle des patriarchalischen Staates und der Gesellschaft, traditionelle Geschlechterrollen und die begünstigenden Faktoren im häuslichen Kontext. Anschließend widmet sich die Arbeit den Entstehungsprozessen häuslicher Gewalt und beleuchtet die Phasen, die gewaltbelastete Paarbeziehungen durchlaufen. In den folgenden Kapiteln werden verschiedene Formen häuslicher Gewalt, insbesondere sexuelle und psychische Gewalt, genauer betrachtet. Abschließend werden die Charakteristika der männlichen Tätergruppe und der weiblichen Opfergruppe untersucht.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit konzentriert sich auf die Themen häusliche Gewalt, Geschlechterrollen, patriarchale Strukturen, Entstehungsprozesse von Gewalt, Formen von Gewalt, Täter- und Opfermerkmale sowie die Rolle der Medien in der öffentlichen Debatte. Die Arbeit stützt sich dabei auf die Forschungsergebnisse von Godenzi, Brückner und Heiliger.
- Arbeit zitieren
- Vivien Ziesmer (Autor:in), 2004, Die Frau als Opfer häuslicher Gewalt in heterosexsuellen Partnerschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34422