Der Hexenhammer


Seminararbeit, 2005

14 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Was ist der Hexenhammer ?

3. Der Autor

4. Entstehung des Hexenhammers

5. Jakob Sprenger

6. Hintergründe zur Entstehung des Hexenhammers

7. Inhalt des Hexenhammers

8. Die Frauen

9. Auswirkungen von Kramers Hexenhammer

10. Fazit

11. Literatur

1. Einleitung

An der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit wurde in Deutschland ein Buch veröffentlicht, das sich später als eines der grausamsten Bücher der Weltliteratur herausstellen sollte: Malleus Maleficarum, zu deutsch der Hexenhammer.

Dieses Buch wurde zur Hochzeit der Hexenverfolgung in Europa verfasst, um der kirchlichen Inquisition eine rechtliche Grundlage und einen exakten Leitfaden bei der Suche und Bestrafung von vermeintlichen Hexen, Dämonen und anderen Teufelsanhängern zu bieten.

In dieser Arbeit werden die Entstehung, die Inhalte sowie die Auswirkungen dieses Werkes genau unter die Lupe genommen.

2. Was ist der Hexenhammer ?

Der Hexenhammer ist die deutsche Übersetzung des Malleus Maleficarum von Heinrich Kramer (Institoris). Dabei handelt es sich um eine Schrift gegen die Hexen im Sinne der Inquisition. Im Hexenhammer wurden aus der älteren Literatur systematisch Argumente zusammengetragen, welche die Hexenjagd legitimieren und rechtliche Hinderungsgründe aus dem Weg räumen sollten.[1] Aus „heutiger Perspektive wird man sagen können, dass der Hexenhammer das zentrale Buch in der Geschichte der europäischen Hexenverfolgung gewesen ist.“[2] Mit etwa dreißig Auflagen zwischen 1486 und 1669 hatte er eine lange Wirkungsgeschichte und großen Einfluss: Fast alle Befürworter der Hexenverfolgung beriefen sich auf dieses Buch. Somit kann es für den grausamen Tod vieler Unschuldiger mitverantwortlich gemacht werden.[3]

3. Der Autor

Der Hexenhammer wurde von Heinrich Kramer verfasst. Der spätere Inquisitor wurde um 1430 im elsässischen Schlettstadt (heute Séléstat in Frankreich) geboren. Über seine Kindheit ist so gut wie nichts bekannt. Vermutlich trat er um 1445 als Novize in das angesehene Kloster der Dominikaner in Schlettstadt ein und absolvierte dort ein philosophisches Grundstudium. Seit dieser Zeit bezeichnete er sich als „Bruder Heinrich aus Schlettstadt“. Um 1460 muss er von Schlettstadt nach Rom gereist sein, wo ihm 1473 öffentliche Angriffe auf den regierenden Kaiser Friedrich III. eine Gefängnisstrafe einbrachten. Im Juni 1474 entband ihn das tagende Generalkapitel des Ordens von dieser Strafe –am gleichen Tag noch wurde Kramer die Befugnis der Inquisition erteilt. Außerdem bekam er das Recht, sich einen Beichtvater auszusuchen und alle Vorrechte eines Magisters der Theologie übertragen.[4]

Kramer war Mönch eines Dominikanerklosters in Schlettstadt und hieß „Frater Henricus“ oder seit 1479 latinisiert „Institoris“.[5]

4. Entstehung des Hexenhammers

In der Literatur gibt es viele Unstimmigkeiten bezüglich des Druckorts, Druckdatums und auch des Verfassers. Das hängt unter anderem mit der Geschichte des Buchdrucks zusammen. Heute selbstverständliche Merkmale eines Buches, wie die Bindung oder das Titelblatt, wurden von der zweiten Generation der Buchdrucker (etwa um 1480) noch nicht regelmäßig angefertigt. Daher ist erst die vierte Auflage (März 1494) des Malleus Maleficarum mittels eines Titelblatts einwandfrei identifizierbar. Der Erstdruck hingegen gibt nicht einmal Aufschluss über den Verfasser, Drucker, Druckort und Druckjahr.[6] Erst durch systematische Vergleiche der Drucktypen konnte der Hexenhammer dem Drucker Peter Drach, der Mittlere,[7] aus Speyer zugeordnet werden.

Das Datum des Erstdrucks ist jedoch noch immer nicht ganz sicher festgelegt. Sehr wahrscheinlich handelt es sich dabei jedoch um den 19. Mai 1487. Dies konnte aus Unterlagen der Universität Köln und Aufzeichnungen von Peter Drach errechnet werden.[8]

5. Jakob Sprenger

Neben Heinrich Kramer wird in der Literatur häufig auch Jakob Sprenger die Urheberschaft des Hexenhammer s zugeschrieben. Der Prior des Kölner Dominikanerklosters (1437 – 1495) soll als Co-Autor an der Entwicklung des Buches beteiligt gewesen sein. Wäre dies nicht der Fall, müsste man davon ausgehen, dass Kramer den Namen des angesehen Ordensbruders ausnutzte, um das Renommee des Hexenhammer s zu erhöhen. In diesem Fall wäre es jedoch merkwürdig, wenn Sprenger sich nicht gegen diesen Missbrauch öffentlich zur Wehr gesetzt hätte.[9] In der Nürnberger Ausgabe des Druckers Friedrich Peypus von 1519 werden Kramer und Sprenger erstmals gleichberechtigt als Autoren genannt. Allerdings waren beide zu diesem Zeitpunkt schon tot,[10] so dass sich von ihnen niemand mehr dazu äußern konnte.

[...]


[1] Behringer, Wolfgang; Jerouschek, Günter (Hrsg.): Der Hexenhammer. Malleus Maleficarum. 4. Auflage, München 2004.

[2] Ebenda, S. 11.

[3] Ebenda.

[4] Ebenda S. 40.

[5] Lateinischer Genitiv von Institor = Kaufmann, Krämer.

[6] Vgl. Behringer, Wolfgang; Jerouschek, Günter (Hrsg.): Der Hexenhammer, S. 22.

[7] Auch sein Vater und sein Sohn hießen Peter.

[8] Ebenda. S. 23 – 25.

[9] Ebenda, S. 31.

[10] Ebenda, S. 32.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Der Hexenhammer
Hochschule
Universität zu Köln  (Erziehungswissenschaftliche Fakultät)
Veranstaltung
Die frühneuzeitliche Hexenverfolgung, insbesondere in den Rheinlanden
Note
2
Autor
Jahr
2005
Seiten
14
Katalognummer
V34425
ISBN (eBook)
9783638346474
Dateigröße
431 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hexenhammer, Hexenverfolgung, Rheinlanden
Arbeit zitieren
Stephanie Traichel (Autor:in), 2005, Der Hexenhammer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34425

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