Vorliegende Arbeit soll Aufschluss darüber geben, ob die Zugehörigkeit zu einer Minderheit die verfolgten Leistungsziele signifikant beeinflusst. Minderheiten sind in dieser Arbeit Geschlechtsminderheiten in bestimmten Studienfächern. Demnach gelten Frauen in typischen Männerstudienfächern (z.B. Maschinenbau) und Männer in typischen Frauenstudienfächern (z.B. Psychologie) als Minderheiten. Durch eine Online – Befragung wurden die verfolgten Leistungsziele und zusätzlich die akademische Selbstwirksamkeit und das Zugehörigkeitsgefühl von N = 261 Studierenden erfasst. Die Ergebnisse zeigten entgegensetzt der aufgestellten Hypothese, dass Frauen in der Mehrheit signifikant mehr vermeidungsorientierte Performanzziele verfolgen als Frauen in der Minderheit. Ebenso lieferten die Ergebnisse signifikante Effekte dahingehend, dass Frauen in der Minderheit über eine niedrigere akademische Selbstwirksamkeit und ein niedrigeres Zugehörigkeitsgefühl verfügen als Frauen in der Mehrheit. Es zeigte sich zudem kein Unterschied zwischen Männern in der Minderheit und Männern in der Mehrheit hinsichtlich der verfolgten Leistungsziele, der akademischen Selbstwirksamkeit und dem Zugehörigkeitsgefühl. Mögliche Erklärungsansätze werden diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer und empirischer Hintergrund
- 2.1 Die Achievement Goal Theorie
- 2.1.1 Antezedenzien der Leistungsziele
- 2.1.2 Konsequenzen der Leistungsziele
- 2.2 Herleitung der Fragestellung
- 2.2.1 akademische Selbstwirksamkeit
- 2.2.2 Zugehörigkeitsgefühl
- 2.2.3 Kovariaten
- 2.2.4 Zusammenfassung und Hypothesen
- 3 Methode
- 3.1 Stichprobe
- 3.2 Erhebungsinstrumente
- 3.2.1 Achievement Goal Questionnaire - Revised (AGQ-R)
- 3.2.2 Psychological Sense of School Membership – Brief (PSSM-Brief)
- 3.2.3 Patterns of Adaptive Learning Scales (PALS)
- 3.2.4 Leistung
- 3.3 Durchführung
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Vorgehen bei der Datenanalyse
- 4.2 Ergebnisse der Frauen
- 4.3 Ergebnisse der Männer
- 5 Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss der Zugehörigkeit zu einer Minderheit auf die verfolgten Leistungsziele von Studierenden. Dabei wird der Fokus auf Geschlechtsminderheiten in bestimmten Studienfächern gelegt, d.h. Frauen in typischen Männerstudienfächern und Männer in typischen Frauenstudienfächern. Neben den Leistungszielen werden auch die akademische Selbstwirksamkeit und das Zugehörigkeitsgefühl der Studierenden betrachtet.
- Bedeutung der Achievement Goal Theorie im Hochschulkontext
- Einfluss der Minderheitszugehörigkeit auf Leistungsziele
- Zusammenhang zwischen Minderheitszugehörigkeit, akademischer Selbstwirksamkeit und Zugehörigkeitsgefühl
- Analyse von Daten aus einer Online-Befragung
- Diskussion möglicher Erklärungsansätze für die Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung stellt die Relevanz der Leistungsmotivationsforschung im Hochschulkontext dar und führt die Achievement Goal Theorie als zentralen Ansatz ein. Es werden die verschiedenen Leistungsziele (annäherungs- und vermeidungsorientierte Lern- und Performanzziele) erläutert und die Bedeutung der Motivation für den Lernerfolg hervorgehoben.
- Kapitel 2: Theoretischer und empirischer Hintergrund: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die Achievement Goal Theorie. Es werden die Antezedenzien (z.B. Angst vor Misserfolg, Erfolgsmotivation) und Konsequenzen (z.B. Leistungsentwicklung, Wohlbefinden) der Leistungsziele erläutert. Weiterhin wird die Herleitung der Forschungsfrage, die Bedeutung von akademischer Selbstwirksamkeit und Zugehörigkeitsgefühl sowie die Rolle von Kovariaten im Kontext von Minderheitszugehörigkeit diskutiert.
- Kapitel 3: Methode: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Studie. Es werden die Stichprobe, die verwendeten Erhebungsinstrumente (z.B. Achievement Goal Questionnaire, Psychological Sense of School Membership, Patterns of Adaptive Learning Scales) und die Durchführung der Online-Befragung detailliert dargestellt.
- Kapitel 4: Ergebnisse: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Datenanalyse präsentiert. Es werden die Ergebnisse sowohl für Frauen als auch für Männer separat betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen in der Mehrheit signifikant mehr vermeidungsorientierte Performanzziele verfolgen als Frauen in der Minderheit. Zudem verfügen Frauen in der Minderheit über eine niedrigere akademische Selbstwirksamkeit und ein niedrigeres Zugehörigkeitsgefühl. Bei den Männern konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen der Minderheits- und Mehrheitsgruppe festgestellt werden.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Minderheit, Leistungsziele, akademische Selbstwirksamkeit und Zugehörigkeitsgefühl. Der Fokus liegt auf der Untersuchung von Geschlechtsminderheiten in bestimmten Studienfächern und deren Einfluss auf die verfolgten Leistungsziele, die akademische Selbstwirksamkeit und das Zugehörigkeitsgefühl von Studierenden.
- Arbeit zitieren
- Katrin Simon (Autor:in), 2016, Effekte der Zugehörigkeit zu einer Minderheit auf Leistungsziele, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344479