Frauen im Management


Hausarbeit, 2003

27 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Definition Management

3. Aktueller zahlenmäßiger Vergleich Frauen versus Männer in Führungspositionen

4. Karrierechancen von Frauen

5. Soziologische Erklärungskonzepte

6. Psychologische Erklärungskonzepte
6.1 Stereotype
6.2 Rollenkonflikte
6.3 Selbstkonzept
6.4 Attribution
6.5 Wahrnehmung und Interpretation
6.6 Abruf aus dem Gedächtnis
6.7 Verbindung zu psychologischen Grundlagen
6.8 Motivation

7. Implikationen für die praktische Arbeit

8. Fazit

1. Einleitung

O.V. (Stand: 15.12.1997): „Die berufliche Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern schreitet immer weiter voran. Immer mehr Frauen sind inzwischen auch im Top-Management tätig. Mit durchschnittlich drei Prozent ist ihr Anteil aber immer noch verschwindend gering.“

Dieser Sachverhalt – Unterrepräsentation der Frau im Management – soll Thema folgender Hausarbeit sein.

Um Gründe herauszufinden, warum Frauen in Führungsebenen mit so geringem Prozentsatz vertreten sind (aktueller Überblick mit Daten des statistischen Bundesamtes dazu im Punkt 3), soll zuerst der Bereich der Soziologie durchleuchtet werden. Begonnen wird mit der Untersuchung, ob Frauen und Männer dieselben Start- und Karierechancen haben. Um diese bewerten zu können, wird überprüft, ob bereits in der Aus- oder Weiterbildung geschlechtsspezifische Unterschiede gemacht werden und deshalb Frauen keine Chance haben, in höhere Positionen aufzusteigen. Weiterhin wird geprüft, inwieweit für Frauen nachteilige gesellschaftliche Meinungsbilder in Bezug auf die Rolle der Frau im Familien-, Arbeits- und Berufsleben bestehen.

Ein anderer bedeutender Bereich, der auf Ursachen in Bezug auf die Unterrepräsentation der Frau im Management geprüft werden muss, ist die Psychologie. Hier sollen verschiedene Effekte, die bei Personalauswahl, -einstellung und -bewertung auftreten können, beispielsweise bei Wahrnehmung und Interpretation, beim Abrufen von Informationen aus dem Gedächtnis, bei Beurteilung von Fertigkeiten und Fähigkeiten, geschildert werden. Neben den Effekten, denen die Beurteilenden unterliegen und die so den Weg der Frau vielleicht unbewusst behindern könnten, soll aber auch nach tatsächlichen geschlechtspezifischen Unterschieden gesucht werden. So werden das Selbstkonzept und die Attribution auf Erfolg geschlechtsspezifisch untersucht und mit Beruf und Führungsverhalten in Verbindung gebracht.

Zum Schluß sollen von Unternehmen derzeit angewandte Maßnahmen zur Frauenförderung vorgestellt werden. Es wird beschrieben, inwieweit die Unternehmen das Problem der Unterrepräsentation erkannt haben und wie sie versuchen durch geeignete Maßnahmen Frauen zu fördern und zu unterstützen.

Der letzte Punkt dient einer Zusammenfassung der herausgefundenen Gründe für die Unterrepräsentation der Frau im Management und wird mögliche Lösungen zur Erhöhung des Frauenanteils anbieten, die sich aus den bis dahin gewonnenen Ergebnissen ableiten lassen.

2. Definition Management

An dieser Stelle wird der Begriff Management definiert, um den Bereich der beleuchtet werden soll, entsprechend abzugrenzen. Das heisst die Ausführungen werden sich auf den Vergleich von Frauen und Männern im definierten Bereich beziehen und andere Ebenen des Unternehmens außer Acht lassen.

„Management“ bedeutet die Gesamtheit der Führungsorgane eines Unternehmens. Unter der Bezeichnung „Manager“ versteht man die Personen, die Führungspositionen ausüben. In dem Oberbegriff „Management“ wird eine Vielzahl betriebswirtschaftlicher Disziplinen und Teilgebiete zusammengefasst.

Die Aufgaben des Managements spiegeln sich im Management-Kreis wider:

Abbildung 1: Überblick über das Management

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

„Management“ ist die Kunst, ein Unternehmen zu führen. Der „Manager“ steuert und koordiniert die verschiedenen betrieblichen Funktionen. Das Aufgabenfeld des „Managers“ ändert sich ständig, ebenso wie sich das Unternehmensumfeld ändert. Daher wird er neben traditionellen Führungs- und Steuerungsaufgaben zunehmend mit z.B. Projektmanagement, Change Management, Outsourcingaktivitäten oder der Pflege von Unternehmensnetzwerken zu tun haben (o.V., 26.11.02).

3. Aktueller zahlenmäßiger Vergleich von Frauen vs. Männern in Führungspositionen

Mit aktuellen Zahlen soll nun ein Überblick über den tatsächlichen Stand der weiblichen und männlichen Erwerbstätigen gegeben werden.

Dazu dienen die, von Johann Hahlen, dem Präsidenten des Statistischen Bundesamtes, am 19.April 2001 vorgestellten Ergebnisse des Mikrozensus 2000. Es wurden 800.000 Personen interviewt. Unter anderem enthielt dieser Mikrozensus Fragen zur Position der Erwerbstätigen in Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung.

„Im Mai 2000 gaben 11% der abhängig beschäftigten Frauen an, als Führungskraft oder mit heraus gehobener Tätigkeit beschäftigt zu sein, 10% als leitende Angestellte und 1% als Beamtin im höheren Dienst." Etwa ein Drittel aller Führungskräfte in der Industrie, im Dienstleistungsbereich oder in der öffentlichen Verwaltung war damit weiblich (1,6 Mill.), mehr als zwei Drittel (3,5 Mill.) männlich.

Dahingegen waren im Mai 2000, knapp 20% aller abhängig erwerbstätigen Männer als leitende Angestellte (18%) bzw. als Beamter im höheren Dienst (etwa 2%) beschäftigt. Insgesamt gab jeder sechste Arbeitnehmer (16%) an, als Führungskraft oder Beschäftigter mit herausgehobener Tätigkeit zu arbeiten.

Als Übersicht dient folgende Tabelle:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Frauen und Männer im Vergleich (Mai 2000)

Nur in der Altersgruppe der unter 30-jährigen waren Frauen und Männer als Führungskräfte gleich stark vertreten (jeweils 7%).

Frauen in der Altersklasse von 30 bis unter 45 Jahren waren mit einem Anteil von gut 13% an allen erwerbstätigen Frauen am häufigsten als Führungskräfte und Beschäftigte mit herausgehobenen Tätigkeiten in Unternehmen oder in der öffentlichen Verwaltung anzutreffen. Nur knapp 12% der 45- bis 60-jährigen Frauen nahmen Führungsaufgaben wahr.

Bei Männern zeigt sich das Senioritätsprinzip: Je älter desto häufiger erfüllen sie Führungsaufgaben. So übten nur knapp 25% der 45- bis unter 60-jährigen Männer im Jahr 2000 eine Führungsaufgaben bzw. herausgehobene Tätigkeiten im Unternehmen oder in der öffentlichen Verwaltung aus und 29% der 60-jährigen und älteren Männer.

Selbständige Männer weisen eine ähnlich Altersstruktur auf; gut die Hälfte aller Selbständigen ist 45 Jahre und älter. In der Gruppe der abhängig beschäftigten Führungskräfte waren im Jahr 2000 allerdings nur noch 4% über 60 Jahre alt, bei den selbständigen Führungskräften waren dagegen 12% schon älter als 60 Jahre.

Als Übersicht dient folgende Tabelle:

Abbildung 3: Frauen und Männer der unterschiedlichen Altersgruppen im

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Vergleich

Es wird in den nächsten Jahren zu beobachten sein, ob die heute unter 30-jährigen

Frauen die im Jahr 2000 mit knapp 7% genauso häufig in leitenden bzw. herausgehobenen Positionen arbeiten wie gleichaltrige Männer, ihre Karriere fortsetzen werden.

Betrachtet man ausschließlich Beschäftigte mit akademischem Abschluss, ergibt sich folgende Gegenüberstellung:

Abhängig Beschäftigte mit einem Fach- oder Hochschulabschluss waren im Mai 2000 zu 59% in führenden Positionen tätig. Von den Männern arbeiteten zwei Drittel, nach dieser Ausbildung, als Angestellte in einer Führungsposition oder einer herausgehobenen Tätigkeit bzw. als Beamte im höheren Dienst. Bei den Frauen mit einem akademischen Abschluss waren es mit 46% deutlich weniger.

Betrachtet man Arbeitnehmern mit umfassenden Führungsaufgaben in der Privatwirtschaft, wie zum Beispiel Direktor(en)/innen, Geschäftsführer/innen oder Chefärzt(e)/innen, ist die Diskrepanz zwischen Männern und Frauen noch größer: Von den männlichen Beschäftigten mit akademischen Abschluss nahmen 12% umfassende Führungsaufgaben in der Wirtschaft wahr, bei den Frauen waren es nur 4%.

Regnet und Hofman fanden im internationalen Vergleich heraus, dass der Topmanagementanteil nach der Labour Market Survey von 1995 einen Frauenanteil von 9%, in Frankreich 6,4 % nach Bertin-Mourot. Dabei bestand 80 % der Arbeit allerdings aus Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltung usw. In skandinavischen Ländern ergab eine Erhebung in den 100 größten Privatunternehmen 1995 einen Frauenanteil im Vorstand von 0,8 % in Dänemark, 5 % in Finnland und 9 % in Schweden.

In den USA arbeiten trotz einem gesamt-Frauenanteil von 40 % im Management nach einer Studie von 1996 von Catalyst nur 5 % der weiblichen Führungskräfte an der Spitze der Fortune 1000 Unternehmen. (Gabriele A. Hantschel in Erika Regnet, Laila Maija Hofmann; Personalmanagement in Europa; 2000).

Folgende Tabelle zeigt den Frauenanteile am Topmanagement im Vergleich zum internationalen Durchschnitt ausgewählter Länder, in dem Deutschland leider nicht berücksichtigt wurde.

[...]

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Frauen im Management
Hochschule
Hochschule Harz - Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH)
Veranstaltung
Organisationspsychologie
Note
1
Autor
Jahr
2003
Seiten
27
Katalognummer
V34473
ISBN (eBook)
9783638346825
ISBN (Buch)
9783638652735
Dateigröße
808 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Frauen, Management, Organisationspsychologie
Arbeit zitieren
Diplom Wirtschaftspsychologin Nancy Greipel (Autor:in), 2003, Frauen im Management, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34473

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