Das Konzept der neuen Didaktik der GZS und dessen Umsetzung in einem exemplarischen Lehrwerk der Jahrgangsstufe 6 wird in dieser Arbeit analysiert. Um gemäß dem sukzessiven Erwerb der GZS eine Grundlage zu schaffen, werden zunächst der Wortbegriff und die Wortbildungsprozesse erörtert. Der Lehrgegenstand der GZS, das Spatium, wird ebenfalls definiert. Des Weiteren werden die grundlegenden Prinzipien und die Grammatikalitätstests, welche auch im Unterricht Anwendung finden sollten, erklärt. Auf der Grundlage eigens erarbeiteter Analysekriterien wird die Umsetzung der neueren Didaktik zur GZS in diversen Lehrbüchern analysiert und interpretiert. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden in einem Fazit zusammengefasst und es wird ein Ausblick auf weitere Arbeitsbereiche gegeben.
Zwar ist die Orthographie als ein fester Bestandteil des Deutschunterrichts in den nationalen Bildungsstandards verankert, jedoch wird der Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung dort nicht explizit genannt. Die GZS wird außerdem in dem Kernlehrplan der Sekundarstufe I des Gymnasiums entgegen der neueren Fachdidaktik erst ab der Jahrgangsstufe 7 erwähnt. Empirische Beobachtungen zeigen, dass die Lernenden Spatien nicht selbstverständlich setzen und daher ein gesonderter Erwerb der GZS, welcher möglichst früh beginnen soll, notwendig ist. Obwohl dieser nicht konsequent verfolgt wird, fließt die GZS auch in ein jede Gesamtbewertung von Klassenarbeiten im Rahmen der sprachlichen Richtigkeit ein. Auch bisherige didaktische Konzepte sind nicht speziell auf diesen orthographischen Bereich ausgelegt, obwohl die GZS mit der Rechtschreibung, der Sprachreflexion, den Wortarten sowie der Groß- und Kleinschreibung zusammenhängt, weshalb auch viele Rechtschreibregeln auf ihr basieren. Außerdem hat sie als Strukturierung sprachlicher Einheiten für den Leseprozess eine weitreichende Bedeutung. Diese wurde erkannt und ein neues Konzept zur Didaktik der GZS erarbeitet, wobei der Zugang zu ihr bereits von Beginn an gefördert wird. Die vorliegende Arbeit soll untersuchen, ob dieser neue Ansatz bereits den Weg in die Lehrbücher gefunden hat, und wie dieser umgesetzt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Wort
- Der Wortbegriff
- Wortbildungsprozesse
- Spatien
- Die Getrennt- und Zusammenschreibung
- Grundlegende Prinzipien der Getrennt-und Zusammenschreibung
- Grammatikalitätstests
- Das neue Konzept der Didaktik zur Getrennt- und Zusammenschreibung
- Lehrwerkanalyse
- Analysekriterien
- Analyse des Lehrbuchs 6
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Umsetzung eines neuen didaktischen Konzepts zur Getrennt- und Zusammenschreibung (GZS) in Lehrwerken der sechsten Jahrgangsstufe. Sie analysiert, inwieweit dieses Konzept die bisherige Praxis des GZS-Erwerbs in der Schule verändert und welche Auswirkungen diese Veränderung auf den Unterricht hat.
- Definition des Wortbegriffs im Kontext der GZS
- Analyse der Wortbildungsprozesse und ihrer Bedeutung für die GZS
- Die Rolle des Spatiums im System der GZS
- Grundlegende Prinzipien der GZS und deren Anwendung in der Praxis
- Bewertung des neuen didaktischen Konzepts zur GZS anhand eines exemplarischen Lehrwerks
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Getrennt- und Zusammenschreibung (GZS) ein und erläutert die aktuelle Situation des GZS-Erwerbs im Deutschunterricht. Sie beleuchtet die Problematik des Spatien-Setzens und die Notwendigkeit eines frühzeitigen, gezielten Erwerbs der GZS. Schließlich stellt die Einleitung das neue Konzept der Didaktik zur GZS vor, das in der vorliegenden Arbeit analysiert wird.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Wortbegriff im Kontext der Getrennt- und Zusammenschreibung. Es untersucht die verschiedenen Ebenen des Wortbegriffs und analysiert, welche Ebene für die GZS relevant ist. Es werden die phonetisch-phonologische, die orthographisch-graphemische, die morphologische und die syntaktische Ebene betrachtet.
Im dritten Kapitel wird das Spatium als Lehrgegenstand der GZS definiert. Es werden die verschiedenen Funktionen des Spatiums im Schriftbild und seine Bedeutung für die Unterscheidung zwischen zusammengeschriebenen und getrennt geschriebenen Wörtern erläutert.
Das vierte Kapitel beschreibt die grundlegenden Prinzipien der Getrennt- und Zusammenschreibung. Es werden die wichtigsten Regeln für die Zusammenschreibung und Getrenntschreibung von Wörtern vorgestellt und anhand von Beispielen veranschaulicht.
Das fünfte Kapitel behandelt die Grammatikalitätstests, die im Unterricht zur Überprüfung der GZS-Regeln eingesetzt werden können. Es werden verschiedene Testverfahren vorgestellt und deren Anwendung in der Praxis erläutert.
Schlüsselwörter
Getrennt- und Zusammenschreibung, GZS, Wortbegriff, Spatium, Wortbildungsprozesse, Grammatikalitätstests, Didaktik der GZS, Lehrwerkanalyse, Empirie
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- Anonym (Autor:in), 2016, Die Didaktik der Getrennt- und Zusammenschreibung. Eine Lehrwerkanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344816