Thema der vorliegenden Arbeit ist der Surrealismus, eine literarisch-künstlerische Avantgardebewegung, die ihre Hochphase im Frankreich in der Zeit zwischen dem I. und dem II. Weltkrieg hatte und international von Bedeutung war. Der Begriff „Surrealismus“ wurde von Guillaume Apollinaire geprägt, der das Wort „surréaliste“ 1917 im Vorwort zu seinem Theaterstück „Les Mamelles de Tirésias“ erstmals verwendete. Apollinaire bezeichnet damit eine Kombination unvereinbarer Wirklichkeitselemente, die Überraschung erzeugt und durch die die Welt des 20. Jahrhunderts anschaubar werden soll (Vgl. Grimm 1994, S. 301). André Breton, Begründer und bekanntester Vertreter des französischen Surrealismus, verstand den Begriff im Sinne eines Programms. Für ihn war Surrealismus der Glaube an « (…) la résolution future des ces deux états, en apparence si contradictoires, que sont la rêve et la réalité, en une sorte de réalité absolue, de surréalité. » (Nadeau, Maurice:Histoire du surréalisme, Seite 58)
Der Surrealismus befasste sich also mit einer Art „Überrealität“ (franz. sur = über) jenseits der Kontrolle durch die Vernunft unter Einbeziehung von Traum, Zufall und Wunderbarem. Auch auf die Kunst des 20. Jahrhunderts hatte der Surrealismus einen großen Einfluss. Zu den bekanntesten Vertretern gehören hier u.a. Salvador Dalí, René Magritte und Max Ernst. Im Folgenden werden wir zunächst auf die Entstehung des Surrealismus eingehen und anschließend die zentralen Merkmale der Bewegung und das Wirken der Surrealisten darstellen. Es folgt ein Ausblick über die Entwicklung des Surrealismus nach dem Zweiten Weltkrieg, den Abschluss der Arbeit bildet eine Kurzbiographie der drei wichtigsten Vertreter des französischen Surrealismus (Breton, Aragon und Éluard).
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE ENTSTEHUNG DES SURREALISMUS
- DADAISMUS
- GEGENÜBERSTELLUNG VON DADAISMUS UND SURREALISMUS
- DIE MERKMALE DES SURREALISMUS
- TRAUM, ZUFALL UND WUNDERBARES
- L'ECRITURE AUTOMATIQUE
- LES JEUX VERBAUX ET LA CENTRALE SURREALISTE
- SIGMUND FREUD UND DER SURREALISMUS
- DAS WIRKEN DER SURREALISTEN
- DIE SURREALISTISCHE REVOLUTION
- BRETONS ERSTES „MANIFESTE DU SURREALISME“ (1924)
- „SECOND MANIFESTE DU SURREALISME\" (1929/1930)
- DIE POLITISCHE HALTUNG DER SURREALISTEN
- DIE SKANDALE DER SURREALISTEN
- DIE SURREALISTISCHE REVOLUTION
- AUTOREN DES SURREALISMUS
- ANDRÉ BRETON (1896-1966)
- LOUIS ARAGON (1897-1952)
- PAUL ÉLUARD (1895-1952)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Surrealismus, einer literarischen und künstlerischen Avantgardebewegung, die ihre Blütezeit im Frankreich zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg erlebte und internationale Bedeutung erlangte. Die Arbeit untersucht die Entstehung des Surrealismus aus dem Dadaismus, die charakteristischen Merkmale der Bewegung sowie das Wirken der Surrealisten und ihre politische Haltung. Darüber hinaus werden die wichtigsten Vertreter des französischen Surrealismus vorgestellt. Die Arbeit zeigt auf, wie der Surrealismus eine Art „Überrealität“ jenseits der rationalen Kontrolle durch die Einbeziehung von Traum, Zufall und Wunderbarem erforscht und wie diese Bewegung einen bedeutenden Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts hatte.
- Die Entstehung des Surrealismus aus dem Dadaismus
- Die Merkmale des Surrealismus, insbesondere Traum, Zufall und Wunderbares
- Das Wirken der Surrealisten, ihre politische Haltung und die Skandale, die sie verursachten
- Die wichtigsten Vertreter des französischen Surrealismus
- Der Einfluss des Surrealismus auf die Kunst des 20. Jahrhunderts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Surrealismus als literarisch-künstlerische Avantgardebewegung vor, die ihren Höhepunkt im Frankreich zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg erlebte. Der Begriff „Surrealismus“ wurde von Guillaume Apollinaire geprägt, der damit eine Kombination unvereinbarer Wirklichkeitselemente bezeichnete, die Überraschung erzeugt. André Breton, Begründer des französischen Surrealismus, sah den Begriff als Programm für die Auflösung von Traum und Realität in einer „Überrealität“ jenseits der Vernunft. Der Surrealismus hatte auch einen großen Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Entstehung des Surrealismus aus dem Dadaismus, einer antibürgerlichen Protestbewegung, die 1916 in Zürich entstand. Das Dada-Programm kann als absolute Negation bezeichnet werden, die sich durch Provokationen und happeningartige Veranstaltungen auszeichnete. Wichtige Vertreter des Dadaismus waren Tristan Tzara, Hugo Ball und Hans Arp. Viele Dadaisten schlossen sich später dem Surrealismus an, doch die Dada-Bewegung verlor ab 1922 zunehmend an Bedeutung.
Im Anschluss wird der Dadaismus mit dem Surrealismus verglichen. Beide Bewegungen bedingten einander, doch der Surrealismus war mehr als eine Weiterentwicklung des Dadaismus. Er hatte eine politische Dimension, die in den Manifesten Bretons deutlich wird. Die Surrealisten, insbesondere die erste Generation, waren stark von den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs geprägt, die sie zur Ablehnung der Vernunft drängten. Die grausamen Kriegserlebnisse führten dazu, dass der Glaube an die menschliche Vernunft und die Logik verloren ging.
Schlüsselwörter
Surrealismus, Avantgarde, Dadaismus, Traum, Zufall, Wunderbares, L'Ecriture Automatique, Sigmund Freud, André Breton, Tristan Tzara, Hugo Ball, Hans Arp, Revolution, Politische Haltung, Skandale, Kunst des 20. Jahrhunderts.
- Arbeit zitieren
- Cornelia Laufer (Autor:in), Frauke Greiner (Autor:in), 2002, Der Surrealismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34522