Im Kern ging es in ‚Hitlers willige Vollstrecker’ um die Frage der individuellen Motivation der Exekutoren des Holocaust. Jener ganz normalen Männer, welche tatsächlich den Finger am Abzug hatten. Deren Intention zu begreifen konnte der historischen Aufarbeitung und dem Verstehen der grausamen Geschehnisse um die Massenvernichtung von Menschen in der zweiten Hälfte der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland nur dienlich sein.
Dass Goldhagens Ausführungen diesem wichtigen Ansatz der Holocaust-Forschung nur bedingt Rechnung trugen, lag daran, dass seine Studie als Grundlage weiterführender wissenschaftlicher Arbeit denkbar ungeeignet war. Eine mangelhafte, einseitige Quellenarbeit, methodische Diskrepanzen und ein scheinbar intentional emotionalisierender Schreibstil machten dies deutlich, was im Verlauf dieser Arbeit zu zeigen sein wird. Der Mangel an Wissenschaftlichkeit führte zu einer breiten, überwiegend negativen Kritik von HWV von deutschen Historikern. Jedoch war die Resonanz in der deutschen Öffentlichkeit, gemessen an den Verkaufszahlen des Buches ungeheuer groß.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kritik an Goldhagens Arbeit
- Quellenarbeit
- Methode
- Schreibstil/Emotionalisierung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Quellen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht kritisch das Buch "Hitlers willige Vollstrecker" von Daniel J. Goldhagen und analysiert die darin aufgestellten Behauptungen über die Motivation der deutschen Täter im Holocaust.
- Kritik an Goldhagens Quellenarbeit und methodischem Vorgehen
- Analyse der Schreibstil und Emotionalisierung in Goldhagens Buch
- Bewertung der Relevanz und des Einflusses von Goldhagens Werk auf die Holocaust-Forschung
- Einordnung der Kritik von Goldhagen im Kontext der Debatte um Schuld und Verantwortung in der deutschen Nachkriegsgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Arbeit von Goldhagen im Kontext der deutschen Reaktion auf das Buch vor. Sie betont die mangelhafte wissenschaftliche Grundlage der Studie und die einseitige Quellenarbeit.
Der zweite Teil des Textes konzentriert sich auf die Kritik an Goldhagens Arbeit. Er diskutiert die Einseitigkeit der Quellenarbeit, die methodischen Schwächen und die scheinbar intentionale Emotionalisierung des Schreibstils. Die Kritik von Ruth Birn, Volker Rieß, Dieter Pohl und Hans Mommsen wird dabei ausführlich behandelt. Die Kritikpunkte beinhalten die selektive Nutzung von Quellen, die fehlende Berücksichtigung von "apologetischen Aussagen" von Tätern und die mangelnde wissenschaftliche Fundierung der Argumentation.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Daniel J. Goldhagen, "Hitlers willige Vollstrecker", Holocaust, Tätermotivation, Quellenkritik, methodische Schwächen, Emotionalisierung, wissenschaftliche Kritik, Holocaust-Forschung, deutsche Nachkriegsgesellschaft, Schuld und Verantwortung.
- Arbeit zitieren
- Jürgen Bartels (Autor:in), 2010, Die Frage nach der Motivation der Täter in Daniel J. Goldhagens "Hitlers Willige Vollstrecker", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/346609