Einer Sprache mächtig zu sein, so sagt Konrad Schröder, sei nicht nur eine Möglichkeit des in Kontakttretens mit der Umwelt, sondern viel mehr eine „Grundvoraussetzung des Menschseins“. Spreche man eine Sprache, so besitze man sie.
Auf dieser Basis hat die Europäische Union, in der sich 23 verschiedene Amtssprachen vereinen, im Vertrag von Maastricht eine aktivere Förderungspolitik für das Erlernen von Fremdsprachen eingeleitet. Besonders das Englische, die meist gesprochene Sprache der Welt, ist in dieser Förderung natürlich ein wichtiges Element. Die Vorteile scheinen einleuchtend: Die Menschen sind eher in der Lage, sich dynamischer auf dem europäischen Markt zu bewegen und die Arbeitskräfte sind flexibler über Ländergrenzen hinweg einsetzbar. Hinzukommend bringt das Fehlen von Sprachbarrieren z.B. auch in der Urlaubsgestaltung neue Vorteile und Vereinfachungen mit sich.
Doch wie sehr sollte man einer einheitlichen Sprache in allen Ländern der EU zustimmen? Inwieweit geht mit der Reduzierung der Muttersprache aufgrund einer vermeintlich übermäßigen Ausbildung einer oder mehrerer Fremdsprachen ein Verlust der eigenen Kultur einher? Die Vor- und Nachteile werden im Folgenden anhand zweier Plädoyers von Konrad Schröder und Jürgen Gerhards erläutert und in einem Fazit gegenübergestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gegenüberstellung Pro und Contra: Englisch als Lingua franca
- Contra: Konrad Schröder (1995)
- Pro: Jürgen Gerhards (2015)
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht die Problematik einer gemeinsamen Amtssprache in der Europäischen Union, genauer gesagt die Einführung von Englisch als Lingua franca. Dabei werden die Argumente für und gegen eine solche Entwicklung beleuchtet und in einem Fazit gegenübergestellt.
- Die enge Verbindung von Sprache und Identität
- Die Auswirkungen einer Lingua franca auf die kulturelle Vielfalt
- Die Rolle der Mehrsprachigkeit in der europäischen Gesellschaft
- Die Gefahr der Verarmung der Muttersprache durch die Dominanz von Englisch
- Die Bedeutung der regionalen Identität und der Förderung von Minderheitensprachen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text beginnt mit der These, dass Sprache eine Grundvoraussetzung des Menschseins ist und mit der eigenen Identität eng verbunden ist. Die Europäische Union fördert aktiv das Erlernen von Fremdsprachen, insbesondere Englisch. Die Vorteile einer gemeinsamen Sprache, wie z.B. die Vereinfachung der Kommunikation und der Abbau von Sprachbarrieren, werden betont. Der Text stellt jedoch die Frage, ob die Einführung einer einheitlichen Sprache zu einem Verlust der eigenen Kultur führen könnte.
Gegenüberstellung Pro und Contra: Englisch als Lingua franca
Contra: Konrad Schröder (1995)
Konrad Schröder argumentiert gegen die Einführung einer Lingua franca in der EU. Er betont die Bedeutung der Mehrsprachigkeit und die Gefahr des Verlusts der kulturellen Identität durch die Dominanz einer einzigen Sprache. Schröder bezieht sich auf die enge Verbindung von Sprache und Identität und die Gefahr der „psychischen Instabilität“ durch einen Sprachverlust.
Pro: Jürgen Gerhards (2015)
Dieser Abschnitt präsentiert die Argumente von Jürgen Gerhards, die für eine verstärkte Förderung des Englischen in Europa sprechen. Dieser Aspekt wird im vorliegenden Text jedoch nicht weiter ausgeführt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Sprache, Identität, Mehrsprachigkeit, Lingua franca, Englisch, Europäische Union, kulturelle Identität, Minderheitensprachen, Regionalismus, Konfliktpotential, Verarmung.
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- Anonym (Autor:in), 2015, Sprache und Identität. Englisch als Lingua franca der Europäischen Union?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/346754