Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Althochdeutsch“ im Wintersemester 2004/05 an der Technischen Universität Dresden widmete ich mich der Analyse der verschiedenen sprachlichen Ebenen des Hildebrandsliedes. Dabei fiel auf, dass man als Rezipient einen sehr inhomogenen Textkorpus vor sich hat, der von unterschiedlichsten Dialekten bzw. Mundarten durchdrungen ist und keineswegs zweifelsfrei dem hoch-, ober- oder niederdeutschen Sprachraum zuzuordnen ist.
Gegenstand dieser Arbeit zum Hildebrandslied soll es deshalb auch nicht sein, einen Urtext zu erstellen, den genauen Herkunftsort zu ermitteln oder generelle Spekulationen über die Echtheit des Liedes anzustellen. Vielmehr wollen die nächsten Seiten den Wortlaut eines der umstrittensten deutschen Textdenkmäler althochdeutscher Literatur näher bringen, analysieren sowie einordnen, die sprachlichen Schichten nach und nach aufdecken, um dann anhand von Phänomenen der Lautung, Schreibung, Syntax und Flexion Aussagen darüber zu treffen, welche althochdeutschen Dialekte im Lied wieder zu finden sind. Hinzu kommen Angaben über den eigentlichen Inhalt des Liedes und dessen geschichtliche Hintergründe – soweit diese auszumachen sind.
Darüber hinaus können hier nur Vermutungen angestellt werden, woher das Gedicht stammt, wer es geschrieben hat, wann es entstanden ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, da es – wie bereits angedeutet – in der Wissenschaft bis heute keine eindeutigen Ergebnisse gibt. Gerade diese Tatsache macht die Beschäftigung am Hildebrandlied spannend und interessant.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Vorstellung und Begründung für die Wahl des Themas
- 2. Über das Hildebrandslied
- 2.1. Inhalt und Aufbau des Liedes
- 2.2. Geschichtlich-literarischer Hintergrund
- 2.3. Form
- 3. Sprachliche Analyse
- 4. Überlieferungsgeschichte
- 5. Theorien zur Entstehungsgeschichte
- 6. Zusammenfassung
- 7. Literaturverzeichnis
- 8. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Hildebrandslied und untersucht die verschiedenen sprachlichen Ebenen des Textes. Dabei liegt der Fokus auf der Analyse der Dialekte und Mundarten, die im Lied vorkommen. Ziel ist es, die sprachlichen Schichten des Liedes aufzudecken und anhand von Lautung, Schreibung, Syntax und Flexion Aussagen über die verwendeten althochdeutschen Dialekte zu treffen.
- Sprachliche Analyse des Hildebrandsliedes
- Identifizierung der verwendeten Dialekte und Mundarten
- Untersuchung von Lautung, Schreibung, Syntax und Flexion
- Einordnung des Liedes in die althochdeutsche Literatur
- Analyse des Inhalts und des geschichtlichen Hintergrundes
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt das Thema der Arbeit vor und begründet die Wahl des Hildebrandsliedes als Untersuchungsobjekt. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Lied selbst, wobei die inhaltliche Ebene kurz dargestellt wird. Der Schwerpunkt liegt auf dem geschichtlich-literarischen Hintergrund des Werkes und der Analyse der Form. Das dritte Kapitel widmet sich der sprachlichen Analyse des Liedes und versucht, die verwendeten Dialekte und Mundarten zu identifizieren. Die weiteren Kapitel behandeln die Überlieferungsgeschichte, verschiedene Theorien zur Entstehungsgeschichte und schließlich die Zusammenfassung der Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Althochdeutsch, Hildebrandslied, Sprachliche Analyse, Dialekte, Mundarten, Lautung, Schreibung, Syntax, Flexion, Inhalt, Geschichtlich-literarischer Hintergrund, Theorien zur Entstehungsgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Marc Andre Ziegler (Autor:in), 2005, "Ik gihorta ðat seggen". Untersuchung der sprachlichen Ebenen des Hildebrandsliedes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/347150