Noah und seine Söhne


Seminararbeit, 2004

12 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Überblick

2. Noah und die Sintflut
2.1 Die Sintflut
2.2 Der Bund zwischen Gott und den Menschen
2.3 Die Sintflut aus heutiger Sicht

3. Noah und seine Söhne
3.1 Der Fluch über Kanaan
3.2 Noah und seine Nachkommen
3.2.1 Japhet
3.2.2 Ham
3.2.3 Sem

4. Die Bedeutung Noahs im Zusammenhang zur Leibeigenschaft
4.1 Lucidarius
4.2 Hugo von Trimberg: Der Renner
4.3 Sachsenspiegel

5. Literaturverzeichnis

1. Überblick

Die Seminarsitzung am 27.05.2004 behandelte das Thema „Noah und seine Söhne“. In diesem Zusammenhang wurden einige Textstellen aus dem ersten Buch Mose 8-10 vorgelesen und besprochen.

Die Sintflutgeschichte verdeutlichte das damalige “Verhältnis“ zwischen Gott und den Menschen und somit auch die Bedeutung Noahs, der den Fortbestand der Menschheit sichern konnte.

Neben der Sintflutgeschichte gehörte vor allem die Beziehung Noahs zu seinen Söhnen und deren Bedeutung für den weiteren Verlauf der Menschheit zu den besprochenen Themen.

Der Verknechtungsfluch über Noahs Söhne Sem, Ham und Japhet wurde in einigen literarischen Werken als Ausgangspunkt für die weltliche Herrschaftsverteilung herangezogen und somit wurden in der Seminarsitzung nicht nur Auszüge der Bibel gelesen, sondern auch Teile des Wissenstextes ’Lucidarius’, des Werkes ’Der Renner’ von Hugo von Trimberg und des Rechtstextes ’Sachsenspiegel’.

2. Noah und die Sintflut

2.1 Die Sintflut

Die Seminarsitzung wurde begonnen mit der Geschichte von Noah und der Sintflut, die als Basiswissen für den weiteren Verlauf wichtig war.

Nach der biblischen Erzählung wollte Gott die Menschheit wegen ihrer Sündhaftigkeit auslöschen: „Als aber der Herr sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, da reute es ihn, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden“[1] Nur Noah fand „Gnade vor dem Herrn“[2], denn er war fromm und ohne Tadel und sollte daher der geplanten Vernichtung alles irdischen Lebens entgehen.

Noah wurde von Gott vorgewarnt und sollte für sich, seine Familie und ein Paar von jeder Tierart eine Arche bauen.

Im 600sten Jahr Noahs, kam die Sintflut und vernichtete alles Leben auf der Erde, nur die Insassen der Arche wurden gerettet. Die gewaltigen Wassermassen der Sintflut hatten die gesamte Erde bedeckt.

Als nach 150 Tagen das Wasser fiel, blieb die Arche auf dem Berg Ararat[3] liegen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild: Berg Ararat

(Quelle: http://www.heiligenlexikon.de/index.htm?BiographienN/Noah.html)

Einige Zeit später entsendete Noah dreimal eine Taube, die erste kehrte wieder zurück, 7 Tage später brachte die zweite ein Ölblatt, die dritte kam, wieder 7 Tage später, nicht mehr zurück.

Die Menschen und Tiere konnten so die Arche bald verlassen und den Boden wieder betreten.

2.2 Der Bund zwischen Gott und den Menschen

Nun baute Noah einen Altar, brachte Brandopfer und Gott sprach einen Bund, er werde „hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf“[4]

Zu diesem Zitat kam in der Sitzung eine Diskussion um die Bedeutung des darin enthaltenen Wortes ’denn’ auf. Es entwickelte sich die “Emanzipationsthese“, dass Gott nun die Erde in die Hände des Menschen entlässt. Er erkennt, dass die Menschen schlecht sind, aber dafür wird er nicht länger die gesamte Erde verfluchen.

Der darauf folgende Satz „ich werde nicht mehr schlagen alles…“[5] könnte darauf bezogen sein, dass Gott nun nicht mehr den zerstörerischen Weg geht und ’alles schlägt’, sondern statt dessen nur noch den guten Menschen hilft, wenn es nötig ist und sie um Hilfe bitten.

So versteht man auch im jüdischen Glauben die Rettung aus Ägypten am toten Meer, die als die wohl größte Rettung angesehen wird, bei der Gott den guten Menschen half.

Mit dem Bund, den Gott nun mit Noah einging, hat er wohl den Schöpfungsauftrag im Hinblick auf die Bevölkerung erneuert, „dass hinfort keine Sintflut mehr kommen soll, die die Erde verderbe.“[6]

Außerdem erwähnt Gott in dem Bund, „wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht“[7] Dies soll wohl heißen, dass man durch das Vergießen von menschlichem Blut auch Gott selbst beleidigt. So werden die Rituale festgeschrieben, dass Rechenschaft für Blutvergießen abgelegt werden muss und kein blutiges Fleisch gegessen werden soll.

In der anschließend vorgelesene Textstelle 9,8-17 beschreibt Gott vor Noah und seinen Söhnen den Bund. Durch die häufige Wiederholung des Wortes ’Bund’, wird der Text und damit die Wirkung des Bundes noch deutlicher.

Außerdem steht der Regenbogen nun als Zeichen für diese Abmachung zwischen Gott und den Menschen, die die Versicherung haben, dass es keine Sintflut mehr geben wird.

Doch auffällig ist, dass von dort an kein Mensch mehr so lange lebte, wie vor der Sintflut. Noah wurde 950 Jahre alt, mit ihm endete die Ära der ersten Patriarchen, deren Lebensdauer weit über 700 Jahre war. Bei den folgenden Generationen – nach der Sintflut – nahm das Alter erheblich ab.[8] Damit wird deutlich, dass trotz der Rettung der Menschheit vor der Vernichtung, nichts mehr so sein wird wie vorher und dass der Mensch, trotz der “Versöhnung“ einen Teil von Gottes Wohlwollen verloren hat.

2.3 Die Sintflutgeschichte aus heutiger Sicht

Die Geschichte von der Sintflut und Arche Noah wird heute von vielen als Mythos angesehen, dessen Bedeutung nicht in dem historischen Gehalt, sondern der theologischen Aussage gesehen wird, dass Gott die Menschheit nicht ein weiteres Mal der Vernichtung aussetzen wird, sondern seine Schöpfung unter dem Friedenszeichen des Regenbogens bewahrt.

Ob die Sintflut wirklich stattgefunden hat, ist somit sehr umstritten. Aber auch aus vielen anderen Kulturen sind ähnliche mythologische Fluterzählungen überliefert, eine besonders enge Verwandtschaft lässt sich mit dem viel älteren, auf sumerischen Tontafeln um 2000 v. Chr. verewigten, Gilgamesch-Epos und seinem Sintfluthelden Utnapischtim erkennen.

[...]


[1] Zitat: Lutherbibel 1. Mose 6,5-6

[2] Zitat: Lutherbibel 1. Mose 6,8

[3] Der Berg Ararat ist ein erloschener Vulkan im Hochland von Armenien in der östlichen Türkei.

[4] Zitat: Lutherbibel 1. Mose 8, 21

[5] Zitat: Lutherbibel 1. Mose 8, 21

[6] Zitat: Lutherbibel 1. Mose 9,11

[7] Zitat: Lutherbibel 1. Mose 9,6

[8] vgl. 1. Mose 11,10-32

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Noah und seine Söhne
Hochschule
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Note
2,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
12
Katalognummer
V34898
ISBN (eBook)
9783638349833
ISBN (Buch)
9783638760850
Dateigröße
552 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Noah, Söhne
Arbeit zitieren
Nicole Streich (Autor:in), 2004, Noah und seine Söhne, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34898

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