Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Zielsetzung
1.1 Zentrale Kompetenzen laut Kerncurriculum
1.2 Zielformulierung
1.2.1 Unterrichtsziel
1.2.2 Teillernziele
2. Verlaufsplanung
3. Bemerkung zur Lerngruppe
4. Lernausgangslage in Bezug auf den Lerngegenstand
5. Zur Sachstruktur des Lerngegenstandes
6. Analyse der zentralen Aufgabenstellung
7. Anhang
7.1 Literaturverzeichnis
7.2 Dokumentation eingesetzter Medien
7.2.1 Tafelbild
7.2.2 Arbeitsblätter
7.2.3 Lösungen zu den Arbeitsblättern
7.2.4 Tippkarten (Station 1)
7.2.5 Arbeitsschritte
1. Zielsetzung
1.1 Zentrale Kompetenzen laut Kerncurriculum
Inhaltsbezogener Kompetenzbereich
Zahlen und Operationen:
Zahldarstellungen, Zahlbeziehungen, Zahlvorstellungen:
Die Schülerinnen [1] und Schüler (im Folgenden durch „SuS“ abgekürzt)
- … vergleichen, strukturieren, zerlegen Zahlen und setzen sie zueinander in Beziehung.[2]
Prozessbezogener Kompetenzbereich
Kommunizieren/Argumentieren:
Die SuS
- … entdecken und beschreiben mathematische Zusammenhänge.[3]
1.2 Zielformulierung
1.2.1 Unterrichtsziel
Die SuS erarbeiten die Zahlbeziehungen zwischen einer Multiplikationsaufgabe und ihren Nachbaraufgaben, indem sie diese auf mehreren Darstellungsebenen miteinander vergleichen.
1.2.2 Teillernziele
Die SuS…
TLZ 1: … legen ein Abdeckblatt zur vorgegebenen Multiplikationsaufgabe am Hunderterpunktefeld richtig, indem sie sich an dem Punktefeld orientieren.
TLZ 2: … ermitteln das Rechenergebnis zur Multiplikationsaufgabe, indem sie die Punkte des Hunderterpunktefeldes einzelnd zusammenaddieren, die Aufgabe rhythmisch abzählen, fortlaufend im Kopf addieren oder automatisiert wiedergeben.
TLZ 3: ... legen ein Abdeckblatt zur neuen Multiplikationsaufgabe um, indem sie versuchen das Punktefeld zur Malaufgabe kognitiv passend zu verändern.
TLZ 4: … erläutern das von ihnen gelegte Hunderterpunktefeld zur vorgelegten Multiplikationsaufgabe, indem sie die strukturierte Darstellung mit der Malaufgabe gleich setzen.
TLZ 5: ... erkennen zwei Multiplikationsaufgaben als Nachbaraufgaben, indem sie auf ihr Vorwissen zu den Nachbaraufgaben zur Addition und Subtraktion aus dem ersten Schuljahr zurückgreifen.
TLZ 6: … bearbeiten die Arbeitsblätter der Stationen in einer festgesetzten Reihenfolge in der Gruppenarbeit.
TLZ 7: … vergleichen ihre Ergebnisse mit dem Lösungsblatt.
TLZ 10: … präsentieren ihre Ergebnisse zu den Forscheraufgaben.
TLZ 11: … erkennen die Zahlbeziehungen zwischen den Multiplikationsaufgaben und ihren Nachbaraufgaben, indem sie diese auf mehreren Darstellungsebenen zu den Forscheraufgaben miteinander vergleichen.
Einige SuS…
TLZ 8: … bearbeiten Station 2, indem sie das Rechenergebnis der Aufgaben lösen, richtig legen und die Zahlbeziehungen zwischen beiden Aufgaben erneut untersuchen.
TLZ 9: … bearbeiten die Zusatzstationen, indem sie Nachbar- und Multiplikationsaufgabe ermitteln und am Hunderterpunktefeld richtig legen.[4]
2. Verlaufsplanung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten [5] [6]
3. Bemerkung zur Lerngruppe
Seit Anfang des zweiten Schuljahres 2015/2016 unterrichte ich wöchentlich sechs Stunden im betreuten Unterricht das Fach Mathematik in der Klasse 2c. Die Lerngruppe setzt sich aus insgesamt 18 SuS zusammen, in der 8 Jungen und 10 Mädchen gemeinsam lernen. Das Verhältnis zwischen den SuS und mir ist durch eine freundliche und vertraute Beziehung gekennzeichnet. Die Klasse kann insgesamt als lebhaft beschrieben werden, sodass ich des Öfteren einige SuS wie X,Y und Z an die Klassenregeln erinnern muss.
In der Klasse gibt es mehrere SuS, die leistungsstark sind (s. Anhang, S. 12). Diese besitzen eine schnelle Auffassungsgabe und können Bekanntes auf neue Inhalte übertragen. Insbesondere X, Y und Z bringen den Lernfortschritt der Klasse durch ihre mündlichen Beiträge voran. Auf dem durchschnittlichen Leistungsstand stehen die SuS: X, Y, Z. Diese Kinder haben noch Schwierigkeiten ihre Gedanken mündlich auszudrücken. Die leistungsschwachen Kinder sind Z, Y und Z. Am Ende des ersten Schulhalbjahres der zweiten Klasse war zu beobachten, dass sie Rechenschwierigkeiten beim Addieren und Subtrahieren im Hunderterraum haben und sich weitestgehend noch nicht im Hunderterraum orientieren können. Ihnen fällt es besonders schwer sich in komplexe mathematische Zusammenhänge hineinzudenken und diese zu äußern. Sie sind zudem unsicher hinsichtlich mathematischer Aufgabenstellungen. Insbesondere X kann sich des Öfteren nicht eigenständig in komplexe Sachverhalte hineindenken. In solchen Situationen unterstütze ich sie durch positiven Zuspruch und dem Angebot meiner Hilfe beim Lösen von Aufgaben. X und Y zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich mit anderen Dingen beschäftigen und mit Arbeiten oft nicht eigenständig beginnen. Ich begegne diesem Verhalten mit Erinnerungen an den Arbeitsauftrag.
Das Zusammenarbeiten in verschiedenen Arbeits- und Sozialformen stellt für einige Kinder aus unterschiedlichen Gründen gegebenenfalls eine Schwierigkeit dar. Die Ursachen liegen zumeist in dem Mangel an Kooperations- und Konfliktfähigkeit. X zeigt des Öfteren Schwierigkeiten in der Kooperation mit anderen SuS, da er es vorzieht entweder in Einzelarbeit oder mit einem bestimmten Partner die Aufgaben zu erledigen. Bei der Aufgabenbearbeitung und Gruppenbildung kann es zudem häufiger zu kleinen Streitereien kommen, sodass die Hilfe der Lehrkraft notwendig ist. Eine wechselnde Rollenverteilung der Aufgaben in den Gruppen ist hilfreich, um die Aktivität in der Gruppenarbeit bei jedem SuS zu erhöhen und Streitigkeiten bei der Aufgabenerledigung entgegenzukommen.
4. Lernausgangslage in Bezug auf den Lerngegenstand
Eine Grundvorstellung der Multiplikation bildet das Fundament für das Verständnis beziehungshaltiger Zusammenhänge zwischen verschiedenen Multiplikationsaufgaben. Diese Grundlage wurde in einigen Unterrichtsstunden vor der geplanten Unterrichtsstunde aufgebaut. Diese umfassten die Einführung zum Multiplikationsbegriff, das Ausführen multiplikativer Handlungen nach dem zeitlich-sukzessiven Modell (Wiederholung gleicher Vorgänge), das Protokollieren der Handlungen bzw. der untersuchten Anordnungen durch den Zusammenhang zwischen fortgesetzter Addition und Multiplikation und dem Untersuchen sowie multiplikativen Interpretieren von Anordnungen und Punktbildern (räumlich-simultanes Modell).[7] Die SuS haben durch das Punktebild bereits erste Zahlenbeziehungen zwischen den Multiplikationsaufgaben entdeckt und einen Einblick zur Kommutativität (Tauschaufgabe) erhalten. Das Drehen von Punktbildern und des Hunderterpunktefeldes hat den SuS einen Perspektivwechsel und eine beziehungshaltige Betrachtungsweise von Zahlen und Aufgaben ermöglicht. Durch das Legen zweier Abdeckblätter auf das Hunderterpunktefeld und der Verschriftlichung der dazu passenden Multiplikationsaufgaben haben die SuS auf mehreren Ebenen (EIS-Prinzip) verschiedene Aufgaben in ihrer Struktur erschlossen und anschaulich dargestellt.
Im Bezug auf den Lerngegenstand zur geplanten Unterrichtsstunde sind die SuS mit dem Begriff der Nachbaraufgaben und ihrer Struktur im Bereich der Addition bzw. Subtraktion aus dem ersten Schuljahr vertraut. Eine vorangegangene Unterrichtsstunde sollte zudem erzielen, dass ähnlich bzw. gleich gestellte Forscheraufgaben zu Zahlbeziehungen zwischen Multiplikationsaufgaben verstanden und gelöst werden können. Für die Aufgabenbearbeitung mussten die SuS eine Forschungsfrage lesen und die mathematischen Zusammenhänge zwischen den Multiplikationsaufgaben bzw. ihre Handlungen am Hunderterpunktefeld verstehen sowie reflektieren können. Durch den Einsatz einer Kleingruppenarbeit soll auch in der geplanten Unterrichtsstunde ermöglicht werden, dass diese Kompetenzbereiche in jeder Gruppe abgedeckt werden, sowie leistungsschwächere SuS Unterstützung durch leistungsstärkere SuS erhalten. Da es einen Unterschied hinsichtlich des Arbeitstempos der SuS in der Klasse gibt, wurde im Hinblick auf die Planung der vorliegenden Unterrichtsstunde darauf geachtet langsam arbeitenden Gruppen die Bearbeitung der Pflichtaufgabe im Zeitrahmen der Arbeitsphase zu ermöglichen und für schnell arbeitende Gruppen Zusatzaufgaben bereitzustellen.
[...]
[1] vgl. Niedersächsisches Kerncurriculum 2006
[2] a.a.O., S. 19.
[3] a.a.O., S. 15.
[4] An der letzten Zusatzstation sollen die Nachbaraufgaben ohne Hunderterpunktefeld gelöst werden.
[5] LiVD = Lehreranwärtin im Vorbereitungsdienst
[6] S. =Schülerin bzw. Schüler
[7] vgl. Schipper, W. (2009): Handbuch für den Mathematikunterricht an Grundschulen. Hannover: Schroedel, S. 83.