Das Vertrauen der Stakeholder in die Unternehmenskommunikation wurde mit der Krise nachhaltig beschädigt. Um der zugrundeliegenden Informationsasymmetrie von Unternehmen und Stakeholdern entgegenzuwirken und diese zu reduzieren, muss ein qualitativ hochwertiges und risikobasiertes externes Berichtswesen aufgebaut werden. Eine transparentere Unternehmenspublizität führt nicht nur zu einer Verringerung des Prinzipal-Agenten-Problems, sondern zudem zu einer Harmonisierung der unterschiedlichen Investorenerwartungen über die zukünftige Cash-flow-Entwicklung des Unternehmens und letztlich zu effizienteren Kapitalmärkten.
Aus Unternehmenssicht wird mit gestiegener Risikopublizität eine Verringerung der Kapitalkosten erreicht, da das systematische Unternehmensrisiko sinkt und sich zum Beispiel in niedrigen Geld-Brief-Differenzen bei börsennotierten Aktiengesellschaften niederschlägt. Mit Hilfe der im Risikobericht publizierten Daten soll also ein zutreffendes Bild zur Risikosituation des Unternehmens vermittelt werden, welches bei richtiger Anwendung positive Auswirkungen für alle Beteiligten haben soll.
Die gesetzliche Grundlage für die Risikoberichterstattung bei Konzernen ergibt sich aus § 315 Abs. 1 Satz 5 HGB, da der Risikobericht ein wesentlicher Bestandteil des Konzernlageberichtes ist, der ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild des Geschäftsverlaufes und der der Lage der Gesellschaft vermitteln soll. Der Lagebericht ist demnach der Mantel des Risikoberichtes. Konkretisiert werden die Vorschriften zur Risikopublikation im Geschäftsbericht durch den Deutschen Standardisierungsrat mit dem DRS 15 i.V.m. dem DRS 5. Das Ziel der beiden Standards ist es, den Gehalt an entscheidungsrelevanten Informationen zu erhöhen und die Vergleichbarkeit der Lageberichte zu verbessern.
Diese Arbeit ist wie folgt gegliedert: Im Anschluss an die Einleitung wird ein Überblick über die gesetzlichen Anforderungen an die Risikoberichterstattung gegeben. Kern dieser Arbeit ist eine Analyse der Risikokommunikation drei börsennotierter Unternehmen aus dem Bereich „Automotive“. Nach einer kurzen Darstellung der jeweiligen Risikoberichte, werden diese mit Hilfe eines Scoringmodells untereinander verglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Grundlagen
- Theoretische Grundlagen
- Entstehung des Risikomanagements
- Gesetzliche Rahmenbedingungen
- Einführung
- Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich
- Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK)
- Bilanzrechtsreformgesetz (BilReG)
- Deutscher Rechnungslegungsstandard 5 (DRS 5)
- Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG)
- Kritik an den gesetzlichen Rahmenbedingungen
- Analyse der Risikoberichte
- Gegenstand und Gang der Untersuchung
- Entwicklung einer Risikoklassifizierung für die Automotive-Branche sowie eines Scoringmodells für Risikoberichte
- Analyse der einzelnen Risikoberichte
- Risikobericht BMW
- Unternehmensvorstellung BMW
- Risikoklassen anhand des Risikoberichts BMW
- Bewertung des BMW-Risikoberichtes
- Risikobericht Daimler
- Unternehmensvorstellung Daimler
- Risikoklassen anhand des Daimler-Risikoberichtes
- Bewertung des Daimler-Risikoberichtes
- Risikobericht Volkswagen
- Unternehmensvorstellung Volkswagen
- Risikoklassen anhand des Volkswagen-Risikoberichtes
- Bewertung des Volkswagen-Risikoberichtes
- Risikobericht BMW
- Vergleich der Risikoberichte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Analyse der Risikoberichte von DAX 30-Unternehmen. Ziel ist es, die Risiken zu identifizieren, die von diesen Unternehmen wahrgenommen werden, und die Art und Weise zu untersuchen, wie diese Risiken kontrolliert und kommuniziert werden. Dabei wird die Entwicklung des Risikomanagements sowie die relevanten gesetzlichen Rahmenbedingungen beleuchtet. Die Analyse konzentriert sich auf die Risikoberichte von BMW, Daimler und Volkswagen.
- Entwicklung des Risikomanagements
- Gesetzliche Rahmenbedingungen für Risikomanagement
- Risikoklassifizierung und -bewertung
- Analyse der Risikoberichte von DAX 30-Unternehmen
- Vergleich der Risikoberichte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Hausarbeit legt die Grundlagen für die Analyse der Risikoberichte von DAX 30-Unternehmen. Es werden die relevanten Definitionen und Konzepte des Risikomanagements erläutert. Das zweite Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen des Risikomanagements. Es wird die Entstehung des Risikomanagements sowie die relevanten gesetzlichen Rahmenbedingungen beleuchtet. Das dritte Kapitel analysiert die Risikoberichte von BMW, Daimler und Volkswagen. Dabei werden die Risikoklassen anhand der jeweiligen Risikoberichte identifiziert und bewertet. Im vierten Kapitel erfolgt ein Vergleich der Risikoberichte der drei Unternehmen. Das fünfte Kapitel fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und zieht Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
Risikomanagement, Risikobericht, DAX 30, Automotive-Branche, Gesetzliche Rahmenbedingungen, Risikoklassifizierung, Risikobetrachtung, Corporate Governance, Bilanzrecht, BMW, Daimler, Volkswagen, Vergleichende Analyse.
- Arbeit zitieren
- Waldemar Hein (Autor:in), 2012, Der Risikobericht der DAX 30-Unternehmen. Risiken identifizieren, kontrollieren und kommunizieren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351841