Steigende Arbeitslosenzahlen und zunehmende Insolvenzen im Zuge einer langjährigen Wirtschaftskrise führten gerade in Deutschland in den letzten Jahren zu einer tiefen Verunsicherung der Verbraucher und dadurch zu einer Kaufzurückhaltung, die zwar individuell verständlich, volkswirtschaftlich aber katastrophal ist.
Darüber hinaus gilt Deutschland weltweit als das Land, in dem Werbung durch Verbote, Empfehlungen etc. gesetzlich am meisten reglementiert ist.
Sowohl die allgemeine Kaufzurückhaltung der Verbraucher – der private Verbrauch macht in Deutschland 57 Prozent der Wirtschaftsleistung aus – als auch die gesetzlichen Regularien und selbstdisziplinären Leitlinien in Deutschland, führten dazu, dass die Werbeausgaben in den letzten Jahren stetig sanken und in den nächsten Jahren wohl weiter sinken werden.
Vor diesem Hintergrund gilt es zu analysieren, inwieweit Werbeverbote aus Verbraucherschutzgründen Sinn machen und gerechtfertigt sind bzw. inwieweit sie den Wettbewerb zum Schaden von Wirtschaft und Gesellschaft reduzieren und damit zu einer Deformation der sozialen Marktwirtschaft führen.
Während Werbetreibende für eine Lockerung der Verbote und Beschränkungen in Deutschland eintreten, sprechen sich sowohl die Bundesregierung als auch die verantwortlichen Kräfte in der Europäischen Union, die langfristig eine Vereinheitlichung der Werberichtlinien innerhalb der Mitgliedsstaaten anstreben, gerade in den Bereichen der Alkohol- und Tabakwerbung für eine Verschärfung der bestehenden Regularien aus.
Inhaltsverzeichnis
- 0 Einleitung
- 1 Vorgehensweise
- 2 Werbebeschränkungen in Deutschland
- 2.1 Gründe für die Regulierung von Werbung
- 2.2 Formen der Werberegulierung in Deutschland
- 2.2.1 Verbot der irreführenden Werbung
- 2.2.1.1 Grundbegriffe und Tatbestandsmerkmale
- 2.2.1.2 Methoden der Irreführung
- 2.2.1.3 Einzeltatbestände irreführender Werbung
- 2.2.1.4 Rechtsfolgen des § 3 UWG
- 2.2.2 Verbot der sittenwidrigen Werbung nach § 1 UWG
- 2.2.2.1 Belästigende Werbung
- 2.2.2.2 Gefühlsbetonte Werbung
- 2.2.3 Vergleichende Werbung
- 2.2.1 Verbot der irreführenden Werbung
- 3 Werbeverbote und Kommunikationsbeschränkungen am Beispiel der Tabakwerbung
- 3.1 Maßnahmen der Europäischen Gemeinschaft zur Reduzierung des Tabakkonsums
- 3.2 Die Kontroverse um ein Verbot der Tabakwerbung
- 3.2.1 Argumente der Befürworter eines Tabak-Werbeverbotes
- 3.2.2 Argumente der Gegner eines Tabak-Werbeverbotes
- 4 Selbstdisziplinäre Leitlinien
- 4.1 Die Rolle des ZAW
- 4.2 Selbstdisziplinäre Leitlinien am Beispiel der Alkoholwerbung
- 4.2.1 Entwicklungen im Bereich der Alkoholwerbung
- 4.2.2 Konsequenzen dieser Entwicklungen
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die umfangreichen gesetzlichen Regulierungen der Werbung in Deutschland. Ziel ist es, die wichtigsten Rahmenbedingungen und die daraus resultierenden Einschränkungen für Werbetreibende aufzuzeigen. Dabei werden sowohl die Gründe für diese Regulierungen als auch die konkreten Formen der Werberegulierung untersucht.
- Gesetzliche Regulierung von Werbung in Deutschland
- Gründe für Werbebeschränkungen (Verbraucherschutz, Wettbewerb)
- Formen der Werberegulierung (Irreführende, Sittenwidrige, Vergleichende Werbung)
- Fallbeispiele (Tabakwerbung, Alkoholwerbung)
- Rolle selbstdisziplinärer Leitlinien
Zusammenfassung der Kapitel
0 Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit vor dem Hintergrund von Wirtschaftskrise, Kaufzurückhaltung und der starken Regulierung von Werbung in Deutschland. Sie hebt die zentrale Frage nach der Rechtfertigung von Werbeverboten im Spannungsfeld zwischen Verbraucherschutz und wirtschaftlichem Wettbewerb hervor und leitet die folgenden Kapitel ein.
1 Vorgehensweise: Dieses Kapitel beschreibt den methodischen Aufbau der Arbeit. Es skizziert die Struktur der folgenden Kapitel und benennt die darin behandelten Themenbereiche: Werbebeschränkungen in Deutschland, Werbeverbote im Kontext der Tabakwerbung, und schließlich selbstdisziplinäre Leitlinien im Werbebereich. Es dient der Orientierung für den Leser und umreißt den roten Faden der Argumentation.
2 Werbebeschränkungen in Deutschland: Dieses Kapitel analysiert die gesetzlichen Regelungen der Werbung in Deutschland. Es untersucht die Gründe für die Regulierung, u.a. den Schutz der Verbraucher vor Irreführung und sittenwidriger Werbung. Es werden verschiedene Formen der Werberegulierung detailliert beschrieben, einschließlich des Verbots irreführender Werbung, sittenwidriger Werbung und der spezifischen Regelungen für vergleichende Werbung. Die Kapitelteile beleuchten die rechtlichen Grundlagen und die jeweiligen Tatbestände und Rechtsfolgen. Dabei werden die verschiedenen Aspekte des Verbraucherschutzes und des fairen Wettbewerbs beleuchtet.
3 Werbeverbote und Kommunikationsbeschränkungen am Beispiel der Tabakwerbung: Dieses Kapitel fokussiert auf die speziellen Werbebeschränkungen im Tabakbereich. Es beschreibt die Maßnahmen der Europäischen Gemeinschaft zur Reduzierung des Tabakkonsums und deren Umsetzung in nationales Recht. Der zentrale Punkt ist die Kontroverse um ein vollständiges Verbot von Tabakwerbung, wobei die Argumente sowohl der Befürworter als auch der Gegner ausführlich dargestellt und gegeneinander abgewogen werden. Das Kapitel beleuchtet die komplexen Interessenlagen zwischen öffentlichem Gesundheitswesen und den wirtschaftlichen Interessen der Tabakindustrie.
4 Selbstdisziplinäre Leitlinien: Kapitel vier befasst sich mit den selbstdisziplinären Leitlinien der Werbewirtschaft. Die Rolle des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) und die Entwicklung selbstdisziplinärer Leitlinien am Beispiel der Alkoholwerbung stehen im Mittelpunkt. Es werden die Entwicklungen im Bereich der Alkoholwerbung skizziert, sowie die daraus resultierenden Konsequenzen für Gesundheitsschutz, Wettbewerb, Sportvereine, Medien und Konsumenten analysiert. Das Kapitel verdeutlicht die Bedeutung von Selbstregulierung neben staatlicher Regulierung.
Schlüsselwörter
Werberegulierung, Werbeverbote, Verbraucherschutz, Wettbewerb, Irreführende Werbung, Sittenwidrige Werbung, Vergleichende Werbung, Tabakwerbung, Alkoholwerbung, Selbstdisziplinäre Leitlinien, ZAW, Gesetzgebung, EU-Recht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Werbebeschränkungen in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert die umfangreichen gesetzlichen Regulierungen der Werbung in Deutschland. Sie untersucht die Rahmenbedingungen und Einschränkungen für Werbetreibende, die Gründe für diese Regulierungen und die konkreten Formen der Werberegulierung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die gesetzliche Regulierung von Werbung in Deutschland, die Gründe für Werbebeschränkungen (Verbraucherschutz, Wettbewerb), verschiedene Formen der Werberegulierung (irreführende, sittenwidrige, vergleichende Werbung), Fallbeispiele (Tabakwerbung, Alkoholwerbung) und die Rolle selbstdisziplinärer Leitlinien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Vorgehensweise, Werbebeschränkungen in Deutschland, Werbeverbote und Kommunikationsbeschränkungen am Beispiel der Tabakwerbung, Selbstdisziplinäre Leitlinien und Fazit. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Werberegulierung.
Wie ist das Kapitel "Werbebeschränkungen in Deutschland" aufgebaut?
Dieses Kapitel analysiert die gesetzlichen Regelungen, die Gründe für die Regulierung (Verbraucherschutz vor Irreführung und sittenwidriger Werbung), und beschreibt detailliert verschiedene Formen der Werberegulierung: Verbot irreführender Werbung, sittenwidriger Werbung und vergleichende Werbung. Es beleuchtet rechtliche Grundlagen, Tatbestände und Rechtsfolgen.
Was ist der Fokus des Kapitels zur Tabakwerbung?
Das Kapitel konzentriert sich auf die speziellen Werbebeschränkungen im Tabakbereich. Es beschreibt Maßnahmen der Europäischen Gemeinschaft, die Umsetzung in nationales Recht und die Kontroverse um ein vollständiges Verbot. Argumente von Befürwortern und Gegnern werden ausführlich dargestellt und gegeneinander abgewogen.
Welche Rolle spielen selbstdisziplinäre Leitlinien?
Kapitel vier behandelt selbstdisziplinäre Leitlinien der Werbewirtschaft, die Rolle des ZAW (Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft) und Leitlinien am Beispiel der Alkoholwerbung. Es werden Entwicklungen im Bereich der Alkoholwerbung, sowie Konsequenzen für Gesundheitsschutz, Wettbewerb etc. analysiert. Die Bedeutung von Selbstregulierung neben staatlicher Regulierung wird hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Werberegulierung, Werbeverbote, Verbraucherschutz, Wettbewerb, Irreführende Werbung, Sittenwidrige Werbung, Vergleichende Werbung, Tabakwerbung, Alkoholwerbung, Selbstdisziplinäre Leitlinien, ZAW, Gesetzgebung, EU-Recht.
Welche Methode wird in der Arbeit angewendet?
Kapitel 1 beschreibt den methodischen Aufbau der Arbeit. Es skizziert die Struktur der folgenden Kapitel und benennt die darin behandelten Themenbereiche. Es dient der Orientierung für den Leser und umreißt den roten Faden der Argumentation.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit will die wichtigsten Rahmenbedingungen und Einschränkungen für Werbetreibende in Deutschland aufzeigen. Sie untersucht die Gründe für die Regulierungen und die konkreten Formen der Werberegulierung.
Wie ist die Einleitung aufgebaut?
Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit vor dem Hintergrund von Wirtschaftskrise, Kaufzurückhaltung und der starken Regulierung von Werbung in Deutschland. Sie hebt die zentrale Frage nach der Rechtfertigung von Werbeverboten im Spannungsfeld zwischen Verbraucherschutz und wirtschaftlichem Wettbewerb hervor und leitet die folgenden Kapitel ein.
- Arbeit zitieren
- Ralph Bechtel (Autor:in), 2004, Rahmenbedingungen und Einschränkungen der Werbung in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35505