"§ 1 des Grundgesetzes im Handel lautet: Alle Macht geht vom Konsumenten aus." Mit diesen Worten kommentierte Stephan Fetsch, Head of Retail bei KPMG, die Ergebnisse der KPMG-Studie „2016 Global Consumer Executive Top of Mind Survey“. Die Studie untersuchte die Relevanz der digitalen Umwandlungsprozesse für die Handels- und Konsumgüterbranche.2 Die Ergebnisse bestätigen einen Trend hinsichtlich des Konsumentenverhaltens, der sich schon länger abzeichnet und im Zuge anhaltender, digitaler Transformationsprozesse immer höhere Relevanz bekommt: Der Konsument von heute wartet nicht mehr, er erwartet, und zwar spezifische, personalisierte Produkte und Einkaufserlebnisse, unverzüglich, im Moment des Entstehen eines Bedürfnisses, unabhängig von Zeit und Ort. Diese Einstellung erklärt auch den anhaltenden Zuwachs der Onlineeinkäufe. In der Zeit von 2012 bis 2016 stieg die Anzahl derer, die den Onlinehandel gegenüber dem Einzelhandel präferieren von 35,1% auf 40,2%. Der Konsument sieht im Onlinehandel die Chance, unabhängig von Ort und Zeit, seinem Wunsch nach Bedürfnisbefriedigung nachzukommen. Außerdem erlauben diverse Trackingtechnologien die Verfolgung des Kunden im Netz und somit das Erstellen von Kundenprofilen, was eine personalisierte Werbeansprache des Kunden möglich macht. Der Eindruck des Kunden, seine Bedürfnisse schneller und effizienter im Internet, speziell im Onlinehandel, befriedigen zu können, wird dadurch noch verstärkt. Die gute Nachricht für den Einzelhandel: noch über die Hälfte der Befragten zieht den klassischen (stationären) Einzelhandel vor. Es ist nur seitens des stationären Einzelhandels essentiell auf die digitalen Transformationsprozesse und das daraus folgende Kundenverhalten zu reagieren. Es muss ein Weg gefunden werden, der den Kunden spüren lässt, dass auch der stationäre Einzelhandel kontextrelevant und maßgeschneidert auf ihn reagieren kann. Ein Ansatz hierfür ist das Konzept des Location-based Marketing. Gemeint ist der Versand standortbezogener Informationen auf internetfähige mobile Endgeräte. Location-based Services werden jene Dienste genannt, die die standortbezogenen Informationen zur Verfügung stellen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Quantifizierung des relevanten Marktes
- Konzeptionelle Grundlagen
- Attraktivität des Location-based Marketing
- Location-based Marketing im Handel
- Technische Umsetzung von Location-based Services
- Status Quo im Handel
- Ausgewählte Beispiele von App-Anbietern mit Location-based Marketing Service
- Foursquare
- Shopkick
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit zielt darauf ab, das Konzept des Location-based Marketing zu erklären und in den Kontext des relevanten Marktumfelds einzuordnen. Die Arbeit quantifiziert zunächst den relevanten Markt, betrachtet anschließend den stationären Einzelhandel und untersucht schließlich die Potenziale und Limitierungen des Location-based Marketing.
- Definition und Einordnung von Location-based Marketing
- Analyse des relevanten Marktes
- Einsatz von Location-based Marketing im stationären Einzelhandel
- Potenziale und Limitierungen von Location-based Marketing
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung zum Thema Location-based Marketing und stellt den aktuellen Kontext im Handel dar. Kapitel zwei behandelt die Quantifizierung des relevanten Marktes und beleuchtet die konzeptionellen Grundlagen sowie die Attraktivität von Location-based Marketing. Kapitel drei widmet sich dem Einsatz von Location-based Marketing im Handel, betrachtet die technischen Umsetzungen, den Status Quo und führt ausgewählte Beispiele von App-Anbietern auf.
Schlüsselwörter (Keywords)
Location-based Marketing, Mobile Marketing, Location-based Services, stationärer Einzelhandel, digitale Transformationsprozesse, Kundenverhalten, Personalisierung, Spezifikation, Kontextrelevanz, Smartphone, Tablet, GPS, WLAN, Bluetooth, Push-Nachrichten, SMS-Nachrichten, App.
- Quote paper
- Sabrina Kirk (Author), 2017, Location-based Marketing im deutschen Handel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/355159