In einer Demokratie wie die Bundesrepublik Deutschland soll alle Macht vom Volk ausgehen. Bei über 80 Millionen Einwohnern ist es unmöglich, dass sich jeder Einzelne entsprechend seiner Überzeugung in Entscheidungen einbringen kann. Darum existieren Parlamente, deren Abgeordnete die Interessen ihrer Wähler bündeln und in Entscheidungen einfließen lassen. Das Parlament, das das Abbild der Bevölkerung widerspiegeln soll, wird diesem Anspruch bei weitem nicht gerecht. Da sind zum einen die Nichtwähler, die sich mit keiner Partei anfreunden können und zum anderen Wähler, deren Kandidat den Einzug ins Parlament mangels Stimmen verfehlte. Das Parlament, spezieller die Regierung, ist die Stimme der Mehrheit; Minderheiten finden auf den ersten Blick keine Berücksichtigung. Würden immer nur Mehrheiten ihre Meinung durchsetzen können, würde sich unsere Gesellschaft viel langsamer fortentwickeln und weniger kreativ sein. Blickt man zurück in die Geschichte, so waren es zunächst meist Minderheiten die einen gesellschaftlichen Wandel angestoßen haben (z.B. Galileo Galilei (Erde ist rund), Studenten 1968). Es muss Minderheiten also irgendwie gelingen die Einstellungen von Mehrheiten zu beeinflussen und zwar unabhängig von ihrem Status und ihrer Macht. Sozialer Einfluss geht nicht nur von Mehrheiten aus, sondern kann seinen Ursprung auch in Minderheiten haben. Wie es einer Minorität bzw. Minderheit gelingt eine Mehrheit zu beeinflussen, welche Prozesse dabei eine Rolle spielen und wie die Mehrheit darauf reagiert soll Gegenstand dieser Seminararbeit sein.
Inhaltsverzeichnis
- I. Alle Macht geht vom Volke aus
- II. Minderheiteneinfluss
- 1. Minderheiten in der Gesellschaft
- 1.1. Numerische und soziale Minderheiten
- 1.2. Nachteile einer Minderheit
- 2. Einfluss durch Minderheiten
- 2.1. Konfliktauslösung als Überzeugungsstrategie
- 2.2 Verhaltensstile
- 3. Reaktion der Mehrheit auf eine Minderheit
- 3.1. Dissonanzreduktion
- 3.2 Attribution
- 3.3 Compliance und Konversion
- 1. Minderheiten in der Gesellschaft
- III. Konflikt als Garant für Fortschritt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss von Minderheiten auf Mehrheiten in der Gesellschaft. Die Arbeit beleuchtet die Schwierigkeiten, die Minderheiten in einer Demokratie erfahren, und analysiert verschiedene Einflussstrategien, die von Minoritäten eingesetzt werden können. Ein Fokus liegt auf den Prozessen, die die Reaktion der Mehrheit auf Minderheiteneinfluss bestimmen.
- Definition und Abgrenzung von Minderheiten (numerische vs. soziale Minderheiten)
- Nachteile, denen Minderheiten in der Gesellschaft ausgesetzt sind
- Strategien und Mechanismen des Minderheiteneinflusses
- Psychologische Reaktionen der Mehrheit auf Minderheiteneinfluss
- Die Bedeutung von Konflikten für gesellschaftlichen Wandel
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Schwierigkeiten, die Minderheiten in einer Demokratie erfahren. Es wird argumentiert, dass das Parlament, das die Interessen der Mehrheit repräsentiert, den Bedürfnissen von Minderheiten nur unzureichend Rechnung trägt. Historische Beispiele zeigen, dass Minderheiten eine wichtige Rolle bei gesellschaftlichem Wandel spielen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Einfluss von Minderheiten auf Mehrheiten. Es werden verschiedene Einflussstrategien und Verhaltensstile von Minoritäten beleuchtet, sowie die psychologischen Prozesse, die den Einfluss von Minderheiten auf die Mehrheit ermöglichen.
Das dritte Kapitel untersucht die Reaktionen der Mehrheit auf Minderheiteneinfluss. Hier werden psychologische Mechanismen wie Dissonanzreduktion, Attribution und Compliance/Konversion erklärt, die die Reaktion der Mehrheit auf Minderheiten beeinflussen.
Schlüsselwörter
Minderheiteneinfluss, numerische Minderheiten, soziale Minderheiten, Konfliktauslösung, Verhaltensstile, Mehrheitsreaktion, Dissonanzreduktion, Attribution, Compliance, Konversion, gesellschaftlicher Wandel, Demokratie, sozialer Einfluss.
- Quote paper
- Diplom Staatswissenschaftler (Univ.) Michael Grüner (Author), 2004, Minderheiteneinfluss, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35790