In Deutschland leben 10,63 Millionen Kinder. Hierbei ist die Zahl der Unfälle im Kindesalter erschreckend hoch. Rund 1,7 Millionen der unter 15-Jährigen müssen jährlich aufgrund von Unfällen ärztlich versorgt werden. Jedes fünfte Kind erleidet bei einem Schadenereignis eine Kopfverletzung.
Diese tritt am häufigsten im Zeitraum der Geburt bis zum Vorschulalter ein.
In der Regel kommt es nicht alleine zu einem immateriellen Schaden, der die möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen erfasst. Es kommt vielmehr auch zu einem materiellen, in Form von Vermögensausfall. Die Analyse von Heilbehandlungskosten, sowie der verletzungsbedingte Mehraufwand, stellen rechtlich kein Problem dar und lassen sich somit meist eindeutig, ohne größere Schwierigkeiten, bestimmen. Sie werden oft nur am Rande behandelt, weil diese zunehmend beim Unfallzeitpunkt an den Sozialversicherungsträger übergehen.
Diese Thematik wird aufgrund der Analyse von BGH-Entscheidungen zum Thema Verdienstausfallschaden in Haftpflichtfällen verdeutlicht. Die Arbeit befasst sich hierbei insbesondere mit Kindern, Studenten und Auszubildenden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Erläuterung der wichtigsten Grundsätze des Erwerbsschadensersatzes
- 2.1. Gemäß dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)
- 2.2. Gemäß der Zivilprozessordnung (ZPO)
- 2.3. Gemäß dem Sozialgesetzbuch / Zehntes Buch (SGB X)
- 3. Urteilsanalyse in Bezug auf Vermögensnachteile bei Kindern, Auszubildenden, Schülern und Studenten
- 3.1. Verzögerte Berufsausbildung, Verspäteter Eintritt in das Berufsleben
- 3.1.1. Schadeneintritt vor oder während der Berufs-/Schulausbildung
- 3.1.1.1. Erfassungszeitpunkt des Schadens
- 3.1.1.2. Die wahrscheinliche künftige Entwicklung
- 3.1.1.3. Verspäteter Studieneintritt
- 3.1.2. Schadeneintritt kurz nach der Ausbildung
- 3.2. Minderverdienst / Änderung des Berufsziels
- 3.2.1. Heranziehung von Prognoseindizien und Hilfsmittel
- 3.2.1.1. Familiäres Umfeld bei frühkindlichem Schadenseintritt
- 3.2.1.2. Bedingungen der Umwelt und persönliche Faktoren
- 3.2.1.3. Gewährung eines Schätzungsbonus
- 4. Folgeschäden
- 4.1. Behandlung bei Eintritt in das Berufsleben
- 4.2. Entgangene Gewinnbeteiligung
- 5. Anspruchsübergang auf Dritte
- 5.1. Übergang auf Rentenversicherungsträger
- 5.2. Übergang auf die Bundesanstalt für Arbeit (BA)
- 6. Zusammenfassung des Erwerbsschadensersatzes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Sammlung und Analyse von BGH-Entscheidungen zum Thema Verdienstausfallschaden in Haftpflichtfällen, insbesondere bei Kindern, Auszubildenden, Schülern und Studenten. Die Arbeit zielt darauf ab, die Beweismethoden gemäß § 252 S. 2 BGB zu beleuchten und das Beweismaß gemäß § 287 ZPO hinsichtlich des zu ersetzenden Schadens bezüglich des entgangenen Gewinns näher zu untersuchen. Darüber hinaus wird ein Einblick in das Sozialversicherungsrecht, vor allem aufgrund § 119 SGB X, gegeben.
- Die Beweismethoden gemäß § 252 S. 2 BGB und das Beweismaß gemäß § 287 ZPO
- Der Verdienstausfallschaden in Haftpflichtfällen
- Die Besonderheiten bei der Berechnung des Verdienstausfallschadens bei Kindern, Auszubildenden, Schülern und Studenten
- Die Relevanz des Sozialversicherungsrechts im Zusammenhang mit dem Verdienstausfallschaden
- Die Analyse von BGH-Entscheidungen zum Thema Verdienstausfallschaden
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema Verdienstausfallschaden in Haftpflichtfällen bei Kindern, Auszubildenden, Schülern und Studenten ein und beleuchtet die Problematik der Schadensberechnung in diesem Kontext. Kapitel 2 erläutert die wichtigsten Grundsätze des Erwerbsschadensersatzes gemäß dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), der Zivilprozessordnung (ZPO) und dem Sozialgesetzbuch / Zehntes Buch (SGB X). Kapitel 3 analysiert BGH-Entscheidungen in Bezug auf Vermögensnachteile bei Kindern, Auszubildenden, Schülern und Studenten und befasst sich insbesondere mit der Frage der Verzögerung der Berufsausbildung und dem verspäteten Eintritt in das Berufsleben. Kapitel 4 behandelt die Folgeschäden, die aus einem Verdienstausfallschaden resultieren können, wie z. B. die Behandlung bei Eintritt in das Berufsleben und die entgangene Gewinnbeteiligung. Kapitel 5 widmet sich dem Anspruchsübergang auf Dritte, insbesondere auf Rentenversicherungsträger und die Bundesanstalt für Arbeit (BA). Kapitel 6 fasst die wichtigsten Aspekte des Erwerbsschadensersatzes zusammen.
Schlüsselwörter
Verdienstausfallschaden, Haftpflichtfälle, Kinder, Auszubildende, Schüler, Studenten, BGH-Entscheidungen, Beweismethoden, Beweismaß, § 252 S. 2 BGB, § 287 ZPO, Sozialversicherungsrecht, § 119 SGB X, Prognoseindizien, Schätzungsbonus, Folgeschäden, Anspruchsübergang.
- Arbeit zitieren
- Bettina Oberhuber (Autor:in), 2015, Sammlung und Analyse von BGH-Entscheidungen zum Verdienstausfallschaden in Haftpflichtfällen bei Kindern, Auszubildenden, Schülern und Studenten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/358292