Software spielt in der heutigen Produktwelt eine immer wichtigere Rolle. Vermehrt werden Funktionen eines Produktes, die ehemals in Hardware umgesetzt wurden, über Software realisiert. Diese ist gegen¨ uber der individuellen Entwicklung einer ¨ aquivalenten Hardwarel¨ osung vergleichsweise preiswerter zu entwickeln und sie zeigt sich flexibler, da sie leichter anpassbar und erweiterbar ist (vgl. [Ara + 03], S. 1). Durch die eingebrachte Heterogenit¨ at wird die Komplexit¨ at der Produkte erheblich gesteigert, da enge funktionale Zusammenh¨ ange zwischen Hardware und Software bestehen, die bereits bei ihrer Entwicklung Ber¨ ucksichtigung finden m¨ ussen (vgl. [Tara98], S. 20). Dazu ist die Integration von Informationen zu Software- und Hardware-bestandteilen erforderlich. Traditionell erfolgt die Verwaltung von Informationen zu Hardware in Produktdatenmanagement-Systemen, w¨ ahrend softwarebezogene Informationen in Softwarekonfigurationsmanagement-Werkzeugen verwaltet werden. Beide sind derzeit nicht f¨ ur ein Zusammenspiel ausgelegt (vgl. [Crn + 03], S. XIX). Unternehmen sehen sich daher vor enormen Schwierigkeiten zu einer ganzheitlichen Sicht auf ihre Produkte zu gelangen. Aus dieser Situation erw¨ achst die Forderung nach einer Integration der Systeme (vgl. [Crn + 03], S. 125; [Est + 98b], S. 75). Die Untersuchung von M¨ oglichkeiten zur Realisierung dieser Forderung ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Mit dem Ziel zu einer fundierten Betrachtungsgrundlage zu gelangen, wird ein Großteil der Arbeit darauf verwendet, die Disziplinen Produktdatenmanagement und Softwarekonfigurationsmanagement sowie deren Werkzeuge und Systeme zu analysieren. Im Zuge dessen werden auf Basis der Literatur die wesentlichen Konzepte und Vorgehensweisen herausgearbeitet, welche darin zur Anwendung kommen. Um einen Kontext zu schaffen, werden die Ausf¨ uhrungen von einer Darstellung der wesentlichen Prozesse beider Disziplinen begleitet. Im zweiten Teil der Arbeit wird, auf den Erkenntnissen der vorangegangenen Analyse aufbauend, die Integration von Produktdatenmanagement-Systemen und Softwarekonfigurationsmanagement-Werkzeugen thematisiert. Um dabei auf einer einheitlichen Betrachtungsgrundlage aufsetzen zu k¨ onnen, wird ein Rahmenwerk entwickelt, welches die uniforme Analyse und Bewertung von Integrationsm¨ oglichkeiten gew¨ ahrleisten soll. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 0 Einleitung
- 1 Konfigurationsmanagement
- 1.1 Produktbegriff
- Konfigurationsmanagementorganisation und -planung
- Konfigurationsidentifizierung
- 1.2 Begriffsbestimmung
- 1.2.1 Konfigurationüberwachung
- 1.2.2 Konfigurationsaudit
- 1.2.3 Konfigurationsbuchführung
- 2 Produktdatenmanagement
- 2.1 Der Produktlebenszyklus als Bezugsebene des Produktdatenmanagements
- 2.1.1 Produktentwicklung
- 2.1.1.1 Produktplanung
- 2.1.1.2 Produktkonstruktion
- 2.1.1.3 Produktionsvorbereitung
- 2.1.2 Produktherstellung - Produktvertrieb - Produktnutzung - Produktentsorgung
- 2.2 Anwendungssysteme im herstellungsorientierten Produktlebenszyklus
- 2.3 Produktdaten und Prozesse
- 2.4 Produktdatenmanagement und Produktdatenmanagement-Systeme
- 2.4.1 Begriffsbestimmung
- 2.4.2 Funktionen von Produktdatenmanagement-Systemen
- 2.4.2.1 Digitales Archiv und Dokumentenmanagement
- 2.4.2.2 Produktstrukturmanagement
- 2.4.2.3 Workflow- und Prozessmanagement
- 2.4.2.4 Projektmanagement
- 2.4.2.5 Klassifikationsmanagement
- 2.4.2.6 Kommunikation und Benachrichtigung
- 2.4.2.7 Datentransport und -konvertierung
- 2.4.2.8 Administration
- 2.4.2.9 Visualisierung
- 2.4.2.10 Anwendungsintegration
- 2.4.3 Systemarchitektur
- 3 Softwarekonfigurationsmanagement
- 3.1 Der Softwareprozess
- 3.2 Begriffsbestimmung
- 3.3 Funktionen eines Softwarekonfigurationsmanagement-Werkzeugs
- 3.3.1 Objektmanagement und Versionierung
- 3.3.1.1 Produktraum
- 3.3.1.2 Versionsraum
- 3.3.1.3 Zusammenführung von Produkt- und Versionsraum
- 3.3.2 Prozessmanagement und Teamwork
- 4 Integration von PDM-Systemen und SKM-Werkzeugen
- 4.1 Anwendungsbereich eines integrierten Systems
- 4.2 Generelle Integrationsmöglichkeiten
- 4.3 Übertragung auf den Diskursbereich
- 4.3.1 (Fast) keine Integration
- 4.3.2 Lose Integration
- 4.3.3 Vollintegration
- 4.4 Verträglichkeit von PDM und SKM Konzepten
- 4.4.1 Generelle Einreden
- 4.4.2 Repository
- 4.4.3 Versionierung
- 4.4.4 Prozessmanagement
- 4.4.5 Produktinformationsmodell
- 4.5 Praktische Erwägungen und Handlungsempfehlungen
- 5 Zusammenfassung und Ausblick
- Analyse der Konzepte und Prozesse im Produktdatenmanagement und Softwarekonfigurationsmanagement
- Entwicklung eines Rahmenwerks zur Analyse und Bewertung von Integrationsmöglichkeiten
- Anwendung des Rahmenwerks auf verschiedene Integrationsansätze
- Bewertung der Verträglichkeit von PDM und SKM Konzepten im Hinblick auf eine integrierte Systemlösung
- Ableitung von Handlungsempfehlungen für die Integration von PDM-Systemen und SKM-Werkzeugen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Integration von Produktdatenmanagement-Systemen und Softwarekonfigurationsmanagement-Werkzeugen. Das Ziel ist es, eine fundierte Betrachtungsgrundlage zu schaffen und Handlungsempfehlungen für Unternehmen zu entwickeln, die eine ganzheitliche Sicht auf ihre Produkte anstreben.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit dem Konfigurationsmanagement und erläutert den Produktbegriff sowie die verschiedenen Aufgaben des Konfigurationsmanagements. Das zweite Kapitel widmet sich dem Produktdatenmanagement. Hier werden der Produktlebenszyklus, die Anwendungssysteme im herstellungsorientierten Lebenszyklus, Produktdaten und Prozesse sowie die Funktionen von Produktdatenmanagement-Systemen näher beleuchtet. Das dritte Kapitel behandelt das Softwarekonfigurationsmanagement. Der Softwareprozess, die Funktionsweise eines Softwarekonfigurationsmanagement-Werkzeugs und die Prozesse des Objektmanagements und der Versionierung werden hier vorgestellt. Im vierten Kapitel wird die Integration von PDM-Systemen und SKM-Werkzeugen betrachtet. Es werden verschiedene Integrationsmöglichkeiten vorgestellt und deren Verträglichkeit im Hinblick auf eine integrierte Systemlösung untersucht.
Schlüsselwörter
Produktdatenmanagement, Softwarekonfigurationsmanagement, Integration, PDM-Systeme, SKM-Werkzeuge, Produktinformationsmodell, Prozessmanagement, Systemarchitektur, Handlungsempfehlungen
- Arbeit zitieren
- Torsten Griebenow (Autor:in), 2005, Integration von Produktdatenmanagement-Systemen und Softwarekonfigurationsmanagement-Werkzeugen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35871