Der ontologische Gottesbeweis im 'Proslogion' des Anselm von Canterbury


Essay, 2002

10 Seiten, Note: 2,0


Inhaltsangabe oder Einleitung

Wer sich heute mit den Versuchen der Scholastiker, die Existenz Gottes zu beweisen auseinandersetzt, kann sich kaum einer gewissen Verwunderung entziehen: die Vernunft scheint nicht gerade das angebrachte Mittel zum Erfassen dieses numinosen Gegenstandes zu sein. Doch diese Versuche sind durchaus ernst gemeint. Vernunft hatte die Kritik an Glaubenssätzen einst ermöglicht und sollte nun die Überlegenheit der christlichen Theologie gegenüber konkurrierenden Heils- und Weltanschauungslehren (z. B. Islam, Judentum, byzantinische Theologie, aufkommende Wissenschaft) sichern. Amselm wollte mit seinen streng rationalen Konstruktionen die Wahrheit des augustinisch gedeuteten Christentums beweisen. Er wollte mit Hilfe der Beweisführung die monastische Lebensform vertiefen und das Selbstbewusstsein der westlichen Kirche gegenüber dem z.B. Islam stützen. Die Existenz Gottes wurde auf verschiedene Weisen zu begründen versucht. So schloss man vom Vorhandensein der kontingenten Welt auf die Existenz einer außerweltlichen, notwendigen Ursache (kosmologischer Gottesbeweis) oder auf ein Ziel, auf das hin die Welt zustrebt (teleologischer Gottesbeweis). Während diese Beweisformen von empirischen Voraussetzungen ausgehen, versucht eine dritte Gruppe von Gottesbeweisen ihr Beweisziel aus dem Begriff Gottes herzuleiten (ontologischer Gottesbeweis). Der wohl berühmteste Vertreter dieser Gruppe ist der Beweis des Anselm von Canterbury. Dieser löste eine heftige Kontroverse aus, die bis heute anhält. So wurde er z. B. von Thomas von Aquin und Kant verworfen, während Descartes von seiner Schlüssigkeit überzeugt war und ihn sogar als conditio sine qua non in sein metaphysisches System einbaute. Anselms Beweis von der Existenz Gottes wird bis heute kontrovers diskutiert. Zeitgenössische Kritiker bemühen ausgeklügelte Logiken, um die Gültigkeit des anselmianischen Arguments zu überprüfen.

Details

Titel
Der ontologische Gottesbeweis im 'Proslogion' des Anselm von Canterbury
Hochschule
Universität Bayreuth
Veranstaltung
Proseminar Dogmatik
Note
2,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
10
Katalognummer
V35908
ISBN (eBook)
9783638356862
ISBN (Buch)
9783638902052
Dateigröße
452 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gottesbeweis, Proslogion, Anselm, Canterbury, Proseminar, Dogmatik
Arbeit zitieren
Kay Pilkenroth (Autor:in), 2002, Der ontologische Gottesbeweis im 'Proslogion' des Anselm von Canterbury, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35908

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