Neuroleadership und positives Priming. Bedeutung der Sprache für die Vorbildfunktion von Führungskräften


Hausarbeit, 2015

20 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

1.1 Relevanz und Ziel der Arbeit

1.2 Aufbau der Arbeit

2 Einordnung des Themas und neurologische Grundlagen

2.1 Neuroleadership als neuroökonomische Wissenschaft

2.2 Biologische Grundlagen des Neuroleaderships

3 Positives Priming als ein Aspekt des Neuroleaderships

3.1 Die Macht des Primings

3.2 Neuroleadership Ansatz nach Elger

3.3 Wesentliche Aufgabenbereiche der Führungskräfte mit entsprechenden Priming Beispielen

4 Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Neuroleadership als Teilgebiet der Neuroökonomie

Abbildung 2: Biologische Grundlagen

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Relevanz und Ziel der Arbeit

Jede Führungskraft weiß, dass motivierte Angestellten eine der wichtigsten Säulen für den Erfolg eines Unternehmens sind.1 Mitarbeiter, die Zufriedenheit in ihrer Arbeit finden, etwa wenn sie eigenverantwortlich handeln und entscheiden können, zeigen ein hohes Engagement. Ihnen fallen nicht nur Verbesserungsvorschläge auf, sondern sie kreieren auch Lösungen dazu. Industriekonzerne verdeutlichen dabei, dass die Produktionslinie enorm zu Verbesserungsideen beitragen kann, die das Fundament für Produktinnovationen darstellen.2

Auf der anderen Seite entstehen in Deutschland jährlich durch Demotivation von Mitarbeitern Verluste zwischen 122,3 und 124,0 Milliarden Euro infolge innerer Kündigung und fehlender emotionaler Identifikation mit dem Unternehmen. Diesen geschätzten volkswirtschaftlichen Schaden hat die Gallup Engagement Index - Umfrage für das Jahr 2011 ergeben3. Weiter hieß es in der Studie:

„Führungskräfte sind diejenigen, die in der Verantwortung stehen. Sie sind es, die das Arbeitsumfeld durch ihr Führungsverhalten prägen und gestalten.“4

Nach dieser Studie sind Führung und Motivation zwei Seiten der gleichen Medaille.5Um die Motivation günstig zu beeinflussen, muss die Führungskraft ihre Kernaufgabe erfüllen. Diese besteht in der Vorbildfunktion für die Angestellten, die als Orientierungsgröße für das Verhalten und Werte der Mitarbeiter gilt. Sie sehen, nehmen auf, bewerten, schließen sich an, lassen sich inspirieren oder handeln dagegen.6Aus diesem Grund sollte jede Führungskraft bestrebt sein, als Vorbildfunktion für die Mitarbeiter zu agieren, sie positiv zu beeinflussen, zu motivieren und somit den Unternehmenserfolg und Mitarbeiterloyalität zu steigern.

Neuroleadership kann einen geeigneten Ansatz zur Qualitätssteigerung von Führung darstellen, das die Erkenntnisse der Neurowissenschaften nutzt.7Dabei geht es nicht darum, Führungskräfte mit einzelnen Instrumenten auszustatten, um bestimmte Aufgaben besser zu bewältigen, sondern darum, eine andere Sichtweise zu entwickeln, wie Entscheidungen gefällt und Probleme gelöst werden. Aufgrund der stetig steigenden Anforderungen sowohl an Führungskräfte als auch an Mitarbeiter, ist es von hoher Bedeutung die Bedingungen zu kennen, unter denen das Gehirn in der Lage ist, effektive Arbeit zu leisten. Erst diese Erkenntnis kann der Führungskraft helfen, sein eigenes Verhalten sowie die Kommunikation günstig zu modifizieren.8

Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem aktuellen Trendthema „Neuroleadership“. Ziel dabei ist herauszufinden, wie die Führungskraft Denken und Handeln der Mitarbeiter im Sinne des Unternehmens lenken kann und wie sich die Sprache der Führungskraft auf die Leistung und die Motivation der Mitarbeiter positiv auswirken kann.

1.2 Aufbau der Arbeit

Das Ziel des zweiten Abschnitts ist eine Orientierung für den Titel dieser Hausarbeit „Neuroleadership“ zu geben und die mit der Thematik in Verbindung stehenden Kriterien zu erläutern. Dazu werden die Schnittmengen zwischen Wirtschaftswissenschaften und Neurowissenschaften aufgegriffen und die daraus resultierende Neuroökonomie abgeleitet. Des Weiteren werden vier Gehirnsysteme beschrieben, die aus Sicht des Neuroleaderships relevant sind.

Da der Fokus dieser Hausarbeit auf das positive Priming gelegt wird, erfolgt zunächst eine Definition dieses Begriffes im dritten Kapitel. Nachfolgend wird der Neuroleadership Ansatz nach Elger beschrieben. Anschließend werden auf der Grundlage des beschriebenen Ansatzes nach Elger, Möglichkeiten aufgezeigt, wie man Priming Effekte erzielen und die Vorbildfunktion als Führungskraft durch den motivierenden Sprachgebrauch bedeutsam verstärken kann.

Zum Abschluss wird das Fazit dieser Hausarbeit gezogen und ein kurzer Ausblick in die Zukunft des Forschungszweigs Neuroleadership und dessen Anwendung gewagt.

2 Einordung des Themas und neurologische Grundlagen

2.1 Neuroleadership als neuroökonomische Wissenschaft

Die Neuroökonomie wird aus den Neurowissenschaften und Ökonomie abgeleitet. Neurowissenschaften beschäftigen sich mit Wechselwirkungen der Nervenzellen, der Gehirnfunktion des Menschen und dessen Verhalten. Ökonomie untersucht das wirtschaftliche Verhalten von Individuen. Die Neuroökonomie als Verbindung beider Wissenschaften fokussiert sich auf das Verhalten eines Individuums bei der Entscheidungsfindung. Neuroleadership ist das Teilgebiet der Neuroökonomie.9 Verbindet man Erkenntnisse und Werkzeuge aus Neuroökonomie mit Theorien und Modellen der Bereichen Psychologie, Management und Leadership entstehen innovative Ansätze für die erfolgreiche Unternehmens- und Mitarbeiterführung. Das Ziel des Neuroleaderships ist die Rahmenbedingungen der Organisation (Führung, Strukturen, Tätigkeit) so zu gestalten, dass die Motivationszentren des Gehirns angesprochen werden - und gleichzeitig zu vermeiden, dass die Bedrohungszentren des Gehirns aktiviert werden. Das Resultat des Erreichens dieses Ziels führt zur höheren Leistung sowie besserer Gesundheit.10

Abbildung 1: Neuroleadership als Teilgebiet der Neuroökonomie

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Peters/Ghadiri (2011), S.14

2.2 Biologische Grundlagen des Neuroleaderships

Um die Brücke zwischen Funktions- und Organisationsweise des Gehirns und den praktischen Nutzen für Neuroleadership schlagen zu können, werden in diesem Kapitel die wichtigsten Gehirnsysteme, die über Erfolg und Misserfolg von Mitarbeiterverhalten entscheiden, betrachtet.

Das Belohnungszentrum

Die Aktivierung des Belohnungssystems führt zu Motivation und emotionalem Wohlbefinden. Im Berufsalltag wird es z.B. durch Lob, Vertrauen und Fairness angeregt.11Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass überraschend kommende Stimuli, wie z.B. unerwartetes Lob, anschließend eine höhere Dopamin Ausschüttung verursachen, als ein Stimulus, den man bereits erwartet hat, wie z.B. eine lang erwartete Gehaltserhöhung. Umgekehrt tritt ein starkes Abfallen der Dopamin Konzentration auf, wenn ein erwarteter Stimulus lange ausbleibt. Somit sollte jede Führung bestrebt sein, unrealistische Erwartungen rechtzeitig zu dämpfen und stattdessen mit einem regelmäßigen Feedback und ggf. Lob zu arbeiten.12

Das emotionale System (Amygdala)

Neuroleadership fokussiert sich ebenfalls auf das emotionale System, das Reaktionen wie Vorfreude, Wut, Furcht und Panik hervorruft.13 Die Aktivierung des Schmerzzentrums führt zum Abfall der Produktivität und hemmt die Kreativität. Die Mitarbeiter sind nicht mehr in der Lage komplexe Problemstellungen zu bewältigen.14 Neuroleadership trägt dazu bei, mit den eigenen und den Emotionen anderer so umzugehen, dass das Belohnungszentrum aktiviert wird. Zuwendung, Beachtung, Eingebundensein und Gelingen führen zur Ausschüttung von Hormonen, die Angst reduzieren und Wohlbefinden fördern.15

[...]


1Vgl. o.V. (o.J.), Mehr Erfolg durch motivierte Mitarbeiter, abgerufen am 25.11.2015

2Vgl. o.V. (o.J.), Motivierte Mitarbeiter stärken Unternehmen, abgerufen am 25.11.2015

3Vgl. Büser et al. (2012), S. 1.

4Vgl. Gallup (2012), S. 1.

5Vgl. Büser et al. (2012), S. 3.

6Vgl. o.V. (2012), Als Führungskraft müssen Sie Vorbild sein, abgerufen am 25.11.2015

7 Vgl. Prieß/Spörer (2014), S. 35.

8 Vgl. Elger (2013), S. 19f.

9 Vgl. Koschnick (2007), S. 3ff.

10 Vgl. Reinhardt (o.J.), Neuroleadership Informationsportal, abgerufen am 25.11.2015

11Vgl. Fritz (o.J.), Neuroleadership - Gehirngerecht führen und entscheiden, abgerufen am 25.11.2015

12Vgl. Draht (2015), S. 33f.

13Vgl. Wandtner (2009), Neuroleadership. Führen mit mehr Geist und mehr Hirn, abgerufen am 25.11.2015

14Vgl. Draht (2015), S. 36.

15 Vgl. Bauer (2013), „Neuroleadership“: Das neue Versprechen, abgerufen am 25.11.2015

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Neuroleadership und positives Priming. Bedeutung der Sprache für die Vorbildfunktion von Führungskräften
Hochschule
Europäische Fachhochschule Brühl
Note
1,7
Autor
Jahr
2015
Seiten
20
Katalognummer
V364773
ISBN (eBook)
9783668445420
ISBN (Buch)
9783668445437
Dateigröße
573 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Neuroleadership, Priming, Führung
Arbeit zitieren
Larissa Kuhn (Autor:in), 2015, Neuroleadership und positives Priming. Bedeutung der Sprache für die Vorbildfunktion von Führungskräften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/364773

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