Bei neuerlicher Beschäftigung mit meinem damaligen Thema hat es mich sehr überrascht, wie aktuell der öffentliche Diskurs pro und kontra Heimerziehung heute noch geführt wird. Das Thema habe ich aus tiefster Überzeugung für alle ambulanten Hilfsmöglichkeiten gewählt. Familie stand damals an erster Stelle für mich und genießt nach wie vor vorrangige und schützenswerte Priorität.
Dass ich eine Abneigung gegen Heimerziehung und andere totalitäre Einrichtungen hatte und habe liegt auf der Hand und folgt direkt aus dem oben Geschriebenen, sind sie doch gut geeignet, Familienstrukturen zu zerstören. Meine gleichbleibende Einstellung hierzu hat mich auch verblüfft. Dass die Diskussion um ambulante Alternativen nicht mehr abzureißen scheint, erfreut mich zwar einerseits sehr, aber andererseits missfällt mir deren gängige Begründung, sind es doch meist Kostengründe, die die öffentliche Einstellung gegen Heimerziehung entfacht. So habe ich an keiner Stelle meiner Arbeit Kostengründe aufgeführt, sondern bin inhaltlich geblieben.
Aus diesem Grunde schien mir im Einleitungsteil eine Hinführung zum Thema angezeigt, indem ich zunächst den Begriff "Heimerziehung" ausführlich entfalte, um danach den Begriff "ambulante Alternativen" in der gebotenen Breite einzuführen. Fragen nach Art der Arbeit, Eingrenzung des Themas, meine eigene Motivation, Ziele/ Zielgruppen der Arbeit und mein methodisches Vorgehen runden Kap.1 ab.
Kapitel 2 - 4 bilden den Hauptteil meiner Arbeit.
Kapitel 2 habe ich den ambulanten Maßnahmen im weiteren Sinn, am Bsp. des Modellprojektes Elmshorn gewidmet, um dann in Kapitel 3 die im Modellprojekt Elmshorn verwirklichten ambulanten Sondermaßnahmen und in Kapitel 4, die nicht verwirklichten ambulanten Maßnahmen zu beschreiben.
Es fehlten z.B. die Tagespflege, die ich am Bsp. des Tagesmütterprojektes (1974 vom Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit für verschiedene Bundesländer für 3 Jahre genehmigt,vgl. Kapitel 4.1.8) ergänzt habe. Auch fehlte die Familienhilfe, anhand des Kasseler Modellprojektes vorgestellt und Erziehungsbeistandschaft, die ich anhand des gleichnamigen Sachgebietes der Stadt Düsseldorf beleuchtet habe. Ein Vergleich zwischen Familienhilfe und Erziehungsbeistandschaft schließt Kapitel 4 ab.
Im Schlussteil (Kapitel 5) habe ich versucht, die Leistungsfähigkeit des Projektes Elmshorn zu beurteilen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erläuterung des Themas
- Erläuterung des Begriffs „Heimerziehung“
- Erläuterung des Begriffs „Ambulante Alternativen“
- Frage nach der Art der Arbeit
- Eingrenzung des Themas
- Motivation
- Ziele und Zielgruppen der Arbeit
- Methodisches Vorgehen
- Ambulante Maßnahmen im weiteren Sinne am Beispiel des Modellprojektes Elmshorn
- Stadtteilbeschreibung
- Finanzierung und Ziele des Modellprojektes
- Stadtteilarbeit
- Wissenschaftliche Begleitung
- Verbundsystem im Überblick
- Bereich: Offene Kinder- und Jugendarbeit
- Bereich: Schulbezogene und schulergänzende Hilfen
- Bereich: Sprachheiltherapie
- Sonstige Angebote
- Ambulante Sondermaßnahmen, die im Projekt verwirklicht wurden
- Bereich: Schulbezogene und schulergänzende Hilfen
- Rechtliche Grundlagen
- Therapeutische Schularbeitsgruppen (TSg)
- Lese-Rechtschreib-Therapie (L-R-T)
- Ambulante Gruppe (AG)
- Bereich: Sprachheiltherapie
- Rechtliche Grundlagen
- Wesen, Aufgaben und Ziele
- Durchführung
- Interne und externe Kooperation
- Kritik
- Ambulante Sondermaßnahmen
- Pflegefamilie, insbesondere Tagesmutterprojekt
- Rechtliche Grundlagen
- Verschieden Arten von Familienpflege
- Aufgaben und Ziele der Tagespflege
- Kriterien für die Auswahl einer Tagesmutter
- Vorteile/ Positive Aspekte
- Frage nach den negativen Wirkungen
- Faktoren für das Gelingen bzw. Nichtgelingen
- Entstehung
- Regionale Verteilung und Größenordnung
- Rahmenbedingungen des Tagesmütterkonzeptes
- Durchführung
- Beendigung des Pflegeverhältnisses
- Konfliktpunkte
- Erfolg und Ausblick
- Familienhilfe
- Rechtliche Grundlagen
- Klientenkreis
- Aufgaben und Ziele
- Person des Familienhelfers
- Methoden
- Voraussetzungen für das Gelingen
- Kasseler Modellprojekt
- Selbstverständnis des Projektes
- Zeitlicher Rahmen
- Wissenschaftliche Begleitung
- Durchführung
- Beendigung
- Einschätzung und Kritik
- Erziehungsbeistandsschaften (Ebs)
- Rechtliche Grundlagen
- Klientenkreis
- Aufgaben und Ziele
- Voraussetzungen für die Einrichtung einer Ebs
- Rechtliche Voraussetzungen
- Sonstige Bedingungen für die Einrichtung
- Ausschließungsgründe für eine Ebs
- Methoden
- Geschichtliche Darstellung
- Durchführung am Beispiel Düsseldorfs
- Organisatorische Grundlagen
- Verfahren
- Informationspflicht
- Beendigung einer Ebs
- Konfliktpunkte
- Ausblick
- Vergleich der Familienhilfe mit der Erziehungsbeistandschaft
- Gesamtzusammenfassung mit spezieller Beurteilung der Leistungsfähigkeit des Projektes Elmshorn
- Gesamtzusammenfassung
- Zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit des Projektes Elmshorn
- Die Arbeit beleuchtet verschiedene ambulante Maßnahmen, die im Projekt Elmshorn angeboten werden.
- Die Arbeit untersucht die rechtlichen Grundlagen und Rahmenbedingungen der einzelnen ambulanten Maßnahmen.
- Die Arbeit analysiert die Vorteile und Herausforderungen der ambulanten Hilfen.
- Die Arbeit vergleicht die Familienhilfe mit der Erziehungsbeistandschaft und bewertet die Leistungsfähigkeit des Projektes Elmshorn.
- Die Arbeit zeigt die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema der ambulanten Alternativen zur Heimerziehung, insbesondere am Beispiel des Projektes „Stadtteilorientiertes Beratungszentrum Elmshorn“. Die Arbeit will zeigen, wie ambulante Maßnahmen Kinder und Jugendliche in ihrem familiären Umfeld unterstützen und ihnen somit eine Heimerziehung ersparen können.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit erläutert das Thema und die Motivation der Arbeit. Es werden die Begriffe „Heimerziehung“ und „Ambulante Alternativen“ definiert und die Art und Eingrenzung der Arbeit dargestellt. Im zweiten Kapitel wird das Modellprojekt Elmshorn vorgestellt, inklusive seiner Finanzierung, Ziele, Stadtteilarbeit und wissenschaftlichen Begleitung. Kapitel drei beleuchtet die im Projekt verwirklichten ambulanten Sondermaßnahmen, insbesondere im Bereich der schulbezogenen und schulergänzenden Hilfen sowie der Sprachheiltherapie.
Schlüsselwörter
Ambulante Hilfen, Heimerziehung, Stadtteilorientiertes Beratungszentrum Elmshorn, Familienhilfe, Erziehungsbeistandschaft, Tagespflege, Schulbezogene Hilfen, Sprachheiltherapie, Interdisziplinäre Zusammenarbeit, Kinder- und Jugendhilfe.
- Arbeit zitieren
- Master of Education Giovanni Di Fabio (Autor:in), 1986, Ambulante Alternativen zur Heimerziehung. Das Projekt "Stadtteilorientiertes Beratungszentrum Elmshorn", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/366728