„Alles in Eat Drink Man Woman unterscheidet sich sehr von dem, was ich in anderen Filmen gemacht habe. Es gibt eine größeres Schauspielteam und eine wesentlich komplexere Geschichte…Ich habe angefangen, über Familien nachzudenken und darüber wie sie kommunizieren. Manchmal tun sich Eltern schwer damit, Dinge ihren Kindern gegenüber auszudrücken. Wenn das geschieht, sind wir beim Ritual. Für die Familie Chu, ist das Ritual das Abendessen am Sonntag…Bei jedem Abendessen kommt die Familie zusammen und dann geschieht etwas, was die Familie immer weiter auseinander bringt.“ Ang Lees (oder An Li) Kommentar zu seinem Film Eat Drink Man Women, lässt keine Zweifel aufkommen: Die Probleme, mit denen die Familie Chu sich auseinandersetzten muss, passieren in vielen Familien auf der ganzen Welt und sind stets aktuell. Die Schwierigkeiten, die bei Generationen übergreifenden Gesprächen auftreten, kennt jeder aus seinem eigenen Leben. Und wie wichtig die Identifikation des Publikums mit den Protagonisten für den Erfolg einer Produktion ist, das haben die Filmemacher aus ihrer Vorlesung über aristotelisches Theater mitgenommen. Dass aber die Situation eines allein erziehenden Vaters nicht unbedingt in einem Drama enden muss, weiß der deutsche Zuschauer spätestens seit Heinz Erhardts Witwer mit fünf Töchtern (1957). Doch baut Lees Komödie nicht weiter auf diesen besonderen Umstand auf. Nur später, als dem Zuschauer klar wird, dass der Vater auf der Suche nach einer neuen Lebensgefährtin ist und er nicht genau weiß, wie er seine Wahl den Kindern mitteilen soll, spielt das wieder eine Rolle . Während bei Heinz Erhardt die Einordnung in ein bestimmtes Genre nicht schwer fällt, ist die Zuordnung von Eat Drink Man Woman nicht so eindeutig. Während die einen auf Komödie plädieren und die anderen den Hang zum Drama sehen, gibt es ebenfalls Zuordnungen zur Romanze. Egal welches Genre nun vorliegen mag, i n der Hauptsache ist jeder Protagonist bei diesem Werk Ang Lees mit der Liebe und seinem eigenen Leben beschäftigt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Eat Drink Man Woman
- Die Familie Chu
- Die Töchter
- Der Vater
- Shower
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die Herausforderungen von Familienbeziehungen und die Auswirkungen von kulturellen Veränderungen auf die moderne chinesische Gesellschaft. Dabei werden insbesondere zwei Filme, "Eat Drink Man Woman" von Ang Lee und "Shower" von Zhang Yang, analysiert.
- Familienbeziehungen und Generationskonflikte
- Kulturelle Veränderungen in China
- Tradition und Moderne
- Die Rolle der Liebe
- Die Bedeutung des Essens als kulturelles Symbol
Zusammenfassung der Kapitel
Eat Drink Man Woman
Die Geschichte der Familie Chu dreht sich um den Vater, einen verwitweten Kochmeister, und seine drei Töchter. Jede Tochter repräsentiert einen anderen Aspekt der chinesischen Gesellschaft: die älteste ist eine unverheiratete Lehrerin, die mittlere eine erfolgreiche Managerin und die jüngste arbeitet in einem Fast-Food-Restaurant. Der Film beleuchtet die Herausforderungen der Familie, die sich mit den Veränderungen der modernen Gesellschaft auseinandersetzen muss. Das Essen spielt eine zentrale Rolle als kulturelles Symbol und Ausdruck der Familienbande. Der Film zeigt die Schwierigkeiten der Kommunikation zwischen den Generationen und die Suche nach Liebe und Glück in einem sich wandelnden China.
Shower
Der Film "Shower" bietet einen Einblick in die Welt des alten Peking und die Hutongs. Der Regisseur Zhang Yang zeigt ein Leben voller einfacher Freuden und Veränderungen. Die Vorschau des Films suggeriert eine Komödie, jedoch enthüllt der Film tiefgründige Dramen, die den Zuschauer nicht unberührt lassen.
Schlüsselwörter
Familienbeziehungen, Generationskonflikte, kulturelle Veränderungen, traditionell, modern, Liebe, Essen, chinesische Gesellschaft, Film, "Eat Drink Man Woman", Ang Lee, "Shower", Zhang Yang, Peking, Hutongs.
- Arbeit zitieren
- Thomas Konermann (Autor:in), 2004, Zunehmende Popularität von Chinesischen Filmen im Westen - Besonderheiten/ Spezifika (taiwanesisch/ volksrepublikanisch), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36696