Diese Arbeit befasst sich mit dem Aufbau eines körperlich aktiven Lebensstils bei koronaren Herzpatienten. Die positiven Wirkungen von sportlicher Aktivität auf die bekannten Risikofaktoren der koronaren Herzkrankheit (KHK) sind in mehreren ausreichend großen, randomisierten Studien oder Metanalysen nachgewiesen. Die langfristigen Ergebnisse der Sekundärprävention auf die lebensstilbedingten Risikofaktoren bei KHK- Patienten sind jedoch sehr ernüchternd. Ein guter Beleg hierfür sind die Ergebnisse der EUROASPIRE-Studien I,II und III. Diese Untersuchungen zeigen eindrücklich, wie sich die kardiovaskulären Risikofaktoren bei Herzpatienten nach einer akut- und rehamedizinischen Behandlung über einen längeren Zeitraum negativ entwickeln. In diesen Langzeitstudien ist eine Zunahme der kardiovaskulären Risikofaktoren bei den KHK- Patienten nachweisbar. Trotz hoher Motivation gelingt es vielen Patienten nicht, ihre geplanten Absichten nachhaltig im Sinne einer Gewohnheit in den Alltag umzusetzen. Nur wenige Patienten schaffen es, im Anschluss an eine stationäre Rehabilitation Bewegungsaktivitäten fest in ihren Alltag zu integrieren.
Die koronare Herzkrankheit, kurz KHK, entsteht durch eine Verengung der Herzkranzarterien (Koronararterien) aufgrund einer fortschreitenden Arteriosklerose. Sie ist definiert als eine Erkrankung der Koronargefäße, welche durch Arteriosklerose verändert bzw. geschädigt sind. Die Gefäßverengungen entstehen durch sogenannte arteriosklerotische Plaques. Dies sind Fett- und Kalkablagerungen an den Innenwänden der Herzkranzgefäße. Die Entstehung der Arteriosklerose ist ein schleichender und fortschreitender Prozess, der über viele Jahre bis Jahrzehnte andauert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Hintergrund und Forschungsstand
- 2.1 Die koronare Herzkrankheit
- 2.1.1 Definition und Erscheinungsformen
- 2.1.2 Epidemiologie und gesundheitsökonomische Bedeutung
- 2.1.3 Ätiologie und Risikofaktoren
- 2.2 Körperliche Aktivität und koronare Herzkrankheit
- 2.2.1 Formen und Begriffsbestimmungen körperlicher Aktivität
- 2.2.2 Effekte und sekundärpräventive Wirkungen
- 2.2.3 Bewegungs- und Trainingsempfehlungen für KHK-Patienten
- 2.2.4 Risiko-Nutzen-Abwägung
- 2.3 Kardiologische Rehabilitation und Adhärenzdefizite
- 2.4 Psychologische Faktoren und Mechanismen für den Aufbau eines körperlich-aktiven Lebensstils
- 2.4.1 Motivation zu körperlicher Aktivität
- 2.4.2 Vom Wünschen über das Wollen zum Handeln - Das Rubikonmodell
- 2.4.3 Modelle und Interventionstheorien im der Gesundheitsförderung
- 2.4.4 Die Intentions-Verhaltens-Lücke
- 2.4.5 Das MoVo-Prozessmodell
- 2.4.6 Das MoVo-LISA-Interventionsprogramm
- 2.5 Evidenzbasierte Nachweise zur Steigerung der körperlichen Aktivität
- 2.6 Zusammenfassung und Begründung der Interventionsstudie
- 3 Die MoVo-LISA RCT- Interventionsstudie
- 3.1 Zielsetzung, Fragestellungen und Hypothesen
- 3.1.1 Primäre Fragestellung und Hypothese
- 3.1.2 Sekundäre Fragestellung und Hypothese
- 3.1.3 Tertiäre Fragestellung und Hypothese
- 3.2 Studientyp und Erhebungszeitraum
- 3.3 Studiendesign
- 3.3.1 Interventionsdesign
- 3.3.2 Messdesign
- 3.4 Stichprobe
- 3.4.1 Rekrutierung und Randomisierung
- 3.4.2 Ein- und Ausschlusskriterien
- 3.4.3 Stichprobengröße und Dropout
- 3.4.4 Beschreibung der Stichprobe
- 3.5 Hauptzielgrößen und Messinstrumente
- 3.5.1 Primäre Zielgröße/ Sportaktivität
- 3.5.2 Sekundäre Zielgrößen
- 3.5.2.1 Herzangst
- 3.5.2.2 Gesundheitsbezogene Lebensqualität
- 3.5.3 Tertiäre Zielgrößen/ Psychologische Mediatorvariablen
- 3.5.3.1 Sportbezogene Selbstwirksamkeit
- 3.5.3.2 Sportbezogene Konsequenzerwartungen
- 3.5.3.3 Sportbezogene Zielintention
- 3.5.3.4 Sportbezogene Selbstkonkordanz
- 3.5.3.5 Sportbezogene Planungstiefe
- 3.5.3.6 Situative Barrieren und Barrierenmanagement im Sport
- 3.6 Umgang mit fehlenden Werten
- 3.7 Statistische Auswertung
- 4 Ergebnisse der Interventionsstudie
- 4.1 Primäre Zielgröße Sportaktivität
- 4.1.1 Gesamtumfang der sportlichen Aktivität
- 4.1.2 Rückgang der sportlichen Inaktivität
- 4.1.3 Gesamtumfang Sportktivität (aktive Patienten)
- 4.1.4 Überprüfung der Primärhypothese und Hauptfragestellung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit untersucht den Aufbau eines körperlich-aktiven Lebensstils bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) im Kontext der Reha-Nachsorge mithilfe des Programms MoVo-LISA. Ziel ist es, die Effektivität dieser Intervention in einer randomisierten kontrollierten Studie zu evaluieren.
- Effektivität des MoVo-LISA-Programms zur Steigerung körperlicher Aktivität bei KHK-Patienten
- Einfluss des Programms auf psychische Faktoren wie Herzangst und gesundheitsbezogene Lebensqualität
- Analyse psychologischer Mediatorvariablen im Zusammenhang mit der Verhaltensänderung
- Untersuchung der Adhärenz an Bewegungsempfehlungen nach kardiologischer Rehabilitation
- Bewertung des Risikos und Nutzens körperlicher Aktivität bei KHK
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Masterarbeit ein und beschreibt den Hintergrund und die Relevanz des Forschungsvorhabens. Sie stellt die Forschungsfrage und die zu untersuchenden Hypothesen vor und skizziert den Aufbau der Arbeit.
2 Theoretischer Hintergrund und Forschungsstand: Dieses Kapitel liefert den theoretischen Rahmen für die Studie. Es wird detailliert auf die koronare Herzkrankheit, die Bedeutung körperlicher Aktivität in der Sekundärprävention, kardiologische Rehabilitation, psychologische Einflussfaktoren und relevante Interventionsmodelle eingegangen. Besonderes Augenmerk wird auf die MoVo-LISA-Intervention gelegt und der aktuelle Forschungsstand bezüglich der Steigerung körperlicher Aktivität bei KHK-Patienten zusammengefasst, um die Notwendigkeit der Studie zu begründen. Die Ausführungen beleuchten die komplexen Zusammenhänge zwischen körperlicher Aktivität, psychischen Faktoren und dem Erfolg der Rehabilitation.
3 Die MoVo-LISA RCT- Interventionsstudie: Dieses Kapitel beschreibt detailliert das Design und die Durchführung der randomisierten kontrollierten Interventionsstudie (RCT). Es werden die Zielsetzung, Fragestellungen, Hypothesen, Studientyp, Stichprobenselektion, die verwendeten Messinstrumente und die statistischen Auswertungsmethoden erläutert. Es wird eine umfassende Darstellung der Methodik geboten, einschließlich der Rekrutierung der Probanden, der Ein- und Ausschlusskriterien, sowie des Umgangs mit fehlenden Daten. Die Beschreibung der Messinstrumente und Zielgrößen (primär, sekundär und tertiär) ist detailliert und wissenschaftlich fundiert.
4 Ergebnisse der Interventionsstudie: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie, fokussiert auf die primäre Zielgröße "Sportaktivität". Es werden die Ergebnisse der verschiedenen Analysen detailliert dargestellt und hinsichtlich ihrer statistischen Signifikanz bewertet. Diese Ergebnisse zeigen den Effekt der Intervention auf die Steigerung der körperlichen Aktivität sowie den Rückgang der sportlichen Inaktivität bei den Teilnehmern der Interventionsgruppe. Es wird eine umfassende und detaillierte Analyse der Daten präsentiert.
Schlüsselwörter
Koronare Herzkrankheit (KHK), Kardiologische Rehabilitation, Körperliche Aktivität, Sekundärprävention, MoVo-LISA, Interventionsstudie, RCT, Psychologische Faktoren, Motivation, Selbstwirksamkeit, Gesundheitsbezogene Lebensqualität, Adhärenz, Bewegungsempfehlungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: MoVo-LISA Interventionsstudie zur Steigerung der körperlichen Aktivität bei KHK-Patienten
Was ist das Thema der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die Effektivität des MoVo-LISA-Programms zur Steigerung der körperlichen Aktivität bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) im Rahmen der kardiologischen Rehabilitation. Es wird eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) durchgeführt und ausgewertet.
Welche Zielsetzung verfolgt die Studie?
Die Studie zielt darauf ab, die Effektivität des MoVo-LISA-Programms zur Erhöhung der körperlichen Aktivität bei KHK-Patienten zu evaluieren. Weiterhin werden der Einfluss des Programms auf psychische Faktoren wie Herzangst und die gesundheitsbezogene Lebensqualität sowie die Rolle psychologischer Mediatorvariablen analysiert.
Welche Themen werden im theoretischen Teil behandelt?
Der theoretische Teil behandelt die koronare Herzkrankheit (Definition, Epidemiologie, Risikofaktoren), die Bedeutung körperlicher Aktivität in der Sekundärprävention von KHK, kardiologische Rehabilitation, Adhärenzprobleme, relevante psychologische Modelle (z.B. Rubikonmodell, MoVo-Prozessmodell) und Interventionsstrategien zur Verhaltensänderung. Der aktuelle Forschungsstand zur Steigerung der körperlichen Aktivität bei KHK-Patienten wird ebenfalls umfassend dargestellt.
Wie ist die Interventionsstudie aufgebaut (Studiedesign)?
Es handelt sich um eine randomisierte kontrollierte Interventionsstudie (RCT). Das Kapitel beschreibt detailliert das Studiendesign (Interventionsdesign und Messdesign), die Stichprobenselektion (Rekrutierung, Randomisierung, Ein- und Ausschlusskriterien, Stichprobengröße), die verwendeten Messinstrumente (primär, sekundär und tertiär) zur Erfassung der Zielgrößen (Sportaktivität, Herzangst, gesundheitsbezogene Lebensqualität, psychologische Mediatorvariablen) und die statistischen Auswertungsmethoden.
Welche Zielgrößen werden in der Studie gemessen?
Die primäre Zielgröße ist die Sportaktivität. Sekundäre Zielgrößen umfassen Herzangst und die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Tertiäre Zielgrößen sind psychologische Mediatorvariablen wie Sportbezogene Selbstwirksamkeit, Konsequenzerwartungen, Zielintention, Selbstkonkordanz, Planungstiefe, situative Barrieren und Barrierenmanagement im Sport.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse konzentrieren sich auf die primäre Zielgröße "Sportaktivität", inklusive Gesamtumfang der sportlichen Aktivität, Rückgang der sportlichen Inaktivität und eine Analyse der Ergebnisse bei aktiven Patienten. Die Ergebnisse werden detailliert dargestellt und hinsichtlich ihrer statistischen Signifikanz bewertet, um die primäre Hypothese zu überprüfen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Koronare Herzkrankheit (KHK), Kardiologische Rehabilitation, Körperliche Aktivität, Sekundärprävention, MoVo-LISA, Interventionsstudie, RCT, Psychologische Faktoren, Motivation, Selbstwirksamkeit, Gesundheitsbezogene Lebensqualität, Adhärenz, Bewegungsempfehlungen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen theoretischen Hintergrund, die Beschreibung der MoVo-LISA-Interventionsstudie (Methodenteil) und die Präsentation der Ergebnisse. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind enthalten.
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- Stephan Kinkel (Author), 2014, Rehabilitation eines gesunden Lebensstils bei Herzkranken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/368005