Auf dem Wiener Kongress 1814/15 kam es, nach dem Ende Napoleons, nicht nur zur Neuordnung bzw. Restauration der politischen Verhältnisse Europas, zur gleichen Zeit stand auch fest, dass die fortgesetzte koloniale Rivalität des 18. Jahrhunderts zwischen Frankreich und Großbritannien, das jahrzehntelange Ringen beider Mächte um den Status der dominierenden Weltmacht endgültig zu Gunsten Großbritanniens entschieden worden war. Es war das Zweite Britische Empire, das sich nach 1815 als führende Weltmacht etablierte und dies war im Wesentlichen das Ergebnis zweier Kriege: des Siebenjährigen Krieges und der Napoleonischen Kriege. In der vorliegenden Arbeit sollen diese beiden Kriege nun aus globalisierungshistorischer Perspektive betrachtet werden, handelt es sich doch um die ersten wirklich globalen Auseinandersetzungen der Geschichte, da besonders der britisch- französische Konflikt nicht allein in Europa, sondern weltweit ausgetragen wurde. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, wo sich innerhalb dieser Kriege Globalisierungselemente bzw. -defizite finden lassen. Dazu wird im ersten Kapitel zunächst auf allgemeine Fragen zur Globalisierung als einem auch historischen Phänomen eingegangen. Im zweiten Kapitel folgt dann eine knappe Darstellung zu beiden Kriegen, wobei die globale Dimension dieser Auseinandersetzungen schon erkennbar werden soll. Im dritten Teil sollen schließlich explizit Globalisierungselemente sowie die globalen Dimensionen der Kriegsziele und Strategien beider Seiten verdeutlicht und daneben auch ein Beispiel von Fragmentierung innerhalb dieser globalen Konflikte gezeigt werden. Seine aktuelle Bedeutung gewinnt das Thema einer Geschichte der Globalisierung aus der Tatsache, dass Globalisierung heute für uns allgegenwärtig ist und einen bestimmenden Einfluss auf unser Leben besitzt. Dabei ist Globalisierung ein Phänomen mit langer Vorgeschichte und die Beschäftigung mit dieser Geschichte erscheint heute geradezu notwendig, um aktuelle Ereignisse einordnen und besser verstehen zu können. So lassen sich etwa übermäßige Euphorie oder Ängste vermeiden, wenn das Bewusstsein vorhanden ist, dass Globalisierung heute kein neues, unbekanntes Phänomen, sondern eine gewisse Kontinuität in der Geschichte darstellt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Globalisierung in historischer Perspektive
- 2. Der erste und der zweite Weltkrieg
- 2.1. Zur Vorgeschichte: der britisch- französische Gegensatz im 18. Jahrhundert
- 2.2. Der Siebenjährige Krieg
- 2.3. Die Napoleonischen Kriege
- 3. Globalisierungselemente und -defizite
- 3.1. Globale Konzeptionen und weltpolitische Neuordnung
- 3.2. Globale Strategien und die Verflechtung der Kriegsschauplätze
- 3.3. Völkerrecht und weltweiter Krieg
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Siebenjährigen Krieg und die Napoleonischen Kriege aus globalisierungshistorischer Perspektive. Dabei soll die Frage geklärt werden, inwiefern diese Konflikte als erste wirklich globale Auseinandersetzungen betrachtet werden können und welche Globalisierungselemente oder -defizite sich innerhalb dieser Kriege finden lassen.
- Die Entwicklung und Auswirkungen des britisch-französischen Gegensatzes im 18. Jahrhundert
- Die Rolle der globalen Konzeptionen und weltpolitischen Neuordnungen im Siebenjährigen Krieg und den Napoleonischen Kriegen
- Die Verflechtung der Kriegsschauplätze und die globalen Strategien der beteiligten Mächte
- Der Einfluss von Völkerrecht auf den Verlauf und die Ausgestaltung der globalen Konflikte
- Die Herausforderungen und Grenzen der Globalisierung im Kontext dieser Kriege
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt den Kontext der Arbeit vor, indem sie auf die historische Bedeutung des Siebenjährigen Krieges und der Napoleonischen Kriege eingeht und die Frage nach der globalen Dimension dieser Konflikte aufwirft. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Globalisierung als historischem Phänomen. Es werden verschiedene "Schübe großräumiger Integration" und die Entstehung einer wirklichen Weltwirtschaft im 18. und 19. Jahrhundert dargestellt. Im zweiten Kapitel werden der Siebenjährige Krieg und die Napoleonischen Kriege kurz vorgestellt, wobei die globale Dimension dieser Auseinandersetzungen bereits erkennbar werden soll. Das dritte Kapitel schließlich beleuchtet explizit die Globalisierungselemente und -defizite dieser Kriege. Es werden die globalen Dimensionen der Kriegsziele und Strategien beider Seiten verdeutlicht und ein Beispiel von Fragmentierung innerhalb dieser globalen Konflikte gezeigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Globalisierung, Siebenjähriger Krieg, Napoleonische Kriege, Britisch-Französischer Gegensatz, Weltmacht, Kolonialrivalität, globale Konzeptionen, weltpolitische Neuordnung, globale Strategien, Verflechtung, Kriegsschauplätze, Völkerrecht und Fragmentierung. Darüber hinaus werden wichtige Themen wie die Entstehung einer Weltwirtschaft, die Herausbildung von Netzwerken dauerhafter Verflechtung und die Auswirkungen der europäischen Expansion auf die Globalisierung im 18. und 19. Jahrhundert behandelt.
- Arbeit zitieren
- Daniel Jacob (Autor:in), 2005, Der erste und der zweite Weltkrieg (1756-1763 bzw. 1793-1815) - Ein Beitrag zur Geschichte der Globalisierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36904