Im Allgemeinen ist es für Ökonomen von Belang, um genauer zu verstehen, weshalb Pareto-effiziente Maßnahmen beim Laien auf Widerstand stoßen. Ökonomen sehen in bestimmten Handlungen ein deutliches Potential zur Nutzenmaximierung. Selbst wenn Laien die Erhöhung des Nutzens erkennen, handeln sie in manchen Fällen jedoch gegen diese Maxime. Des Weiteren hat es Auswirkungen auf die Konzeptionalisierung des Homo Oeconomicus. Wenn Laien scheinbar nicht rational handeln, um ihren Nutzen zu maximieren, ist die Realität mit dem Homo Oeconomicus nur ungenügend abgebildet. Diese Thematik wird allerdings nicht im Mittelpunkt der Untersuchung stehen.
Zentrale Fragen dieser Arbeit werden sein, wie Laiendenken durch die Volkswirtschaftslehre und insbesondere die Verhaltensökonomik miteinbezogen werden kann. Damit verbunden steht die Frage, ob die Disziplin Laiendenken in einer angemessenen Weise thematisiert. Letzteres zielt darauf ab, die (methodische) Herangehensweise der Disziplin bei der Erforschung von Laiendenken zu hinterfragen. Dieser Punkt wird vor allem im letzten Abschnitt der Arbeit behandelt.
Zuvor ist es notwendig, folgende Teilaspekte anzuschneiden. Der erste Abschnitt wird in einer rigideren Form der Frage begegnen, ob sich Laiendenken von dem vorherrschenden Denken der Ökonomen entscheidet. Begründet wird dies damit, dass die eingangs aufgeführten Unterschiede einer prüfenden Systematisierung bedürfen. Im nächsten Schritt werden die Faktoren besprochen, welche das abweichende Laiendenken scheinbar beeinflussen. Dabei wird kritisch beleuchtet, ob sich die gegenwärtige Literatur mit den wesentlichen Einflussfaktoren befasst. Der dritte Teil geht ausführlich auf die Relevanz der Disparität in den Denkstrukturen ein. In welchen Anwendungsfeldern und in welcher Weise werden diese Erkenntnisse durch die Disziplin verarbeitet und aufgenommen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Unterschiede in den Denkstrukturen von Ökonomen und Laien: systematische Unterschiede und psychologische Mechanismen im Laiendenken
- Bedeutung der unterschiedlichen Denkstrukturen für die Volkswirtschaftslehre
- Die Thematisierung von Laiendenken in der Wirtschaftswissenschaft kritisch beleuchtet: Offenheit für weitere Kriterien und konsequenter Austausch mit der Soziologie
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Diskrepanz zwischen ökonomischem Denken und Laiendenken im Hinblick auf wirtschaftliche Entscheidungen. Sie analysiert die Gründe für diese unterschiedlichen Denkstrukturen und beleuchtet ihre Implikationen für die Volkswirtschaftslehre, insbesondere die Verhaltensökonomik.
- Unterschiede zwischen dem Denken von Ökonomen und Laien
- Psychologische Mechanismen, die das Laiendenken beeinflussen
- Relevanz der Diskrepanz für die Volkswirtschaftslehre
- Kritik an der Thematisierung von Laiendenken in der Wirtschaftswissenschaft
- Potenzial für einen Austausch mit der Soziologie
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Diskrepanz zwischen ökonomischem Denken und Laiendenken am Beispiel des Abbaus von Handelshemmnissen dar. Sie beleuchtet die Bedeutung dieser Diskrepanz für die Wirtschaftsberatung und die Konzeptionalisierung des Homo Oeconomicus.
- Das zweite Kapitel untersucht die systematischen Unterschiede zwischen dem Denken von Ökonomen und Laien. Es analysiert die Theorie der Nutzenmaximierung und die Rolle des Utilitarismus in der Wirtschaftswissenschaft. Darüber hinaus werden die Fairnesskriterien von Laien im Vergleich zu denen von Ökonomen beleuchtet.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit der Relevanz der Diskrepanz zwischen Ökonomen und Laien für die Volkswirtschaftslehre. Es zeigt, in welchen Anwendungsfeldern die Erkenntnisse über Laiendenken relevant sind und wie sie von der Disziplin verarbeitet werden.
- Das vierte Kapitel kritisiert die Thematisierung von Laiendenken in der Wirtschaftswissenschaft und plädiert für eine größere Offenheit für weitere Kriterien und einen intensiveren Austausch mit der Soziologie.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Kernthemen Laiendenken, Wirtschaftswissenschaften, Verhaltensökonomik, Nutzenmaximierung, Utilitarismus, Pareto-Effizienz, Fairness, Homo Oeconomicus und interdisziplinäre Forschung.
- Quote paper
- Benjamin Lueber (Author), 2012, Experts and Laymen. Bedeutung der unterschiedlichen Denkstrukturen für die Volkswirtschaftslehre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373215