In diesem Unterrichtsentwurf wird eine Unterrichtsstunde für die Inklusionsklasse 10 erarbeitet. Dabei wird besonders viel Wert auf die angemessene Vermittlung der Inhalte sowie auf ein persönliches Eingehen auf die jeweiligen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler gelegt.
Die Annahme einer bestimmten Vorstellung von sozialer Gerechtigkeit ist (neben dem Menschenbild und dem Verständnis von politischer Gerechtigkeit) das wichtigste Element der politischen Gesamteinstellung einer Person.“ Vor allem aber bildet der Begriff den Bezugspunkt für Kritik an gesellschaftlichen und ökonomischen Sachverhalten sowie an politischen Entscheidungen. Doch die Gerechtigkeitsvorstellungen der Lerner sind häufig sehr diffus und eignen sich nicht für Diskussionen. Dennoch, wie kann man diese kanalisieren? Ein selbst entwickeltes Rollenspiel soll dazu beitragen, dass Lerner verschiedene Ebenen der sozialen Gerechtigkeit selbst erfahren.
Inhaltsverzeichnis
- Beschreibung der Lerngruppe
- Einordnung in den Unterrichtszusammenhang
- Didaktische Überlegungen
- Angestrebter Kompetenzzuwachs
- Methodische Überlegungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Unterrichtseinheit zielt darauf ab, den Schülern das Konzept der sozialen Gerechtigkeit am Beispiel der Lohnverteilung in Deutschland zu vermitteln. Sie sollen verschiedene Gerechtigkeitsvorstellungen kennenlernen und diese auf konkrete Fälle anwenden können. Zudem sollen sie lernen, die Rolle des Staates in der sozialen Marktwirtschaft zu verstehen und dessen Einfluss auf die Gestaltung der Lohnverteilung zu analysieren.
- Soziale Gerechtigkeit
- Lohnverteilung in Deutschland
- Arten der sozialen Gerechtigkeit
- Rolle des Staates in der sozialen Marktwirtschaft
- Kritische Betrachtung der Lohnverteilung im Kontext sozialer Gerechtigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Beschreibung der Lerngruppe
Die Lerngruppe ist eine Inklusionsklasse mit unterschiedlichen Leistungsniveaus und Lernvoraussetzungen. Die Schüler sind motiviert und offen, jedoch müssen die besonderen Bedürfnisse der Schüler mit Lernschwierigkeiten und den Geflüchteten berücksichtigt werden.
Einordnung in den Unterrichtszusammenhang
Die Stunde ist Teil der Unterrichtseinheit „Aufgaben des Staates in der sozialen Marktwirtschaft“, die im Zusammenhang mit dem verbindlichen Themenschwerpunkt „Funktionen des Staates in der sozialen Marktwirtschaft“ steht. Die Stunde dient als Abschluss der Unterrichtseinheit und gleichzeitig als Übergang zur nächsten Einheit, dem demografischen Wandel und seinen Auswirkungen auf den Sozialstaat.
Didaktische Überlegungen
Der Unterrichtsgegenstand „Soziale Gerechtigkeit“ wird über das didaktische Prinzip der Problemorientierung erschlossen, um den Schülern einen subjektiven Bezug zum Thema herzustellen und die Komplexität und Abstraktheit des Themas zu entschärfen. Der Einstieg mit einer Schlagzeile über ungerechte Lohnverteilung soll die Aktualität des Themas aufgreifen und die Stundenfrage „Was ist sozial gerecht?“ formulieren.
Angestrebter Kompetenzzuwachs
Die Schüler sollen in der Lage sein, unterschiedliche Gerechtigkeitsvorstellungen am Beispiel der Lohnverteilung zu bewerten. Sie sollen Kriterien für eine gerechte Lohnverteilung entwickeln und diese auf unterschiedliche Arten sozialer Gerechtigkeit anwenden können.
Methodische Überlegungen
Die Stunde setzt auf Methoden des problemorientierten Unterrichts, die durch die Verwendung eines Rollenspiels, Think-Pair-Share und Moderationsstreifen eine aktive Beteiligung der Schüler fördern sollen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Unterrichtseinheit sind: Soziale Gerechtigkeit, Lohnverteilung, Arten der sozialen Gerechtigkeit (Leistungsgerechtigkeit, Bedarfsgerechtigkeit, egalitäre Gerechtigkeit), soziale Marktwirtschaft, Rolle des Staates, kritische Betrachtung der Lohnverteilung, politische Entscheidungen.
- Arbeit zitieren
- Holger Kiesow (Autor:in), 2016, Soziale Gerechtigkeit. Unterrichtsentwurf für eine Inklusionsklasse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373709