Sizilien ist gegenwärtig, vor allem aufgrund der Flüchtlingsströme von Afrika nach Europa, im Fokus des Weltgeschehens, jedoch über 2000 Jahre zuvor fanden auf Sizilien ebenso bedeutende Ereignisse für den europäischen Raum statt. Dabei standen sich Rom und Karthago im Ersten Punischen Krieg gegenüber. Rom war noch ein kleiner Staat in Mittelitalien und beherrschte nahezu ganz Italien vor der Dämmerung des Ersten Punischen Krieges. Demgegenüber war Karthago im 3. & 4. Jh. v. Chr. der Hegemon im westlichen Mittelmeer. Die Karthager waren auf Sizilien vertreten, ebenso die Griechen und die kampanischen Söldner der Marmertiner, die Rom nahe standen.
Beim Aufstieg einer Großmacht gibt es zwangsläufig gravierende Veränderungen für die bestehenden traditionellen Mächte. Ich frage mich daher, ob Sizilien eine Schlüsselrolle im römisch-karthagischen Konflikt darstellte? Darin beinhaltet sind die Fragen zu beantworten: Wie äußert sich dies in der Vertragslage zwischen Rom und Karthago? Wie ist der Einfluss der griechischen Polis Syrakus auf den Konflikt der anderen beiden Mächte? Gab es ein außenpolitisches Kalkül Roms bzgl. Siziliens? Oder kann man in diesen Rahmen den Ausbruch des Ersten Punischen Krieges als „Zufall“ oder als „zwangsläufig“ betrachten? Dabei stelle Ich die Hypothese auf, dass Sizilien eine Schlüsselrolle im römisch-karthagischen Konflikt zustand.
Die Quellenlage stellt sich differenziert dar. Als Traditionsquellen für die frühe Zeit der Republik sind vor allem die griechischen Autoren Polybios, Diodorus Siculus und Titus Livius herauszustellen, die sich mit Sizilien und den Ersten Punischen Krieges befassten. Jedoch schrieben sie ihre Werke retroperspektiv. So ist Polybios Werk der Universalgeschichte am nächsten zu Geschehnissen entstanden. Dieser lebte im 2. Jh.v.Chr. Polybios wird auch in der nachfolgenden Arbeit die zentrale Quellengrundlage bilden. Da es sich um ein in griechischer Sprache verfasstes Werk handelt, war die griechische Bevölkerung im römischen Reich vermutlich auch die Zielgruppe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politische und geographische Situation Siziliens in der Antike
- Sizilien in den römisch-karthagischen Verträgen
- Der Pyrrhoskrieg
- Der Pyrrhos-Vertrag
- Sizilien und der Erste Punische Krieg
- Die Außenpolitik Roms
- Ausbruch des Ersten Punischen Krieges
- Der Lutatius-Frieden
- Sizilien als Provinz Roms
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle Siziliens im römisch-karthagischen Konflikt, insbesondere im Vorfeld und zu Beginn des Ersten Punischen Krieges. Sie untersucht, ob Sizilien eine Schlüsselrolle in diesem Konflikt spielte und wie sich dies in der Vertragslage zwischen Rom und Karthago, dem Einfluss der griechischen Polis Syrakus und der Außenpolitik Roms widerspiegelte. Ziel ist es, die Frage zu beantworten, ob der Ausbruch des Ersten Punischen Krieges als „Zufall“ oder als „zwangsläufig“ betrachtet werden kann.
- Die Bedeutung Siziliens als strategischer Schlüssel im Mittelmeer
- Die Rolle der Verträge zwischen Rom und Karthago im Hinblick auf Sizilien
- Der Einfluss der griechischen Polis Syrakus auf den Konflikt
- Die Außenpolitik Roms in Bezug auf Sizilien
- Die Frage, ob der Erste Punische Krieg durch die politische und geographische Lage Siziliens ausgelöst wurde.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Hypothese der Arbeit vor. Sie erläutert die Bedeutung Siziliens im Kontext des römischen und karthagischen Machtkampfes und skizziert die zentralen Themen der Arbeit.
- Politische und geographische Situation Siziliens in der Antike: Dieses Kapitel beleuchtet die geographische Lage und die politische Situation Siziliens in der Antike. Es analysiert die Bedeutung Siziliens als strategischer Schlüssel im Mittelmeer und beleuchtet die verschiedenen politischen Kräfte auf der Insel, darunter die Karthager, die Griechen und die Römer.
- Sizilien in den römisch-karthagischen Verträgen: Dieses Kapitel untersucht die Verträge zwischen Rom und Karthago vor dem Ersten Punischen Krieg. Es beleuchtet die Rolle Siziliens in diesen Verträgen und die sich daraus ergebenden Spannungen zwischen den beiden Mächten.
- Sizilien und der Erste Punische Krieg: Dieses Kapitel analysiert den Ausbruch des Ersten Punischen Krieges und die Rolle Siziliens darin. Es beleuchtet die Außenpolitik Roms in Bezug auf Sizilien und die Auswirkungen des Krieges auf die Insel.
- Sizilien als Provinz Roms: Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle Siziliens als römische Provinz nach dem Ersten Punischen Krieg. Es analysiert die Auswirkungen der römischen Herrschaft auf die Insel und die Veränderungen in der politischen und sozialen Struktur.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselthemen des Ersten Punischen Krieges, der Rolle Siziliens in diesem Konflikt, der Außenpolitik Roms und der Verträge zwischen Rom und Karthago. Wichtige Begriffe sind: römisch-karthagischer Konflikt, Sizilien, strategischer Schlüssel, Mittelmeer, Verträge, Außenpolitik, Pyrrhoskrieg, Syrakus, Erste Punischer Krieg, Provinz, römische Herrschaft.
- Arbeit zitieren
- Magnus Roth (Autor:in), 2014, Sizilien im Spannungsfeld der Großmächte vor und zu Beginn des römisch-karthagischen Konflikts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374108