Die Anleihe
Anleihen (engl. Bonds) gehören zu den langfristigen Finanzierungsinstrumenten und dienen der Aufnahme eines größeren Kapitalbetrages. Eine Anleihe ist somit ein Gelddarlehen1, welches der Anleihenehmer gegen Ausgabe einer Schuldverschreibung aufnimmt2. Im Normalfall handelt es sich hierbei um sehr große Geldbeträge, was bedeutet, dass dieses Instrument nur von großen Institutionen wie Banken, Unternehmen oder Staaten genutzt werden kann. Um es auch Normalanlegern zu ermöglichen, sich an der Anleihe zu beteiligen, wird der Gesamtbetrag üblicherweise in kleinere Teilbeträge aufgeteilt. Hierfür werden Teilschuldverschreibungen ausgegeben. In den Teilschuldverschreibungen sind die Rechte des Anlegers (Käufer der Anleihe) gegenüber dem Anleihenehmer (Emittent) verbrieft. Hierbei handelt es sich um das Recht auf Rückzahlung zu einem bestimmten Zeitpunkt sowie das Recht auf Zahlung von Zinsen. Der Anleger nimmt somit eine Gläubigerposition gegenüber dem Emittenten ein. Eine Teilschuldverschreibung besteht aus zwei Teilen. Dies sind zum einen der Mantel, hierbei handelt es sich um die eigentliche Urkunde, in der das Recht auf Rückzahlung verbrieft ist, und zum anderen der Bogen, in dem die Zinszahlungen geregelt sind 3. Die Verbriefung der zuvor beschriebenen Rechte in einer Urkunde sowie die gleichmäßige Ausstattung aller Teilschuldverschreibungen (Fungibilität) bewirken, dass die Teilschuldverschreibungen am Kapitalmarkt handelbar werden4. Dies hat für den Anleger den Vorteil, dass er die Möglichkeit hat die Schuldverschreibungen vorzeitig zu veräußern. Jede Anleihe ist gekennzeichnet durch ihre Ausstattungsmerkmale. Die wichtigsten Merkmale sind5:
Nennwert: Der Nennwert ist der Betrag, der auf der Schuldverschreibung vermerkt ist. Es ist genau der Betrag, welchen der Schuldner dem Gläubiger schuldet. Verzinsung: Der in der Schuldverschreibung festgelegte Zinssatz bezieht sich auf den Nennwert. Es besteht die Möglichkeit, Zinsen jährlich, halbjährlich, vierteljährlich oder monatlich zu zahlen. Laufzeit: Die Laufzeit ist der Zeitraum, nach dem der Nennwert der Anleihe an den Investor zurückgezahlt wird. Ausgabekurs: Anleihen können zum Nennwert (zu pari), unter Nennwert (unter pari) oder über Nennwert (über pari) ausgegeben werden. Anleihekurs: Dies ist der Preis, der für eine Anleihe am Kapitalmarkt bezahlt wird. Er kann vom Nennwert der Anleihe abweichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Grundlagen
- 1.1. Die Anleihe
- 1.2. Der Index
- 2. Index-Anleihen
- 2.1. Rechtliche Grundlagen
- 2.1.1. Indexierungsverbot durch § 3 Währungsgesetz
- 2.1.2. Aufhebung des § 3 Währungsgesetz durch das Euro-Einführungsgesetz
- 2.2. Formen von Indexanleihen
- 2.3. Begebung der Indexanleihe
- 2.4. Aus Sicht des Emittenten
- 2.4.1. Das Risiko des Emittenten
- 2.4.2. Die Kosten
- 2.5. Aus Sicht des Anlegers
- 2.5.1. Die Anleihe als risikolose Anlage
- 2.5.2. Die Anleihe als Spekulations- und Absicherungsinstrument
- 2.5.2.1. Hedge-Faktor
- 2.5.2.2. Bear-Anleihen
- 2.5.2.3. Bull-Anleihen
- 2.6. Entwicklungsmöglichkeiten
- 2.1. Rechtliche Grundlagen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Thema der indexierten Anleihen. Sie analysiert die rechtlichen Grundlagen dieser Finanzinstrumente und untersucht ihre Funktionsweise aus Sicht des Emittenten und des Anlegers. Darüber hinaus werden die Entwicklungsmöglichkeiten von Indexanleihen betrachtet.
- Rechtliche Grundlagen von Indexanleihen
- Formen und Funktionsweise von Indexanleihen
- Risiken und Kosten für den Emittenten
- Chancen und Risiken für den Anleger
- Entwicklungspotenziale von Indexanleihen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Seminararbeit befasst sich mit den Grundlagen von Anleihen und Indizes. Es werden die wesentlichen Merkmale von Anleihen erläutert, insbesondere die rechtlichen Grundlagen und die Funktionsweise als Finanzierungsinstrument. Das Kapitel beleuchtet auch die Funktionsweise und Bedeutung von Indizes als Messinstrumente für die Entwicklung von Vermögenswerten.
Im zweiten Kapitel werden die indexierten Anleihen im Detail behandelt. Zunächst werden die rechtlichen Grundlagen analysiert, insbesondere die Aufhebung des Indexierungsverbots durch das Euro-Einführungsgesetz. Die verschiedenen Formen von Indexanleihen werden vorgestellt und die Begebungsprozesse erläutert. Das Kapitel untersucht zudem die Risiken und Kosten aus Sicht des Emittenten und die Chancen und Risiken für den Anleger. Darüber hinaus wird das Potenzial von Indexanleihen als Spekulations- und Absicherungsinstrument betrachtet.
Schlüsselwörter
Indexanleihen, Finanzinstrumente, Rechtliche Grundlagen, Euro-Einführungsgesetz, Indexierungsverbot, Begebung, Emittent, Anleger, Risiko, Kosten, Spekulation, Absicherung, Hedge-Faktor, Bull-Anleihen, Bear-Anleihen, Entwicklungsmöglichkeiten.
- Arbeit zitieren
- Heiko Vollrath (Autor:in), 2003, Indizierte Anleihen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37485