Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
Im Jahr 1215 n. Chr. wurde auf dem vierten Lateralkonzil verkündet, dass der Teufel leibhaftig sei. Die Meinungen darüber gehen jedoch bis heute auseinander.
Tatsache ist, dass die Gestalt des Teufels, wie sie im christlichen Glauben Bestand hat, schon seit den Anfängen des Christentums bekannt ist. Ebenso Faktum ist, dass in den meisten Völkern, angefangen bei den primitiven, archaischen Kulturen, seine Figur zahlreiche Vorgänger in Form von Göttern und Dämonen hat.
Der Kampf zwischen Gott und Teufel oder Gut und Böse, findet auch in vielen alten und neuen Kulturen, zwar auf einer anderen Ebene, aber dennoch, statt.
Aufgrund der Position, die der Teufel in Kirche, Bibel und der Literatur des Mittelalters einnahm, ist er bis heute für die Forschung und für viele Unterhaltungsmedien von großem Interesse.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit diesem Problem und der Frage nach der Entstehung der Teufelsfigur angefangen bei den Naturvölkern bis hin zum christlichen Glauben; mit der Karriere dieser Gestalt des Bösen und der Erhaltung seines Platzes in der Welt, von den frühen Anfängen des Christentums bis zur heutigen Zeit.
Angesichts der Komplexität des Materials in Bezug auf die Entstehungsgeschichte können die einzelnen Völkerschaften und Religionsgruppen nur in Ansätzen behandelt werden. Mit mehr Aufmerksamkeit wird die Gestalt des Teufels im Christentum betrachtet, da es für den zweiten Teil der Arbeit notwendig ist, aufgrund der Bedeutsamkeit der Kirche und den mit ihr verbundenem Teufelsglauben im Mittelalter. Der zweite Teil der Arbeit bildet die Auseinandersetzung mit dem Teufelmotiv in der Literatur des Mittelalters. Mit dieser Thematik können Bücher gefüllt werden. Daher kann dies nur eine Übersicht der verschiedenen Gestaltungsformen des Teufelmotivs sein, mit besonderer Ausarbeitung der didaktischen Literatur im Hinblick auf das, um 1414 im süddeutschen Raum entstandene, satirisch-didaktische Gedicht ,,Des Teufels Netz’’ (’des tüfels segi’), dessen Ausarbeitung den dritten Teil dieser Arbeit darstellt. Danach folgt eine kleine Ausarbeitung über die Allegorie des Netzes in dieser Dichtung.
Der dritte Teil enthält eine Übersicht der Handschriften, sowie eine Analyse über Entstehungszeit und -raum. Inhaltlich wird der Stände- sowie der Sündenteil erläutert und der Dialog am Ende des Gedichtes zwischen Christus und dem Teufel.
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Inhaltsverzeichnis
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Die Entstehung der Teufelsgestalt
- Die Entstehung des Bösen
- Das Böse in den Naturvölkern
- Die altiranische Kultur
- Zarathustra
- Der Teufel im Judentum
- Der Teufel in der christlichen Tradition
- Die Entstehung des Bösen
- Der Sündenfall
- Der Sündenfall in den Apokryphen
- Die Lehre von den Engeln
- Der Fall der Engel
- Der Satan im Alten Testament — „Angestellter\" Gottes
- Satan im Neuen Testament - Der Widersacher
- Die Entstehung des Bösen
- Der Teufel im Volksglauben
- Des Teufels Netz
- Der Teufel in der Literatur des Mittelalters
- Der Teufel in den geistlichen Spielen des Mittelalters
- Der Teufel in der didaktischen Literatur des Mittelalters
- Die Spruchdichtung
- Das Lehrgedicht
- Die Allegorie
- Die Probleme bei der Bestimmung von Gattung und Autor
- Die Gattungsfrage
- Der Autor des Gedichtes
- Die Allegorie in „Des Teufels Netz”
- Des Teufels Netz
- Die Handschriften
- Inhalt und Aufbau
- Der Sündenteil
- Der Dekalogteil
- Der Ständeteil
- Der Christus-Teufel Dialog
- Der Teufel in der Literatur des Mittelalters
- Resümee: Die Funktion des Teufels in der Lehrdichtung des M.A.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Entstehung und Entwicklung der Teufelsgestalt, beginnend mit frühen Naturvölkern bis hin zum christlichen Glauben. Sie beleuchtet die Karriere des Bösen und seinen Platz in der Welt, von den Anfängen des Christentums bis zur Gegenwart. Ein Schwerpunkt liegt auf der Rolle des Teufels in der Literatur des Mittelalters, insbesondere im satirisch-didaktischen Gedicht „Des Teufels Netz“.
- Entstehung und Entwicklung der Teufelsgestalt in verschiedenen Kulturen
- Die Rolle des Teufels im christlichen Glauben
- Die Darstellung des Teufelmotivs in der mittelalterlichen Literatur
- Die didaktische Funktion des Teufels in der Literatur
- Analyse des Gedichtes "Des Teufels Netz"
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Arbeit stellt die Zielsetzung und den Aufbau dar und verdeutlicht die Bedeutung des Teufelsthemas.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung der Teufelsgestalt in verschiedenen Kulturen, beginnend mit den Naturvölkern und der altiranischen Kultur, und verfolgt die Entwicklung bis zum Christentum.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung des Teufels in der mittelalterlichen Literatur. Der Fokus liegt auf didaktischen Texten und dem Gedicht "Des Teufels Netz".
Schlüsselwörter
Teufelsgestalt, christlicher Glaube, Naturvölker, altiranische Kultur, Literatur des Mittelalters, didaktische Literatur, Allegorie, "Des Teufels Netz", Sünde, Dekalog, Stände, Christus-Teufel-Dialog
- Arbeit zitieren
- Stefanie Hanten (Autor:in), 2005, Der Teufel als literarische Gestalt in der mittelalterlichen Dichtung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37507