Der im Jahre 1951 erschienene Roman "Der Erwählte" von Thomas Mann widmet sich keinesfalls einer ganz neuen Materie. So lässt Mann die Legende des Papstes Gregorius wiederaufleben und orientiert sich dabei an der im 12. Jahrhundert entstandenen Legende „Gregorius“ von Hartmann von Aue.
Um den Roman in das Gesamtwerk Thomas Manns einordnen zu können, wird zu Beginn kurz auf die Entstehungsgeschichte des Erwählten eingegangen. Anschließend widmet sich die Arbeit der Erzählerrolle. Die genaue Betrachtung der Rolle des Erzählers ist im Roman „Der Erwählte“ sehr komplex. Um dieser Vielschichtigkeit gerecht zu werden und um die Erzählerrolle für den gesamten Roman zu beleuchten, wird in der Ausarbeitung zwischen der Rolle bzw. der Erzählhaltung des Erzählers im Einleitungskapitel und der Rolle des Erzählers im gesamten Handlungsabläufen differenziert. Fragen wie: Wer ist der „Geist der Erzählung“ oder „Welche Rolle übernimmt dieser im Werk?" sollen beantwortet werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Entstehungsgeschichte
- III. Die Rolle des Erzählers im Roman „Der Erwählte“
- 1. Einleitungskapitel
- 2. Die Erzählinstanz „Clemens der Ire“
- IV. Fazit
- V. Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der besonderen Rolle des Erzählers im Roman „Der Erwählte“ von Thomas Mann. Sie untersucht, wie die Erzählinstanz die Geschichte des Papstes Gregorius präsentiert und welche Auswirkungen dies auf die Rezeption des Romans hat. Dabei werden Parallelen und Divergenzen zur Erzählweise in Hartmann von Aues „Gregorius“ berücksichtigt.
- Die Entstehungsgeschichte von Manns „Der Erwählte“ und seine Anlehnung an die Gregorius-Legende
- Die Darstellung der Erzählinstanz im Roman und ihre Funktion als „Geist der Erzählung“
- Die Unterschiede in der Erzählhaltung im Einleitungskapitel und im gesamten Handlungsablauf
- Der Einfluss der Erzählperspektive auf die Interpretation des Romans
- Die Verbindung zwischen Erzählerrolle und dem thematischen Schwerpunkt der Legende
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Der Roman „Der Erwählte“ von Thomas Mann erzählt die Legende des Papstes Gregorius, angelehnt an Hartmann von Aues 12. Jahrhundert Werk „Gregorius“. Mann betont die Parallelen zur mittelalterlichen Vorlage, lenkt aber gleichzeitig den Fokus auf die einzigartige Rolle des Erzählers in seinem Roman.
II. Entstehungsgeschichte
Thomas Mann interessierte sich bereits in jungen Jahren für die Gregorius-Legende, die er in seinen Studienjahren in München kennenlernte. Später, während der Arbeit an „Doktor Faustus“, verarbeitete er die Legende in einem Puppenspiel. Mann begann mit den Quellenstudien zur Gregorius-Legende im Jahr 1948 und veröffentlichte den Roman „Der Erwählte“ im Jahr 1951.
III. Die Rolle des Erzählers im Roman „Der Erwählte“
1. Einleitungskapitel
Der Roman beginnt mit dem Einzug des neuen Papstes in die heilige Stadt, womit Mann die Gregorius-Legende auf ungewöhnliche Weise einleitet. Die ersten Worte „Gloockenschall, Glockenschall supra urbem“ verweisen auf eine spezifische Erzählperspektive und deuten auf die komplexe Rolle des Erzählers hin.
Schlüsselwörter
Der Roman „Der Erwählte“ von Thomas Mann zeichnet sich durch eine einzigartige Erzählperspektive aus. Wichtige Schlüsselwörter sind: Erzählinstanz, „Geist der Erzählung“, Gregorius-Legende, Hartmann von Aue, Parallelen, Divergenzen, Einleitungskapitel, Handlungsabläufe, Erzählhaltung, Rezeption.
- Arbeit zitieren
- Lisa Zechmann (Autor:in), 2016, Welche besondere Rolle nimmt der Erzähler in Thomas Manns Roman "Der Erwählte" ein?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376626