Kreativitätstechniken zur Entwicklung einer Produktinnovation und Markteinführung. Das Business Model Canvas


Studienarbeit, 2016

28 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Anhangverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Aufbau und methodisches Vorgehen

2 Begriffsdefinitionen
2.1 Innovation – Definitionen aus der Fachliteratur
2.2 Innovationsarten
2.3 Innovation – Definition gemäß Ten Types of Innovation
2.4 Geschäftsmodell

3 Beschreibung des Modells Ten Types of Innovation
3.1 Entwicklungshistorie und Intention der Ten Types of Innovation
3.2 Beschreibung des Modells und dessen Herangehensweise
3.3 Stärken und Schwächen des Modells Ten Types of Innovation

4 Alternativenvergleich: Ten Types of Innovation vs. Business Model Canvas
4.1 Allgemeiner Vergleich
4.2 Komponentenvergleich

5 Zusammenfassung

Anhang

Quellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Einordung der Komponenten des BMC zu denen der TToI

Abbildung 2: Innovationsdimensionen

Abbildung 3: Bausteine des Business Model Canvas

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Innovationsdefinitionen aus der Fachliteratur.

Tabelle 2: Beschreibung der zehn Innovationstypen.

Tabelle 3: TToI am Beispiel Amazon Kindle

Tabelle 4: Vergleich TToI mit BMC.

Anhangverzeichnis

Anhang 1: Erläuterung der Innovationsdimensionen

Anhang 2: Erläuterung zu den neun Bausteinen des Business Model Canvas

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

Der Begriff der Innovation ist zu einem Modewort in der Politik, Gesellschaft und Wirtschaft geworden.[1] Die Forderung und Anregung zu mehr Innovationen wird vor allem in der Politik laut, denn innovative Unternehmen erzielen nicht nur höhere Margen sondern sichern auch das Wachstum einer ganzen Nation. Das Innovationsumfeld verändert sich nicht nur verstärkt durch die Anforderungen aus der Politik sondern auch durch die weitere Globalisierung, Aufteilung der Märkte und steigende Individualisierung der Kundenbedürfnisse. Die Innovationszyklen müssen kürzer und die Produktvielfalt größer werden. Die Ideen alleine sind nicht ausreichend, der Innovationsprozess sollte effektiver und effizienter werden. Ein Innovationsmanagement wird zur zentralen Instanz des Managements.[2] So entstanden in den letzten Jahren zahlreiche unterschiedliche Innovationsmodelle und -ansätze, die die Unternehmen bei ihren Innovationsaktivitäten unterstützen sollen. Diese wurden oftmals aus der Praxis heraus von Unternehmensberatungen entwickelt und differenzieren sich in ihren Vorgehensweisen, Zielsetzungen, Anwendungsgebieten und Innovationsarten. Ein neuer Ansatz sind die Ten Types of Innovation (TToI) nach L. Keeley et al. Ist dies nicht einfach ein weiteres Innovationsmodell unter Vielen? Um dies herauszufinden, befasst sich das folgende Assignment mit der Vorstellung und Auseinandersetzung mit dem TToI-Ansatz.

1.2 Zielsetzung

Ziel dieser Arbeit ist es, die TToI als neuartiges Innovationsmodell der Innovationsberatung Doblin grundlegend zu untersuchen. Dieser Ansatz unterstützt Unternehmen dabei, ihre Innovationen zu charakterisieren, strukturieren und (weiter-)entwickeln sowie deren Schwachstellen und Chancen zu analysieren. Das Konzept soll ausführlich beschrieben werden. Dabei sollen insbesondere die Herangehensweise sowie Stärken und Schwächen herausgearbeitet und anhand von Beispielen aus der Praxis verdeutlicht werden. Eine wissenschaftliche Vorgehensweise und kritische Auseinandersetzung mit dem Thema stehen im Mittelpunkt.

1.3 Aufbau und methodisches Vorgehen

In Kapitel 2 werden zunächst die Begriffe Innovation, Innovationsarten und Geschäftsmodell definiert. Dabei wird die Definition für die Innovation aus der Fachliteratur sowie aus dem Buch „Ten Types of Innovation – The Discipline of Building Breakthroughs“ herangezogen. Anschließend erfolgt in Kapitel 3 die Beschreibung des Modells TToI. Die Entwicklungshistorie und Intention sowie die Herangehensweise werden erläutert. Ebenso sind die Stärken und Schwächen des Ansatzes herausgearbeitet. Darauf folgt der Alternativenvergleich der Modelle TToI mit dem Business Model Canvas (BMC). Dies untergliedert sich in einen allgemeinen Vergleich anhand von Vergleichskriterien und in einen detaillierteren Komponentenvergleich. Abschließend werden die wesentlichen Ergebnisse zusammengefasst und kritisch beurteilt.

2 Begriffsdefinitionen

2.1 Innovation – Definitionen aus der Fachliteratur

In der Literatur wird der Innovationsbegriff unterschiedlich ausgelegt. Eine Auswahl differenzierter Begriffserklärungen ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[3] [4] [5] [6] [7]

Tabelle 1: Innovationsdefinitionen aus der Fachliteratur.

Die Innovationen sind durch charakteristische Merkmale wie Neuigkeitsgrad, Komplexität, Konfliktgehalt und Unsicherheit/Risiko gekennzeichnet. Dabei sind sich die Autoren beim Grad der Neuheit als das konstitutive Kriterium einig.[8]

2.2 Innovationsarten

Je nach Inhalt und Intensität lassen sich Innovationen in unterschiedliche Innovationsarten klassifizieren. In der Literatur findet sich eine Vielzahl an Innovationsarten. M. Disselkamp unterscheidet zwischen fünf Innovationsarten: Produkt-, Prozessinnovation, marktmäßige, kulturelle und strukturelle Innovationen.[9] Nach D. Vahs und A. Brem wird ebenfalls in Produkt- und Prozessinnovationen unterschieden, diese stellen die häufigste Form der Kategorisierung in der Literatur dar. Jedoch differenzieren die beiden Autoren weiter in soziale und organisatorische Innovationen sowie Marketing- und Geschäftsmodellinnovationen.[10] Je nach Innovationsgrad wird zwischen Inkrementalinnovationen (kleine Veränderung; bekannte Basis-Schlüsseltechnologie), Radikalinnovationen (völlige Neuartigkeit, komplexe Veränderungen) sowie disruptive Innovationen (komplett neue Leistungen, bewirken Verdrängung bestehender Technologien) unterschieden.[11]

2.3 Innovation – Definition gemäß Ten Types of Innovation

Auch die Autoren L. Keeley et al. präsentieren in ihrem Buch „Ten Types of Innovation – The Discipline of Building Breakthroughs“ eine eigene Definition von Innovation: „ Innovation is the creation of a viable new offering.[12] Dabei verstehen sie unter Innovation mehr als die reine Invention, es geht vielmehr um ein tieferes Verständnis für die Kundenwünsche oder die passenden Partner für Auslieferungen zu finden. Viable bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich die Innovationen selbst tragen sollten und eine Wertsteigerung für das Unternehmen erzeugen. Ebenfalls findet sich das Merkmal Neu(-artigkeit) in dieser Definition. Jedoch weisen die Autoren explizit darauf hin, dass die Innovation selbst nicht neu für die Welt sein muss, sondern neu für einen Markt oder eine Branche und somit für den spezifischen Anwender/Anwendungsfall.[13] Dies erkannte bereits G. Bergmann: „Innovationen sind also Ideen, die von einer bestimmten Gruppe als neu wahrgenommen und als nützlich anerkannt werden.“[14] Offering bedeutet übersetzt Angebot, und umfasst nicht nur das Produkt als Innovation, sondern auch neue Wege, um Geschäfte zu machen. Der Aufbau neuer Bindungen und Wechselbeziehungen zum Kunden sowie alle Aktivitäten, die hinter einem Produkt stehen sind hier als Beispiel zu nennen.[15] Aus dieser Definition erschließen sich keine wirklich neuen Erkenntnisse, lediglich der Blickwinkel der Wertsteigerung und selbsttragenden Innovationen (viable) ist in bisherigen Definitionen nicht miteingebunden. Die unter 2.1 genannten Autoren sprechen in ihren Definitionen zwar von wirtschaftlichen Erfolgen und Diffusion am Markt, lassen jedoch die Wertsteigerung unerwähnt. Sie sind stark auf einzelne Innovationsarten wie Produkt, Prozess, Geschäftsmodell etc. fokussiert. L. Keeley et al. beziehen hingegen das gesamte Umfeld hinter einer Produktidee mit ein.

2.4 Geschäftsmodell

In der Literatur finden sich zahlreiche Definitionen zum Geschäftsmodell. D. Schallmo bezeichnet ein Geschäftsmodell als „[…] Grundlogik eines Unternehmen, die beschreibt, welcher Nutzen auf welche Weise für den Kunden und Partner gestiftet wird.“[16] Die Dimensionen eines Geschäftsmodells setzen sich zusammen aus der Kunden-, Nutzen-, Wertschöpfungs-, Partner- und Finanzdimension. Diese sollen so miteinander kombiniert werden, dass das Unternehmen Wettbewerbsvorteile erzielt und sich am Markt durchsetzt.[17] A. Osterwalder und Y. Pigneur definieren ein Geschäftsmodell ebenfalls als Logik, wie ein Unternehmen etwas entwickelt, herstellt, liefert und Wertschöpfung erbringt.[18]

3 Beschreibung des Modells Ten Types of Innovation

3.1 Entwicklungshistorie und Intention der Ten Types of Innovation

Die Autoren L. Keeley et al. der Unternehmensberatung Doblin untersuchten Innovationen auf deren Gründe für Erfolg oder Misserfolg. Sie entwickelten bereits 1998 eine Art Periodensystem mit zehn Innovationstypen (=Elemente des Innovations-Periodensystems): Business Models, Networking, Enabling Processes, Core Processes, Product Performance, Product Systems, Service, Channel, Brand und User Experience. Anhand dieses Modells analysierten sie fast 2.000 erfolgreiche Innovationen, um deren Gemeinsamkeiten herauszufinden. Das Ergebnis dieser Analysen ergab, dass alle bedeutenden Innovationen der Geschichte nicht nur aus dem Produkt an sich, sondern vielmehr aus einer Kombination der zehn Innovationstypen (des Periodensystems) bestehen. In 2011 analysierten sie erneut Innovationen, um die Ergebnisse zu validieren und die zehn Innovationstypen zu detaillieren. Im Jahr 2013 veröffentlichten die Autoren die Publikation „Ten Types of Innovation – The Discipline of Building Breakthroughs“, in dem das Modell erläutert und mit Beispielen verifiziert wird. Weiter werden über 100 Innovationstaktiken zur Anwendung der TToI beschrieben. Es soll ein einfaches und für jedermann, jede Branche und jedes Unternehmen verständliches und anwendbares Modell sein. Das Ziel ist es, den Unternehmen ein Tool bereitzustellen, um ein Konzept zu entwickeln, das außergewöhnlich und ganzheitlich durchdacht ist, anstelle hunderte von schlechten Ideen zu sammeln.[19]

3.2 Beschreibung des Modells und dessen Herangehensweise

Die TToI bieten Unternehmen einen Rahmen,[20] um Innovationen aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten, sie in die Innovationstypen einzuordnen und entsprechend weiterzuentwickeln. Im Vordergrund steht nicht nur das Produkt selbst, sondern der Blick hinter das Produkt.[21] L. Keeley et al. definieren in ihrem Konzept zehn Innovationstypen. Diese werden in drei Kategorien eingeteilt (siehe Tabelle 2): Configuration (die Innovationstypen sind auf die innerste Arbeitsweise und das Geschäftssystem fokussiert), Offering (auf die Hauptprodukte/Service oder Produkt-/Servicepalette fokussiert) und Experience (auf kundennahe Elemente eines Unternehmens und dessen Geschäftssystem fokussiert).[22] Anhand dieser können Unternehmen zunächst bestehende Innovationen (die Eigenen und bspw. die Erfolgreichen der Konkurrenz) untersuchen und zuordnen.[23] Das Unternehmen erhält durch dieses Modell einen Überblick darüber, welche Innovationstypen es bereits abdeckt. Die häufigsten Innovationsarten in die Innovationen bisher kategorisiert werden, sind die Produkt- und Prozessinnovationen. Unternehmen sollten jedoch möglichst viele Typen berücksichtigen und miteinander kombinieren, um erfolgreiche Innovationen zu erzeugen und ein robustes und zukunftsfähiges Innovationskonzept zu entwickeln.[24] Top Innovatoren berücksichtigen im Durchschnitt 3,6 verschiedene Innovationstypen, dagegen kombinieren durchschnittliche Innovatoren lediglich 1,8 Typen.[25] Die möglichen Lücken, die bei der Analyse und Einordnung in die zehn Innovationstypen entstehen, bieten dem Unternehmen die Chancen, die eigenen Innovationen weiterzuentwickeln und ganzheitlich zu verbessern. Nachfolgende Tabelle zeigt die Beschreibung der drei Kategorien, zehn Innovationstypen und deren Erläuterungen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Beschreibung der zehn Innovationstypen in Anlehnung an KEELEY/PIKKEL/QUINN/WALTERS (2013), S. 18-57.

Die Analyse und Einordnung in die Innovationstypen wurde anhand des Praxisbeispiels Amazon Kindle durchgeführt (siehe nachfolgende Tabelle 3).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 3: TToI am Beispiel Amazon Kindle (eigene Darstellung).[26]

[...]


[1] Vgl. Vahs/Brem (2015), S. 1.

[2] Vgl. Albers/Gassmann (2011), S. V.

[3] Rogers (1983), S. 11.

[4] Brockhoff (1992), S. 28.

[5] Hauschildt/Salomo (2011), S. 4.

[6] Müller-Prothmann/Dörr (2014), S. 7.

[7] Vahs/Brem (2015), S. 1.

[8] Vgl. Vahs/Brem (2015), S. 31-35.

[9] Vgl. Disselkamp (2012), S. 21.

[10] Vgl. Vahs/Brem (2015), S. 52.

[11] Vgl. Vahs/Brem (2015), S. 66 und vgl. Trommsdorff/Steinhoff (2013), S. 30.

[12] Keeley/Pikkel/Quinn/Walters (2013), S. 5.

[13] Vgl. Keeley/Pikkel/Quinn/Walters (2013), S. 5.

[14] Bergmann/Daub (2008), S. 54.

[15] Vgl. Keeley/Pikkel/Quinn/Walters (2013), S. 5.

[16] Schallmo/Brecht (2013), S. 22f.

[17] Vgl. Schallmo/Brecht (2013), S. 23.

[18] Vgl. Osterwalder/Pigneur (2013), S. 14.

[19] Vgl. Keeley/Pikkel/Quinn/Walters (2013), S. S8, 11ff.

[20] Vgl. Keeley/Pikkel/Quinn/Walters (2013), S. XVI, XVII, 12.

[21] Vgl. Keeley/Pikkel/Quinn/Walters (2013), S.84.

[22] Vgl. Keeley/Pikkel/Quinn/Walters (2013), S. 16f.

[23] Vgl. Keeley/Pikkel/Quinn/Walters (2013), S. 16.

[24] Vgl. Keeley/Pikkel/Quinn/Walters (2013), S. 96.

[25] Vgl. Keeley/Pikkel/Quinn/Walters (2013), S.80f.

[26] Vgl. Slywotzky (2011), URL: http://​www.fastcompany.com​/​1781303/​real-secret-kindles-success, Abruf vom 06.08.2016 und vgl. Adner (2012), URL: http://​www.fastcodesign.com​/​1669160/​how-the-kindle-stomped-sony-or-why-good-solutions-beat-great-products, Abruf vom 06.08.2016.

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Kreativitätstechniken zur Entwicklung einer Produktinnovation und Markteinführung. Das Business Model Canvas
Hochschule
AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart
Note
1,0
Jahr
2016
Seiten
28
Katalognummer
V377519
ISBN (eBook)
9783668570818
ISBN (Buch)
9783668570825
Dateigröße
983 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
kreativitätstechniken, entwicklung, produktinnovation, markteinführung, business, model, canvas
Arbeit zitieren
Anonym, 2016, Kreativitätstechniken zur Entwicklung einer Produktinnovation und Markteinführung. Das Business Model Canvas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377519

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