Social Media in Krisensituationen. Verbreitung, Anwendung und Nutzen


Seminararbeit, 2017

18 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

II Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffliche Grundlagen

2.1 Krise

2.2 Social Media

3 Social Media in Krisensituationen
3.1 Verbreitung und Anwendung von Social Media
3.1.1 Kommunikationsphasen während Krisensituationen
3.1.2 Informationsverbreitung, -weitergabe und -diffusion
3.2 Die Bedeutung von Social Media während der ägyptischen Revolution in 2011
3.2.1 Ausgangssituation in Ägypten
3.2.2 Social Media während der ägyptischen Proteste 2011
3.2.3 Chancen
3.2.3.1 Organisation
3.2.3.2 Dokumentation und Veröffentlichung
3.2.3.3 Chancen für Behörden
3.2.4 Risiken
3.2.4.1 Fake News
3.2.4.2 Selektive Wahrnehmung durch Social Media

4 Fazit

III Literaturverzeichnis

II Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Krisen können in vielen verschiedenen Formen und tendenziell jederzeit auftreten. Sie können durch unvermeidbare Umweltkatastrophen entstehen oder die Folge menschlicher Handlungen sein.

Das öffentliche und folglich auch mediale Interesse an Krisen war seit jeher sehr groß.

Im Zuge der technischen Entwicklung der letzten Jahre hat sich auch die Medienlandschaft stark gewandelt. Das Internet und besonders Social Media erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, wenn es darum geht, sich über die aktuellsten Ereignisse zu informieren und diese auch weiter zu verfolgen. Besonders in Krisensituationen ist dieser Bedarf nach Informationen sehr ausgeprägt.

Doch wie funktioniert die Kommunikation in Social Media, welchen Einfluss hat sie während Krisensituationen welche Möglichkeiten ergeben sich dadurch und was sind die Schwachstellen?

Um diese Fragen in der folgenden Arbeit zu beantworten, werden zunächst grundlegende Begriffe wie „Social Media“ und „Krise“ erläutert.

Daraufhin folgt eine Einordnung der aktuellen Situation von Social Media sowie ein Abschnitt, welcher sich mit der Produktion und Nutzung von Inhalten befasst.

Anschließend wird sich die Arbeit näher mit der Rolle von Social Media in Krisensituationen befassen. Anhand der Proteste, welche sich 2011 in Ägypten ereigneten, wird diese Frage kritisch betrachtet.

2 Begriffliche Grundlagen

2.1 Krise

Der Duden definiert den Begriff "Krise" als eine kritische Situation, welche „den Höhe- und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt“.1

Steven Fink definierte bereits Frühwarnsignale, die auf das Entstehen einer Krise hindeuten.

Dazu zählt die erschwerte Kontrollierbarkeit von Situationen, welche das Interesse der Öffentlichkeit wecken und durch welche Geschäftstätigkeiten bzw. alltägliche Gewohnheiten beeinflusst werden.

Fink reduziert sich dabei auf Unternehmenskrisen. Allerdings wird die nachfolgende Arbeit zeigen, dass diese Indikatoren beispielsweise auch für politische Krisen anwendbar sind.2

2.2 Social Media

Zum Begriff Social Media gibt es zahlreiche Definitionen mit immer anderen Schwerpunkten.

Nach Andreas M. Kaplan und Michael Haenlein gilt Social Media als "eine Gruppe von Internetanwendungen, die auf den ideologischen und technologischen Grundlagen des Web 2.0 aufbauen und die Herstellung und den Austausch von User Generated Content ermöglichen“.3

Als Web 2.0 gilt dabei eine durch Zusatzfunktionen bedingte Weiterentwicklung des World Wide Webs. Der Begriff soll aber an dieser Stelle nicht näher erläutert werden, da das Web 2.0 hier zwar als Grundlage dient, auf der Social Media geschieht, aber im Detail auf die weiteren Ausführungen keinerlei Auswirkungen hat.4

Als User Generated Content, also als nutzergenerierte Inhalte, gelten solche, welche die folgenden drei Bedingungen erfüllen:

Erstens wird die Veröffentlichung auf einer öffentlich zugänglichen Internetseite oder innerhalb eines sozialen Netzwerks mit einer ausgewählten Nutzergruppe vorausgesetzt. Zweitens wird ein bestimmter Grad an Kreativität gefordert, was bedeutet, dass die einfache Kopie und Verbreitung bereits bestehender Schriftstücke nicht als UGC gilt.

Drittens dürfen diese Inhalte keine gewinnbringenden Absichten verfolgen.5

Herstellung und Austausch werden zusammenfassend als kommunikative Interaktionen betrachtet, welche für das soziale Merkmal dieser Medien ausschlaggebend sind.

Trotz der unterschiedlichen Ausprägungen von Social Media lassen sich wenige Affinitäten definieren.

Dazu gehört zum einen, dass Informationen von Menschen für Menschen aufgrund der digitalen Vernetzung der Medien zur Verfügung gestellt werden.

Zum anderen zählt dazu, dass soziale Beziehungen durch diese Medien auf- bzw. ausgebaut werden.6

3 Social Media in Krisensituationen

3.1 Verbreitung und Anwendung von Social Media

Die Schwerpunkte in der Mediennutzung befinden sich im Wandel. Lag früher der Fokus auf traditionellen Massenmedien wie der Zeitung oder dem Fernsehen, so ist heute eine stärkere Verschiebung ins Internet und speziell hin zu den sozialen Medien wie beispielsweise Facebook bemerkbar.7

Trotzdem sei an dieser Stelle angemerkt, dass das Fernsehen insgesamt nach wie vor die wichtigste Informationsquelle ist.

Zu beobachten ist, dass das Kommunikations- und Informationsverhalten je nach Alter der Nutzer unterschiedlich ausgeprägt ist. Das Internet ist bei 16-29 Jahre alten Menschen nach dem Fernsehen die zweitwichtigste Informationsquelle.

Die jüngere Generation ist im Umgang mit neuen Informationsquellen wie dem Internet weitaus besser und auch schneller vertraut als ältere Generationen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Bedeutung des Internets daher immer weiter ab und wird kaum noch zur Informationsbeschaffung genutzt.

Allerdings wird der Umgang mit Internet und Social Media zukünftig viel selbstverständlicher sein, da die kommenden Jahrgänge mit solch neuer Technologie aufwachsen, und die älteren Jahrgänge im Laufe der Zeit durch die jungen technikversierten Jahrgänge ersetzt werden.8

3.1.1 Kommunikationsphasen während Krisensituationen

Bruns beschreibt hier bei der Nutzung von Social Media in Krisensituationen zwei zu beobachtende Phasen.

In der ersten Phase soll die Situation im betroffenen Gebiet möglichst transparent und übersichtlich gemacht werden. Diese verfügbaren Informationen werden dann häufig weit gestreut, da an der Krisensituation im Allgemeinen häufig viele Menschen interessiert sind.

In der darauffolgenden Phase ist zu beobachten, dass das öffentliche Interesse schnell abnimmt und sich die Kommunikation auf kleinere Personenkreise reduziert. Bei denen handelt es sich oft um direkt Betroffene, für die die Aufrechterhaltung der Kommunikation beispielsweise für Aufräumarbeiten von großer Wichtigkeit ist. Ein großer Teil der Öffentlichkeit ist daran aber eben nicht interessiert.9

3.1.2 Informationsverbreitung, -weitergabe und -diffusion

Unter dem Begriff der Informationsverbreitung versteht man die Produktion eigener Inhalte in den sozialen Medien.

Durch Aktivitäten wie "Tweeten" oder "Bloggen" werden diese Inhalte auf der jeweiligen Plattform sichtbar und können dadurch von anderen Nutzern wahrgenommen werden. Bei der Informationsweitergabe werden diese neu produzierten Inhalte dann durch andere Nutzer kopiert und so einer immer größer werdenden Anzahl von Nutzern zugänglich gemacht. Dies geschieht durch Tätigkeiten wie "retweeten", „teilen“ oder „liken".10

Social Media erlaubt dem Nutzer damit gleichzeitig in gewisser Art und Weise auch Produzent von Inhalten zu sein.11 Daher gilt die Partizipation, womit der Handlungsprozess zwischen Individuen und der Gemeinschaft gemeint ist,12 nicht mehr als Option, sondern als Grundbedingung für die Nutzung von Social Media.13

Bruns nennt die Social-Media-Teilnehmer daher auch „produser“, da er mit diesem Begriff die Wörter „production“ (Produktion) und „usage“ (Nutzung) vereint.

Es spielt dabei keine Rolle, ob dies wissentlich oder unwissentlich passiert. Von Bedeutung ist nur, dass die Inhalte alleine durch die Nutzung weiteren Teilnehmern zur Verfügung gestellt werden.14

Der Effekt von Informationsverbreitung und -weitergabe wird Informationsdiffusion genannt. Hierbei handelt es sich um das Ausmaß der Informationsausbreitung innerhalb einzelner Plattformen.15

Besonders in Krisensituationen ist eine effiziente und schnelle Diffusion wünschenswert, da Krisen meistens unvorhersehbar eintreten.16

Wie genau die Verbreitung und Weitergabe erfolgt und anschließend eine hohe Diffusion durch Social Media erzielt werden kann, soll im nachfolgenden Kapitel anhand eines Praxisbeispiels näher erläutert werden.

[...]


1 Dudenredaktion (o.J.), o. S.

2 Vgl. Fink (1986), S. 15.

3 Kaplan/Haenlein (2010), S. 60.

4 Vgl. Kaplan/Haenlein (2010), S. 60 f.

5 Vgl. Kaplan/Haenlein (2010), S. 60 f.

6 Vgl. Schmidt/Taddicken (2017), S. 4 f.

7 Vgl. Bruns (2014), S. 1.

8 Vgl. Köcher/Bruttel (2011), S. 24 f.

9 Vgl. Bruns (2014), S. 2 f.

10 Vgl. Thimm (2017), S. 206.

11 Vgl. Friedrichsen/Kohn (2015), S. 12.

12 Vgl. Kasper (2008), o. S.

13 Vgl. Thimm (2017), S. 192 f.

14 Vgl. Bruns (2009), S. 21.

15 Vgl. Thimm (2017), S. 206.

16 Vgl. Bruns (2014), S. 1.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Social Media in Krisensituationen. Verbreitung, Anwendung und Nutzen
Hochschule
Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Hellweg-Sauerland GmbH
Note
1,7
Autor
Jahr
2017
Seiten
18
Katalognummer
V379038
ISBN (eBook)
9783668577824
ISBN (Buch)
9783668577831
Dateigröße
425 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Social Media, Krise, Krisensituation, Verbreitung, Anwendung, Nutzen
Arbeit zitieren
Fabian Kuhlmann (Autor:in), 2017, Social Media in Krisensituationen. Verbreitung, Anwendung und Nutzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379038

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