Die aktuell sehr besorgniserregenden Entwicklungen an den Finanzmärkten, die sich von einer scheinbar unlösbaren Schuldenproblematik der europäischen Peripheriestaaten über die Bonitätsherabstufung der USA bis hin zu einem erneuten globalen Börsencrash zuspitzen, geben Anlass zur genaueren Betrachtung der Funktions- und Wirkungsweise des Finanzkapitals in der globalisierten Welt.
Zielsetzung dieser Arbeit ist es daher, den Begriff „Finanzmarktkapitalismus“ hinreichend zu erklären und dabei auf die historischen und gesellschaftlichen Ursachen seiner Entstehung einzugehen sowie die Kernthesen in Bezug auf das Zusammenwirken der Akteure zu skizzieren. Der Schwerpunkt der Ausarbeitung liegt in der Rolle der institutionellen Investoren als wesentliche Figuren dieses Problemkomplexes.
In dem Zusammenhang soll auch folgende These aus der Vorlesung aufgegriffen werden: „Durch das steigende Fondsvermögen und der damit verbundenen Einflusssteigerung kommt es zu einem Wandel vom klassischen, koordinierten Wirtschaften auf lokaler Ebene hinzu einer Shareholder-orientierten Finanzökonomie, die die Verabschiedung von der Realökonomie sowie die Delokalisierung des Eigentümerinteresses zur Folge hat.“. Im nächsten Abschnitt wird die Entwicklung der Finanzmärkte seit den 1970er Jahren aufgezeigt, um eine fundierte Grundlage für die darauffolgenden Annahmen zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Entwicklungen und Trends an den internationalen Finanzmärkten
- 3 Finanzmarktkapitalismus
- 3.1 Definition „Finanzmarktkapitalismus“
- 3.2 Ausprägungen des Finanzmarktkapitalismus
- 3.3 Imperative des Fondsgeschäfts - Einwerbung und Anlage
- 3.4 Einflussnahme der institutionellen Investoren
- 4 Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Begriff „Finanzmarktkapitalismus“ und die Rolle institutioneller Investoren in der globalisierten Finanzwirtschaft. Sie analysiert die historischen und gesellschaftlichen Ursachen des Finanzmarktkapitalismus und skizziert das Zusammenwirken der Akteure. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Einfluss steigenden Fondsvermögens und der damit verbundenen Einflusssteigerung auf die Wirtschaft.
- Definition und Ausprägungen des Finanzmarktkapitalismus
- Entwicklungen an den internationalen Finanzmärkten seit den 1970er Jahren
- Rolle der institutionellen Investoren
- Wandel vom klassischen Wirtschaften zur Shareholder-orientierten Finanzökonomie
- Zusammenhang zwischen Finanzmärkten und Realwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Arbeit untersucht den Finanzmarktkapitalismus vor dem Hintergrund aktueller Finanzmarktkrisen. Sie zielt darauf ab, den Begriff „Finanzmarktkapitalismus“ zu definieren, seine Entstehung zu beleuchten und die Rolle institutioneller Investoren zu analysieren. Besonders relevant ist die These eines Wandels von der Realökonomie hin zu einer Shareholder-orientierten Finanzökonomie durch das steigende Fondsvermögen. Die Entwicklung der Finanzmärkte seit den 1970er Jahren bildet die Grundlage der Analyse.
2 Entwicklungen und Trends an den internationalen Finanzmärkten: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der internationalen Finanzmärkte seit der Abschaffung des Systems fester Wechselkurse 1973. Die Liberalisierung der Kapitalmärkte, der Wegfall des Goldstandards und die zunehmende Deregulierung führten zu exponentiellem Wachstum der Finanzmärkte, allerdings ohne nennenswerten positiven Einfluss auf die Realwirtschaft. Die Digitalisierung der Handelssysteme beschleunigte diesen Prozess. Besonders hervorgehoben wird das enorme Wachstum des verwalteten Institutionsvermögens und die zunehmende Konzentration der Kapitalströme in wenigen Zentren. Weiterhin wird die Zunahme von Währungsspekulationen und Finanzderivaten thematisiert, sowie die Veränderung der Unternehmensfinanzierung hin zu einer marktgestützten Struktur.
3 Finanzmarktkapitalismus: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition und den Ausprägungen des Finanzmarktkapitalismus. Es untersucht die Imperative des Fondsgeschäfts, die Einwerbung und Anlage von Kapital und den Einfluss der institutionellen Investoren auf die Finanzmärkte und die Wirtschaft. Die einzelnen Unterkapitel analysieren die Dynamiken und Mechanismen, die den Finanzmarktkapitalismus prägen, unter Berücksichtigung der Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Aspekten.
Schlüsselwörter
Finanzmarktkapitalismus, institutionelle Investoren, Globalisierung, Finanzmärkte, Deregulierung, Shareholder-Value, Realwirtschaft, Fondsvermögen, Kapitalströme, Währungsspekulation, Finanzderivate.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Finanzmarktkapitalismus und die Rolle institutioneller Investoren
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Finanzmarktkapitalismus und die Rolle institutioneller Investoren in der globalisierten Finanzwirtschaft. Sie analysiert die historischen und gesellschaftlichen Ursachen des Finanzmarktkapitalismus und skizziert das Zusammenwirken der Akteure. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Einfluss steigenden Fondsvermögens und der damit verbundenen Einflusssteigerung auf die Wirtschaft.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Ausprägungen des Finanzmarktkapitalismus, Entwicklungen an den internationalen Finanzmärkten seit den 1970er Jahren, die Rolle der institutionellen Investoren, den Wandel vom klassischen Wirtschaften zur Shareholder-orientierten Finanzökonomie und den Zusammenhang zwischen Finanzmärkten und Realwirtschaft.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zu den Entwicklungen und Trends an den internationalen Finanzmärkten, ein Kapitel zum Finanzmarktkapitalismus mit Unterkapiteln zu Definition, Ausprägungen, Imperativen des Fondsgeschäfts und dem Einfluss institutioneller Investoren, und abschließend ein Resümee. Zusätzlich enthält die Arbeit ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was sind die zentralen Erkenntnisse des Kapitels "Entwicklungen und Trends an den internationalen Finanzmärkten"?
Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der internationalen Finanzmärkte seit 1973 (Abschaffung fester Wechselkurse). Es thematisiert die Liberalisierung der Kapitalmärkte, den Wegfall des Goldstandards, die zunehmende Deregulierung, das exponentielle Wachstum der Finanzmärkte (ohne nennenswerten positiven Einfluss auf die Realwirtschaft), die Digitalisierung des Handels, das enorme Wachstum des verwalteten Institutionsvermögens, die Konzentration der Kapitalströme, die Zunahme von Währungsspekulationen und Finanzderivaten sowie die Veränderung der Unternehmensfinanzierung hin zu einer marktgestützten Struktur.
Was wird im Kapitel "Finanzmarktkapitalismus" behandelt?
Dieses Kapitel definiert und beschreibt die Ausprägungen des Finanzmarktkapitalismus. Es untersucht die Imperative des Fondsgeschäfts (Kapitaleinwerbung und -anlage) und den Einfluss institutioneller Investoren auf die Finanzmärkte und die Wirtschaft. Die einzelnen Unterkapitel analysieren die Dynamiken und Mechanismen, die den Finanzmarktkapitalismus prägen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Finanzmarktkapitalismus, institutionelle Investoren, Globalisierung, Finanzmärkte, Deregulierung, Shareholder-Value, Realwirtschaft, Fondsvermögen, Kapitalströme, Währungsspekulation, Finanzderivate.
Welche These wird in der Einleitung aufgestellt?
Die Einleitung stellt die These eines Wandels von der Realökonomie hin zu einer Shareholder-orientierten Finanzökonomie durch das steigende Fondsvermögen auf. Die Entwicklung der Finanzmärkte seit den 1970er Jahren bildet die Grundlage der Analyse.
- Arbeit zitieren
- Arno Hetzel (Autor:in), 2011, Was heißt Finanzmarktkapitalismus? Die Rolle der institutionellen Investoren in der globalisierten Finanzwirtschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379764