Der besondere Stellenwert der Vita und Herrschaft Chlodwigs I., und was ihn von den übrigen Zeitgenossen abhob, war die Tatsache, dass er sich als erster germanischer Herrscher hatte taufen lassen. Chlodwig, der im fünften Jahr seiner Herrschaft noch Kirchen geplündert hatte, sollte mit seiner Taufe nicht nur die Geschichte des Christentums, sondern auch die Geschichte Europas nachhaltig verändern und damit einen entscheidenden Beitrag zur Weltgeschichte leisten.
Chlodwig I übernahm nach dem Tod seines Vaters Childerich I. 482 als junger Mann die Herrschaft der Franken. Es folgte eine machtpolitische Ausweitung des Reiches, die mit dem Sieg gegen den Gallo-Römer Syagrius 486 begann und damit das ehemals um Tournai konzentrierte Herrschaftsgebiet systematisch nach Süden und Osten erweiterte. Die Feldzüge gegen die heidnischen Alemannen zwischen 496 und 506, sein Sieg über den arianischen Westgotenkönig Alarich II. 507 sind Stationen seiner Herrschaft.
Nach seinem Tod 511 wurde das alte Reichsgebiet erweitert und zerfiel unter seinen Söhnen Chlodomer, Childebert und Clothar in drei Großreiche: Neustrien, Austrasien und Burgund. Das Frankenreich war zwar nicht das mächtigste, aber dennoch das langlebigste unter den Germanenreichen. Vielleicht dies, weil Chlodwig das Erbe des römischen Reiches mit der neuen christlichen Religion zu vereinen wusste.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Chlodwigs konfessionelle Ausgangsposition - Heide oder Christ?
- Heidentum, Katholizismus und Arianismus
- Die Konfessionsfrage in den Quellen
- Chlodwigs Taufe - Credo oder Kalkül?
- Chlodwigs Taufe in den Quellen
- Gregor von Tours
- Avitus von Vienne
- Nicetius von Trier
- Fredegar-Chronik
- Chlodwigs Beweggründe für eine Taufe
- Resümee und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage nach Chlodwigs Konfession vor seiner Taufe, also ob er ein „Arianer“ oder „Heide“ war. Des Weiteren werden die Beweggründe für seine Entscheidung zur katholischen Taufe und seine darauffolgende Agitation als christlicher Herrscher untersucht.
- Konfession Chlodwigs vor seiner Taufe
- Chlodwigs Beweggründe für die Taufe
- Chlodwigs Agitation als christlicher Herrscher
- Die Rolle der Religion im Machtkampf Chlodwigs
- Der Einfluss der Taufe auf die Geschichte des Frankenreichs
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Chlodwig I. als ersten germanischen Herrscher vor, der sich taufen ließ. Sie betont seinen Einfluss auf die Geschichte des Christentums und Europas. Die Einleitung beleuchtet auch die Herausforderungen der Quellenlage, da es keine „schriftlichen Selbstzeugnisse“ der Franken gibt.
Chlodwigs konfessionelle Ausgangsposition - Heide oder Christ?
Dieses Kapitel erörtert die Frage, ob Chlodwig ein „Heide“ oder „Christ“ war, und untersucht die Konfessionslage seiner Zeit. Es behandelt die verschiedenen Formen des Christentums, einschließlich des Arianismus und Katholizismus, sowie die Quellen, die Aufschluss über Chlodwigs Konfession geben können.
Chlodwigs Taufe - Credo oder Kalkül?
Dieses Kapitel beleuchtet das Taufgeschehen Chlodwigs, analysiert die verschiedenen Quellen und beleuchtet die möglichen Beweggründe für seine Taufe. Es untersucht, ob Chlodwigs Taufe aus religiösen Überzeugungen oder aus politischem Kalkül resultierte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf Chlodwig I., seine Taufe, Konfessionsgeschichte, Arianismus, Katholizismus, Heidentum, Quellenkritik, Gregor von Tours, Machtpolitik, Einflussbereich, religiöse Überzeugungen, politisches Kalkül, Frankenreich.
- Arbeit zitieren
- Ralf Hikschl (Autor:in), 2013, Heide oder Christ? Die konfessionellen Beweggründe Chlodwigs I. für eine katholische Taufe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/380927