In dieser Facharbeit werden die Arbeits- und Lebensbedingungen der Textilarbeiter in Indonesien erläutert und was für Organisationen sich dafür einsetzen. Dazu wird der Einsturz der Textilfabrik in Bangladesch beschrieben und die Auswirkung von dem Geschehnis. Außerdem werden die Anforderungen der Agenda genannt und welche Arbeitsrechtsverstöße von den Zulieferfabriken begangen werden. Ansätze, wie man selber nachhaltig etwas verändern kann und was Firmen tun sollten, sind auch Teil dieser Facharbeit. Die Kleidung, die in Ländern wie Bangladesch, China, Indien oder Indonesien produziert wird, wird in die ganze Welt verteilt und verkauft. Jeder Mensch, der in Läden einkauft, die unter nicht fairen Bedingungen produzieren, beteiligt sich mit an dem Geschäft der Textilindustrie. Denn alle wollen möglichst günstige Kleidung kaufen. Dabei interessiert es die Leute nicht, unter welchen Bedingungen die Menschen arbeiten müssen. Deswegen ist es wichtig, über das Thema aufzuklären und Organisationen zu unterstützen, damit dieses Problem irgendwann nicht mehr vorhanden ist.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Einsturz der Textilfabrik in Bangladesch
2.1 Der Ablauf des Einsturzes
2.2 Die Folgen des Einsturzes
3. Die Arbeits- und Lebensbedingungen der Textilarbeiter in Indonesien
3.1 Der Arbeitsalltag in den Textilfabriken
3.2 Das soziale Leben und die Bildungssituation
3.3 Die gesundheitlichen Umstände der TextilarbeiterInnen
3.4 Die wirtschaftliche und gesetzliche Situation
4. Organisationen, die sich für die Textilarbeiter einsetzen
5. Was Verbraucher tun können
6. Was Firmen verändern sollten
7. Fazit
1. Einleitung
In dieser Facharbeit werden die Arbeits- und Lebensbedingungen der Textilarbeiter in Indonesien erläutert und was für Organisationen sich dafür einsetzen. Dazu wird der Einsturz der Textilfabrik in Bangladesch beschrieben und die Auswirkung von dem Geschehnis. Außerdem werden die Anforderungen der Agenda genannt und welche Arbeitsrechtsverstöße von den Zulieferfabriken begangen werden. Ansätze, wie man selber nachhaltig etwas verändern kann und was Firmen tun sollten, sind auch Teil dieser Facharbeit. Die Kleidung, die in Ländern wie Bangladesch, China, Indien oder Indonesien produziert wird, wird in die ganze Welt verteilt und verkauft. Jeder Mensch, der in Läden einkauft, die unter nicht fairen Bedingungen produzieren, beteiligt sich mit an dem Geschäft der Textilindustrie. Denn alle wollen möglichst günstige Kleidung kaufen. Dabei interessiert es die Leute nicht, unter welchen Bedingungen die Menschen arbeiten müssen. Deswegen ist es wichtig, über das Thema aufzuklären und Organisationen zu unterstützen, damit dieses Problem irgendwann nicht mehr vorhanden ist.
2. Einsturz der Textilfabrik in Bangladesch
2.1 Der Ablauf des Einsturzes
Am 24. April 2013 hat sich ein großes Unglück in einer Textilfabrik ereignet, als das Rana Plaza eingestürzt ist. Das Ganze ist in Sahar passiert, was in der Nähe der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka ist.[1] Dieser Unfall hat 1127 Menschen getötet und 2438 verletzt.[2] Das Gebäude hat acht Stockwerke gehabt und ein Neuntes ist in Planung gewesen. Dieser Bau ist zum Teil illegal betrieben worden. Die Arbeiter haben am Vortag Risse in den Wänden bemerkt und dies auch gemeldet.[3] Die Polizei hat deshalb die Weiterarbeit verboten und das Gebäude gesperrt.[4] Allerdings hat der Besitzer des Gebäudes, Sohel Rana, wegen Zeitdruck die ArbeiterInnen gezwungen, trotzdem zu arbeiten. Viele von ihnen wären zu Hause geblieben, aber hätten sie das getan, hätte es für den gesamten Monat keinen Lohn mehr gegeben.[5]
Über 3000 Menschen haben sich im Rana Plaza aufgehalten, als das Unglück passierte. Es ist eingestürzt, weil die verwendeten Baumaterialen zu minderwertig waren und die Maschinen zu schwer waren.[6] Ein paar Tage nach dem Einsturz ist Sohel Rana an der Grenze Indiens festgenommen worden. Er und 40 weitere Personen, darunter auch Firmeneigentümer, sind wegen Mordes angeklagt worden.[7] Insgesamt 32 Modefirmen sind identifiziert worden, die ihre Kleidung im Rana Plaza haben nähen lassen.[8] Ein Großteil hat dies aber nicht zugegeben, da sie Angst gehabt haben, dass sie Entschädigungen zahlen müssen und ihr Ruf geschädigt wird.[9] Die Meisten Angehörigen der Toten haben kein oder kaum Geld für die Entschädigung bekommen, weil nicht bewiesen werden konnte, wer dort gearbeitet hat. Papiere oder Unterlagen besitzen die meisten Textilarbeiter nämlich nicht.[10] Einige Leichen sind unter den Trümmern nicht gefunden worden und bis heute nicht geborgen worden. Die letzte Frau ist zweieinhalb Wochen nach dem Einsturz gerettet worden.[11]
2.2 Die Folgen des Einsturzes
Das Unglück hat für eine kurze Zeit die ganze Welt aufhorchen lassen. In Europa ist viel über die Sicherheitsumstände geredet worden, da es dort noch viele Mängel gibt.[12] Außerdem hat es nach einem halben Jahr ein Entschädigungsabkommen namens „Rana Plaza Arrangement“ gegeben, wodurch die Angehörigen endlich Geld bekommen. Die Firmen haben sich zunächst geweigert und erst im Oktober 2015 ist den Betroffenen ihre Entschädigung gezahlt worden.[13] Eine weitere Veränderung ist das Gebäudesicherheitsabkommen „Accord on Fire and Building Safety in Bangladesh“. Es ist von NGO´s, besonders von der Kampagne für saubere Kleidung (CCC), gefordert worden. Dieses Abkommen ist für mehr und bessere Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen in den Textilfabriken, um die Missstände dort aufzuheben. Das gibt es schon seit dem Jahre 2011, allerdings haben viele Textilfirmen nicht mitmachen wollen.
Erst im Mai 2013, nach dem Einsturz des Rana Plazas Gebäudes, ist das Gebäudesicherheitsabkommen in Kraft getreten.[14] 4500 Textilfabriken sind auf ihre Sicherheit untersucht worden, wegen den ständigen Bränden und nur 1500 von ihnen sind einigermaßen in Ordnung gewesen.[15] Außerdem sind 18 Textilfabriken geschlossen worden aufgrund der schlechten Bedingungen und noch viele Weitere sollen in Zukunft geschlossen werden. Auch die Proteste und Streiks haben sich seit Rana Plaza verändert. Sie sind nun stärker und gewaltsamer, da die Menschen mehr Lohn haben möchten.[16] Der Mindestlohn ist Ende 2013 zwar von 28 auf 50 Euro bei HelferInnen und von 39 auf 64 Euro bei gelernten NäherInnen erhöht worden, dennoch reicht das nicht, um die schlechten Lebensbedingungen der TextilarbeiterInnen zu beheben. Denn durch die Erhöhung des Geldes sind auch die Preise für die Firmen gestiegen, wodurch sie mehr zahlen müssen. Dies wollen sie aber nicht und deshalb muss die Produktivität in den Zulieferfabriken erhöht werden.[17] Ein weiteres Problem ist, dass die Textilfirmen aufgrund der Sicherheitsmängel keine Aufträge mehr an die Fabriken aufgeben, wodurch die Besitzer schnell pleitegehen. Die Besitzer würden die Sicherheit in ihren Fabriken gerne verbessern, nur dafür haben sie nicht genug Geld.
Die Modefirmen wollen sich trotzdem nicht finanziell beteiligen, was dazu führt, dass sich die Mängel in den Fabriken nicht ändern.[18] Insgesamt lässt sich sagen, dass obwohl sich 2 Jahre nach dem Unglück durch vermehrte Inspektionen und Korrekturpläne die Sicherheit etwas verbessert hat, die Mängel und Risiken auch noch 3 Jahre danach zu mehr als zur Hälfte bestehen.[19] Der Einsturz des Rana Plaza Gebäudes in Bangladesch hat zwar Aufmerksamkeit erregt, Dinge wie den Lohn verändert und Abkommen geschaffen, aber es wurden dennoch die grundlegenden Probleme weder gelöst noch beseitigt.
3. Die Arbeits- und Lebensbedingungen der Textilarbeiter in Indonesien
3.1 Der Arbeitsalltag in den Textilfabriken
Der Arbeitsalltag ist sehr anstrengend. Die TextilarbeiterInnen in Indonesien würden 72 Stunden pro Woche arbeiten und würden 50 Kleidungsstücke pro Stunde fertigen müssen. In beispielsweise den Zulieferfabriken von Adidas und Nike habe sich nach 13 Jahren noch nichts geändert. Die meisten Überstunden würden erzwungen werden und es werde zu Hungerlöhnen gearbeitet. Adidas und Nike würden zwar angeben, es werde nicht mehr als 60 Stunden pro Woche gearbeitet, die Realität sehe aber anders aus. Jeder Zulieferer müsse einen Verhaltenskodex unterschreiben, der unter anderem die Menschenrechte und Arbeitsnormen behandle.[20] 85 indonesische ArbeiterInnen wurden zu diesem Kodex befragt, allerdings hat 80 Prozent nicht einmal gewusst, dass so einer in ihrer Fabrik existiere.[21] Der Arbeitsalltag der IndonesierInnen sei immer von Zeitdruck geprägt und es seien immer die gleichen Arbeitsvorgänge, die sie machen müssen. Da die Vorgaben für die Herstellung sehr groß seien, würden diese in den meisten Fällen nicht erfüllt werden können.
Wenn das Produktionsziel nicht erreicht werde, würde mit Konsequenzen bestraft werden. So haben Arbeiter ohne Toiletten und Ventilatoren arbeiten müssen. Aus dem Grund machen 69 Prozent der TextilarbeiterInnen regelmäßig Überstunden, davon seien 37 Prozent erzwungen. Das bedeute, dass bis zu 6 Überstunden am Tag gemacht werden. Wer die Überstunden verweigere, dürfe in Zukunft auch keine mehr verrichten. Dies stelle ein großes Problem dar, da Überstunden häufig für die Existenz notwendig seien, um genug Geld zum Überleben zu verdienen. Oder wer sie verweigere, müsse die Arbeit am nächsten Tag erledigen und manchmal auch die von einer fehlenden Kollegin. Auch sei von Fällen bekannt, wo ArbeiterInnen, die keine Überstunden haben machen wollen, das Fabrikgeländer haben putzen müssen. Dennoch würde ein Großteil der Überstunden nicht bezahlt werden. So sei von fast 600.000 unbezahlten Überstunden bekannt.[22]
3.2 Das soziale Leben und die Bildungssituation
In der Textilindustrie sind über 1.2 Millionen TextilarbeiterInnen beschäftigt. Davon sind 70 Prozent Frauen und viele von ihnen sind unter 29 Jahren oder sogar minderjährig. Sie stammen meist aus ländlichen Gegenden. Ihre Familien auf dem Land brauchen zusätzliches Einkommen zum Überleben, weshalb die TextilarbeiterInnen einen großen Teil ihres Lohnes nach Hause schicken. Außerdem schützt ihr Beruf die Arbeiterinnen vor einer arrangierten Heirat. Auch verbessert es den Status in ihrer Familie, da sie neue Erfahrungen sammeln und zum Familienverdienst beitragen. Allerdings verbessert sich die Lebenssituation einiger Frauen nicht und sie haben keine Aufstiegsmöglichkeit, weshalb manche Frauen den Arbeitsmarkt wieder verlassen. Dadurch kann keine langfristige Integration in die Arbeitswelt stattfinden.[23] Die Kinder der Textilarbeiterinnen bleiben meist auf dem Land bei den Großelter, was dazu führt, dass es nur wenige Möglichkeiten gibt, ihr Kind zu besuchen. Die Familie muss weiterhin finanziell unterstützt werden. Die Frauen sehen ihr Kind deshalb nur ein- bis zweimal im Jahr.[24]
[...]
[1] Vgl. www.publiceye.de
[2] Vgl. www.wikipedia.de
[3] Vgl. www.publiceye.de
[4] Vgl. www.wikipedia.org
[5] Vgl.www.youtube.de
[6] Vgl. www.wikipedia.org
[7] Vgl. www.zeit.de
[8] Vgl. www.pupliceye.de
[9] Vgl. www.youtube.de
[10] Vgl. www.pupliceye.de
[11] Vgl. www.youtube.de
[12] Vgl. www.zeit.de
[13] Vgl. www.pupliceye.de
[14] Vgl. www.pupliceye.de
[15] Vgl. www.spiegel.de
[16] Vgl. www.wikipedia.org
[17] Vgl. www.taz.de
[18] Vgl. www.tagesschau.de
[19] Vgl. www.publiceye.de
[20] Vgl. www.kmu.kompass-nachhaltigkeit.de
[21] Vgl. www.suedwind-institut.de S.1
[22] Vgl. www.suedwind-institut.de S.10
[23] Vgl. www.suedwind-institut.de S.6
[24] Vgl. www.suedwind-institut.de S.6
- Arbeit zitieren
- Jennifer Hohlen (Autor:in), 2017, Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Textilarbeiter in Indonesien. Welche Organisationen setzen sich für bessere Umstände ein?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/383610
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