Zertifizierung in der Softwarebranche. Methoden zur Prüfung der Fähigkeiten von Entwicklern


Seminararbeit, 2016

26 Seiten, Note: 2.3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Grundlagen
1.2 Problemstellung
1.3 Ziel der Arbeit

2 Systematische Literaturrecherche
2.1 Suchkriterien
2.2 Suchanfragen
2.3 Quellen
2.4 Akzeptanzkriterien
2.5 Fazit

3 Zertifizierung in der Softwarebranche
3.1 Geschichte
3.2 Bereiche
3.3 Zertifizierungsstellen
3.4 Vorteile
3.5 Nachteile
3.6 Sonstiges Wissenswertes

4 Zusammenfassung und Ausblick
4.1 Zusammenfassung
4.2 Kritische Reflexion
4.3 Ausblick

5 Rechercheprotokoll
5.1 01-01
5.2 01-02
5.3 01-03
5.4 01-04
5.5 01-05
5.6 Einzelergebnisse

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

1.1 Grundlagen

Die Softwarebranche ist sehr schnelllebig mit vielen verschiedenen Programmiersprachen, Technologien, Vorgehensweisen, Nutzeranforderungen und Sicherheitsbestimmungen. Es gibt unterschiedliche Geräte und Plattformen welche jeweils korrekt verwendet werden müssen, um eine Funktionsfähigkeit, bei unterschiedlichem Vorwissen und Anforderungen seitens der Nutzer, zu gewährleisten .

„The rapid pace at which technology evolves creates a need for highly skilled individuals to enable, apply, support, configure, and adapt IT products and services.“

Information Technology Student-Based Certification in Formal Education Settings: Who Benefits and What is Needed - Michael H. Randall; Christopher J. Zirkle

Da die Informatik inzwischen in nahezu jedem Bereich Präsent ist, wird ein solides Wissen über ein Gerät und dessen Technik zunehmend wichtiger, da ein fehlendes Wissen nicht nur für schlechte Nutzererfahrung sorgt, sondern, z. B. in der Medizin, Flugzeugtechnik o. ä., schlimmstenfalls Menschenleben gefährden kann. Gerade prominente Fehler und Systemabstürze wie z. B. der Millennium Bug sind, nach Norman Matloss, oft darauf zurückzuführen, dass Entwickler kein solides Wissen über die Geräte und deren Technik besaßen und hätten durch entsprechend geschulte Entwickler vermieden werden können .

„Many high-profile computer-related problems, such as Y2K and system cras¬hes, can be traced to narrowly trained programmers, according to Norman Matloff, professor of computer science at the University of California, Davis.“

Are too many programmers too narrowly trained - David Clark

Damit eine Software gut funktioniert muss sie einem Qualitätsstandard entsprechen, wobei Qualität selbst bedeutet, das etwas Tauglich für die Nutzung ist, mit den Anfor-derungen übereinstimmt und den geforderten Bedarf deckt .

„So wird Qualität zum Beispiel mit den folgenden Eigenschaften beschrieben:

- Tauglichkeit der Nutzung
- Übereinstimmung mit den Anforderungen oder Bedingungen
- Alle Merkmale und Charakteristika eines Produktes oder einer Dienst-leistung, die sicherstellen, dass der zuvor bestimmte Bedarf befriedigt wird.“ 6

Qualitätsmanagement & Zertifizierung - Christian Dörner

Dies ist auf der einen Seite besonders wichtig, da viele elektrische Geräte Einfluss auf die Gesundheit von Menschen haben. Als Beispiel dafür ist ein Unfall der zwischen Au¬gust 2000 und Februar 2001 passierte. Zu der Zeit sind in einem Krankenhaus mindestens fünf Patienten an erhöhter Strahlung gestorben, da die Software der Maschine eine falsche Eingabe von Daten nicht erkannt und behandelt hatte. Ein weiteres Beispiel ist ein Zu¬gunfall in Japan. Dabei gab es 42 Tote als zwei Züge, auf Grund von einem Fehler im Signalsystem, frontal zusammengestoßen sind7. Diese durch Softwarefehler entstandenen Situationen hätten vermieden werden können und haben in ihrer Konsequenz Menschen-leben gekostet.

Auf der andern Seite kann es dem Image der Firma schaden. Ein zuverlässiges System ist ein System welches Vertrauen schafft, dadurch das es korrekt funktioniert8. Wenn dieses Vertrauen durch Unfälle oder Fehlerverhalten zerstört wird, erleidet die Firma automatisch schaden, da Kunden diese verlassen werden.

„Die Zuverlässigkeit eines Computersystems ist die Eigenschaft, die ein ge-rechtfertigtes Vertrauen des Systems schafft. Genau diese Eigenschaft liegt den vertrauenswürdigen Systemen zu Grunde.“9 Qualitätsmanagement &

Zertifizierung - Christian Dörner

Aus diesen Gründen ist es sehr wichtig Software zu testen und Qualitätssicherung durch-zuführen, damit sichergestellt werden kann, das keine Fehler im produktiven System auftauchen. Doch noch wichtiger ist es, Entwickler zu finden, welche die Fähigkeiten und das Wissen mitbringen um Software qualitativ zu schreiben. Wie bereits erwähnt ist es am Ende der Entwickler, der durch gutes Training viele Fehler vermeiden kann.

1.2 Problemstellung

Die Frage die sich viele Firmen stellen, ist wie man sicherstellen kann, dass ein Ent-wickler über das entsprechende Wissen und die notwendigen Fähigkeiten verfügt, welche benötigt werden um eine Software für ein bestimmtes Gerät zu schreiben. Gerade wegen der Schnelllebigkeit ist es notwendig, dass sich ein Entwickler nicht nur in dem entspre-chenden Bereich auskennt, sondern zusätzlich die Fähigkeit besitzt sich auf dem neusten Stand zu halten und an neue Fehler und Probleme anzupassen. Außerdem muss er bereit sein sich weiterzubilden, um neue Technologien und Vorgehensweisen kennenzulernen, mit denen die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine verbessert werden kann.

Um herauszufinden ob ein Entwickler die notwendigen Fähigkeiten besitzt, werden unter anderem folgende Methodiken verwendet:

Berufserfahrung Berufserfahrung spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, einen Entwickler mit Erfahrung zu finden. Sie zeigt, dass sich dieser mit den internen Vorge-hensweisen von Firmen auskennt und weiß wie praktische Entwicklung im Firmenalltag aussieht. Sie gibt allerdings keine Informationen darüber, wie lernfähig er ist, ob er für ihn unbekannte Probleme adäquat lösen kann und ob er sich außerhalb seiner Wissensbasis weiterbildet.

Projekte Projekte geben Informationen darüber, in wieweit sich ein Entwickler weiter-bildet und mit neuen Problemen in seinem Bereich beschäftigt. Zusätzlich demonstrieren sie die Lernfähigkeit von diesem, sofern er sich mit verschiedenen Technologien und Her¬angehensweisen beschäftigt hat. Ein Problem bei Projekt ist allerdings, das die außerhalb der Arbeitszeiten erstellt werden müssen und der Entwickler damit die Zeit dafür haben muss. Firmeninterne Projekte können nicht verwendet werden, da diese der Firma gehö¬ren und nicht weitergegeben werden dürfen.

Tests Tests wie z.B. Eignungstests und Fragen über eine Programmiersprache oder einen Lösungsansatz für ein Problem eigenen sich gut um herauszufinden, wie ein Ent¬wickler mit Problemen in seinem Bereich umgeht und wie er eine Lösung kommuniziert. Sie geben allerdings sehr oft ein unklares Bild, da der getestete unter Druck steht und sich dadurch nicht in das Problem hineinversetzten kann.

Zertifikate Zertifikate bieten einen Beleg dafür, dass man sich mit einem bestimmten Thema auseinandergesetzt und eine Prüfung in diesem Bestanden hat. Sie zeigen, dass man bereit ist sich weiterzubilden, beherbergen allerdings das Problem das eine theoreti-sche Prüfung nicht bedeuteten muss, dass man das Wissen auch praktisch anwenden kann.

In dieser Arbeit wird es nur um die Zertifikate und deren Lösung für das Problem gehen.

1.3 Ziel der Arbeit

Zertifikate sind eine Möglichkeit um herauszufinden wie gut ein Entwickler ist und wel-che Fähigkeiten er für das Unternehmen mitbringt. Doch woher stammen Zertifikate und was ist der Grund warum es inzwischen so viele verschiedene Möglichkeiten gibt, sich zertifizieren zu lassen. In dieser Seminararbeit möchte ich darstellen inwiefern Zertifikate zuverlässig sicherstellen, dass der Zertifizierte die oben genannten Fähigkeiten besitzt und was Firmen von Zertifikaten als Referenz für Fähigkeiten halten. Des Weiteren wird darauf eingegangen, welche wissenschaftliche Studien und Arbeiten zu diesem Thema vorhanden sind und welche Aussage diese vertreten. Die Betrachtungen sind dabei be-schränkt auf den Europäischen und US-Amerikanischen Raum.

Zuerst werde ich in der systematischen Literaturrecherche darauf eingehen, wie ich zu den wissenschaftlichen Arbeiten gekommen bin und aus welchen Kriterien ich sie gewählt habe. Danach wird es um den geschichtlichen Hintergrund von Zertifikaten gehen, sowie eine Übersicht geben von Bereichen in denen man sich Zertifizieren l assen k ann und bekannte Zertifizierungsstellen. Z uletzt f olgen V or- u nd N achteile von Z ertifikaten und Zertifizierungen sowie eine abschließende Zusammenfassung mit kritischer Reflexion und Ausblick.

2 Systematische Literaturrecherche

In diesem Kapitel wird auf die systematische Literaturrecherche zu dieser Arbeit einge-gangenen. Erklärt werden hierzu die Suchbegriffe nach dem PICOC-Verfahren, die tat-sächlich durchgeführten Suchanfragen, die verwendeten Quellen und die Akzeptanzkrite¬rien für die gefundenen Dokumente. Am Ende kommt dann ein Fazit über die Qualität dieser Dokumente.

2.1 Suchkriterien

Das PICOC-Verfahren schreibt 5 Kriterien auf welche für die Suchkriterien definiert wer¬den sollten: Population, Intervention, Comparison, Outcome und Context.

Für das Thema „Zertifizierung in der Softwarebranche“ kommen dafür folgende Suchkri-terien zusammen:

Population developer OR software developer OR web developer OR programmer OR Entwickler OR Softwareentwickler OR Webentwickler Die Zielgruppe sind alle Entwickler im Software Bereich.

Intervention certification OR education OR training OR Zertifizierung OR Bildung Das Ziel ist die Zertifizierung bzw. die Weiterbildung von den Entwicklern.

Comparison certified OR non certified OR zertifiziert OR unzertifiziert OR nicht zer-tifiziert

Der Vergleich ist zwischen Zertifizierten und nicht Zertifizierten Entwicklern.

Outcome benefits OR harm OR good OR bad OR advantages OR disadvantages OR Verbesserung OR Verschlechterung OR gut OR schlecht OR Vorteile OR Nachteile Relevant sind die Vor und Nachteile einer Zertifizierung als Softwareentwickler.

Context industry OR software industry OR software development OR Industrie OR Softwarebereich OR Softwareentwicklung OR Softwarebranche Der Kontext ist der Industrielle Bereich der Softwarebranche.

2.2 Suchanfragen

Die Suchanfragen bilden sich aus der UND-Verknüpfung von den Suchkriterien welche in 2.1 definiert wurden. Dem zufolge ist folgendes die Suchanfrage für diese Arbeit:

(developer OR software developer OR web developer OR Entwickler OR Soft- warentwickler OR Webentwickler) AND (certification OR education OR Zer¬tifizierung OR Bildung) AND (certified OR non certified OR zertifiziert OR unzertifiziert OR nicht zertifiziert) AND (benefits OR harm OR good OR bad OR advantages OR disadvantages OR Verbesserung OR Verschlechte¬rung OR gut OR schlecht OR Vorteile OR Nachteile) AND (industry OR software industrie OR software development OR Industrie OR Softwarebe¬reich OR Softwareentwicklung OR Softwarebranche)

Diese Suchanfrage ist für die meisten Suchmaschinen wie z. B. scholar.google.de zu lang und muss deshalb angepasst werden. Dazu werden zwei Suchanfragen gebildet, einen für die Deutsche und einen für die englische Sprache:

Englisch (“developer“ OR “software developer“ OR “web developer“) AND (“certification“ OR “education“) AND (“certified“ OR “non certified“) AND (“benefits“ OR “harm“ OR “good“ OR “bad“ OR “advantages“ OR “disadvan¬tages“) AND (“industry“ OR “software industry“ OR “software development“)

Deutsch (“Entwickler“) AND (“Zertifizierung“ OR “Bildung“) AND (“zer-tifiziert“ OR “unzertifiziert“ OR “nicht zertifiziert“) AND (“Verbesserung“

OR “Verschlechterung“ OR “Vorteile“ OR “Nachteile“) AND (“Industrie“ OR “Softwarebereich“ OR “Softwarebranche“)

Die Suchergebnisse für die Suchanfragen sind nach Relevanz sortiert und werden auf die ersten 10 begrenzt da es sonst zu viele sind (scholar.google.de hat 26.300 Ergebnisse bei der englischen Suchanfrage). Da durch die Begrenzung auf 10 Dokumente das Risiko steigt relevante Dokumente zu übersehen, werden sowohl unterschiedliche Suchmaschinen als auch weitere Verknüpfungen der Suchkriterien verwendet. Ein Beispiel dafür ist die Verknüpfung zwischen Population und Outcome welche folgenden Suchstring ergibt:

developer OR software developer OR web developer OR programmer OR Entwickler OR Softwareentwickler OR Webentwickler AND benefits OR harm OR good OR bad OR advantages OR disadvantages OR Verbesserung OR Verschlechterung OR gut OR schlecht OR Vorteile OR Nachteile

Diese zusätzlichen Verknüpfungen führen sowohl zu neuen als auch zu bereits bekannten Ergebnissen. Im Rechercheprotokolle unter Punkt 5.6 werden diese Ergebnisse aufgeführt. Sofern ein Dokument unter zwei Suchanfragen gefunden wurde, wird es nicht doppelt genannt, sondern nur in Verbindung mit der Suchanfrage gelistet, welche dieses zuerst gefunden hatte.

2.3 Quellen

Für die Suche nach wissenschaftlichen Dokumenten wurden entsprechende Suchmaschi-nen wie scholar.google.de herangezogen. Die Auswahl dieser Suchmaschinen ist dabei begrenzt auf kostenfrei zugängliche Dokumente und schließt damit viele relevante Er-gebnisse aus. Suchmaschinen welche lediglich andere Suchmaschinen abfragen werden ebenfalls ausgeschlossen, da nicht eingesehen werden kann welche und mit welchen Op-tionen gesucht wird. Außerdem können jederzeit neue Maschinen hinzugefügt und damit die Ergebnisse stark verändert werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.4 Akzeptanzkriterien

Die gefundenen Dokumente werden unter Betrachtung von Akzeptanzkriterien entweder abgelehnt oder mit aufgenommenen. Sie stellen sicher das die Dokumente das Thema behandeln, zeitlich relevant sind und kostenfrei verfügbar. Zusätzlich werden die Ziele der Arbeit aus Punkt 1.3 verwendet, welche die Vor- und Nachteile der Zertifikate ansprechen und das Suchgebiet auf Deutschland und Amerika begrenzen.

Positiv

- A1 Beinhaltet Informationen über Zertifikate oder die Zertifizierung in der Softwa-rebranche
- A2 Behandelt Vorteile von Zertifikaten in der Softwarebranche
- A3 Behandelt Nachteile von Zertifikaten in der Softwarebranche

Negativ

- B1 Kostenpflichtig
- B2 Behandelt Zertifikate außerhalb von Deutschland oder Amerika
- B3 Behandelt Zertifikate in einem anderen Bereich
- B4 Studie oder das Dokument sind veraltet

(Zertifikate existieren nicht mehr oder Veröffentlichung vor dem Jahre 2000)

2.5 Fazit

Die systematische Literaturrecherche ist beschränkt auf kostenfreie Werke und kann da-mit nicht als Vollständig für dieses Thema betrachtet werden. Damit beinhalten die Quellen, auf die sich dieses Dokument bezieht, nicht alle Seiten, geben aber dennoch einen guten Überblick darüber, wie die Softwareindustrie zu dem Thema Zertifizierung steht.

[...]

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Zertifizierung in der Softwarebranche. Methoden zur Prüfung der Fähigkeiten von Entwicklern
Hochschule
Fachhochschule Dortmund
Note
2.3
Autor
Jahr
2016
Seiten
26
Katalognummer
V383819
ISBN (eBook)
9783668599154
ISBN (Buch)
9783668599161
Dateigröße
774 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
zertifizierung, softwarebranche, methoden, prüfung, fähigkeiten, entwicklern
Arbeit zitieren
Marc Mettke (Autor:in), 2016, Zertifizierung in der Softwarebranche. Methoden zur Prüfung der Fähigkeiten von Entwicklern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/383819

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