Das Schwimmen stellt neben dem Lauf, dem Sprung und dem Wurf eine universelle kulturelle Bewegungstechnik, d. h. eine Grundsportart dar. Schwimmen ist keine natürliche Fähigkeit und Fertigkeit des Menschen, sondern eine kulturelle Technik, die gelernt werden Die ersten Beweise für eine Kultur des Schwimmens finden sich bereits auf Felszeichnungen in der Steinzeit. Differenziertere Zeugnisse sind aus Mesopotamien und dem Alten Ägypten überliefert. Eine Fülle von Quellen aus dem Alten Ägypten belegen, dass das Schwimmen nicht nur verbreitet war, sondern als Kulturtechnik gründlich gelernt und gepflegt wurde. Da Schwimmerinnen und Schwimmer nicht nur auf Hieroglyphen und Inschriften abgebildet sind, sondern auch in Form von Kunst- und Gebrauchgegenständen dargestellt sind, kann man behaupten, dass sie in eine hohe Kulturstufe eingeordnet wurden. Laut Decker darf man sich allerdings nicht vorstellen, dass die Schwimmtechnik gleich oder ähnlich ausgesehen hat, wie die in der Gegenwart. „Vieles spricht dafür, dass es sich um eine Art „Hundeln“ gehandelt haben kann, bei dem mit einem Wechselzug der Arme, wie beim Kraul, geschwommen wird, und der Kopf über Wasser bleibt. Aus Inschriften lässt sich aber ableiten, dass das Schwimmen lernen Teil der Ausbildung und Erziehung der Könige und der höheren Schichten der Bevölkerung war.“ muss. Es ist keine Fähigkeit wie das Laufen, Springen oder Werfen, die auf `natürliche Weise` erlernt werden kann, sondern es ist eine besondere `Kunst` und kulturelle Leistung und Errungenschaft. Diese Kulturtechnik des Schwimmens hat sich über viele Kulturen und Generationen hin entwickelt. „Deshalb kann man durchaus auch behaupten, dass die Fähigkeit zu schwimmen ebenso wie die Verbreitung des Lesens und Schreibens einen Indikator für den Stand der kulturellen Entwicklung einer Menschengruppe darstellt. (1.1)“ Bei den Griechen gehörte die Schwimmkunst zur Erziehung und zur Allgemeinbildung. Sie errichteten sogenannte `Gymnasions`, in denen das gesellschaftliche Leben mit sportlichen Schwerpunkten stattfand. (1.2) [...]
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- Das Baden und die Kunst des Schwimmens im Altertum
- Die Anfänge des Schwimmens
- Die Griechen
- Das Gymnasium der Griechen
- Die Römer und ihre Badeanstalten
- Der Verfall römischer Badekultur
- Das deutsche Mittelalter
- Schwimmen im Mittelalter
- Die Germanen
- Absolutismus
- Neuzeit
- Übergang zur Neuzeit: Humanismus
- Aufklärungszeit
- Die Halloren
- Bedeutende Methodiker dieser Zeit
- Orionzo de Bernardi
- GutsMuths
- General Ernst von Pfuel
- Schulschwimmen in der Neuzeit
- Schwimmen im 20. Jahrhundert
- Kurt Wiessner
- Nationalsozialismus
- Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches
- Anfängerschwimmen nach Gerhard Lewin
- Anfängerschwimmen nach Kurt Wilke
- Rückblick über die Entwicklung der Schwimmarten und der Technik
- Techniken heute
- Kraulschwimmen
- Gleittechnik
- Undulationstechnik
- Brustschwimmen
- Rückenschwimmen
- Schmetterlingsschwimmen
- Startsprünge
- Grabstart (Greifstart)
- Trackstart (Schrittstart)
- Der Armschwungstart
- Der Hockstart
- Rückenstart
- Wenden
- Kippwende
- Bewegungsbeschreibung der Kippwende
- Rollwende für Kraul- und Rückenkraulschwimmen
- Bewegungsbeschreibung der Rollwende des Kraulschwimmens
- Bewegungsbeschreibung der Rollwende beim Rückenschwimmen
- Schwimmen lernen heute
- Schwimmen - Das grundlegende Bewegungsproblem
- Optimales Lernalter
- Babyschwimmen
- Schwimmen im frühen Vorschulalter (1-3 Jahre)
- Schwimmen im mittleren Vorschulalter (4-5 Jahre)
- Schwimmen im älteren Vorschulalter (5-6 Jahre)
- Schwimmen im frühen Schulalter (6-8 Jahre)
- Bereiche und Ziele des Anfängerschwimmens
- Wassergewöhnung
- Wasserbewältigung
- Spiel- und Übungsgeräte im Anfängerunterricht
- Stabile Spiel- und Übungsgeräte
- Bewegliche Spiel- und Übungsgeräte
- Wahl der ersten Schwimmart
- Kraulschwimmen
- Brustschwimmen
- Rückenschwimmen
- Organisation von Schwimmunterricht
- Organisationsformen
- Sicherheitsaspekte beim Schwimmunterricht
- Vorbereitung von Schwimmunterrichtsstunden
- Vermitteln einer Schwimmtechnik
- Ausblick in die Zukunft
- Bewertende Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der historischen Entwicklung des Schwimmens und den aktuellen Konzeptionen des Anfängerschwimmens. Ziel ist es, die Entwicklung des Schwimmens von seinen Anfängen im Altertum bis in die Gegenwart zu beleuchten und die wichtigsten Konzepte und Methoden des Schwimmunterrichts zu analysieren.
- Historische Entwicklung des Schwimmens von der Antike bis zum 20. Jahrhundert
- Wichtige Methodiker und ihre Konzepte
- Entwicklung verschiedener Schwimmarten und Schwimmtechniken
- Anfängerschwimmen: Lernziele, Methoden und Organisationsformen
- Aktuelle Konzepte des Schwimmunterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Schwimmens und die Motivation der Verfasserin für die Themenwahl darlegt. Anschließend werden die Anfänge des Schwimmens im Altertum beleuchtet, wobei insbesondere die Schwimmkultur der Griechen und Römer im Fokus steht. Das deutsche Mittelalter und die Neuzeit werden ebenfalls betrachtet, wobei die Entwicklung des Schwimmens im Kontext der jeweiligen historischen Epochen analysiert wird. Das 20. Jahrhundert wird mit Schwerpunkt auf die Entwicklung des Anfängerschwimmens und die Bedeutung wichtiger Methodiker wie Kurt Wiessner und Gerhard Lewin untersucht. Die Arbeit schließt mit einer Betrachtung der aktuellen Konzeptionen des Anfängerschwimmens, den wichtigsten Lernzielen und Methoden sowie der Organisation von Schwimmunterricht.
Schlüsselwörter
Schwimmen, Anfängerschwimmen, Wassergewöhnung, Schwimmunterricht, Schwimmtechnik, historische Entwicklung, Methodiker, Schulschwimmen, Schwimmkultur, Körperliche Entwicklung, Lernziele, Organisation.
- Arbeit zitieren
- Julia Fischer (Autor:in), 2005, Schwimmen und Schwimmen lernen gestern und heute, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38462