Wie beeinflussen wir unsere eigene Entwicklung? Es gibt psychologische Ansätze, die davon ausgehen, dass die menschliche Entwicklung genetisch determiniert ist. Andere Theorien im Gegensatz sprechen von einem entscheidenden Einfluss der Umwelt. Dieser Essay widmet sich der interaktionistischen Entwicklung, in der Umwelt und (genetische) Anlage gleichermaßen die Entwicklung des Menschen beeinflussen. In dem zuerst die Theorie der Entwicklungsaufgaben nach Havighurst (1948 / 1953) dargestellt wird, soll die Frage, ob Menschen wirklich (Ko-)Produzenten ihrer eigenen Entwicklung sind, anhand eines authentischen Fallbeispiels, einer jungen Diabetes Typ 1 Patientin, beantwortet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entwicklungsaufgaben nach Havighurst
- Die Entstehung von Entwicklungsaufgaben
- Von der Kindheit bis zum Erwachsensein Altersgruppen und ihre Entwicklungsaufgaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die These, ob wir Ko-Produzenten unserer eigenen Entwicklung sind, ausgehend von einer interaktionistischen Sichtweise. Sie beleuchtet die Theorie der Entwicklungsaufgaben nach Havighurst und analysiert deren Relevanz im Kontext dieser These.
- Interaktionistische Entwicklungstheorien
- Havighursts Theorie der Entwicklungsaufgaben
- Entwicklungsaufgaben in der Adoleszenz
- Der Einfluss von Umwelt und Individuum auf die Entwicklung
- Der lebenslange Lernprozess nach Havighurst
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die vier Theoriefamilien der Entwicklungspsychologie ein – interaktionistisch, aktionistisch, exogenistisch und endogenistisch – und erläutert deren unterschiedliche Gewichtungen von Umwelt- und Subjekt Einfluss auf die Entwicklung. Sie stellt die These der Arbeit vor: Sind wir Ko-Produzenten unserer eigenen Entwicklung? Die Arbeit wählt als Ausgangspunkt die Überlegungen von Robert J. Havighurst zu Entwicklungsaufgaben.
Die Entwicklungsaufgaben nach Havighurst: Dieses Kapitel präsentiert Havighursts Theorie der Entwicklungsaufgaben (developmental tasks) aus den 1940er Jahren. Havighurst definiert Lernen als einen lebenslangen Prozess, der gesellschaftlich erwünscht ist und das Wohlbefinden des Individuums beeinflusst. Er argumentiert, dass im Gegensatz zu Tieren, der Mensch nicht mit vollständigen Handlungsmustern geboren wird und seine Fähigkeiten durch Lernen und Interaktion mit der Gesellschaft entwickelt.
Die Entstehung von Entwicklungsaufgaben: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung von Entwicklungsaufgaben nach Havighurst als Ergebnis des Zusammenspiels von biologischen Prozessen (wie physische Reifung) und äußeren Einflüssen (gesellschaftliche Erwartungen). Die Persönlichkeit des Individuums entsteht durch die Interaktion dieser Faktoren. Havighurst definiert Entwicklungsaufgaben als gesellschaftlich erwünscht, deren erfolgreiche Bewältigung zu Glück und Erfolg bei späteren Aufgaben führt, während das Scheitern zu Unzufriedenheit und Schwierigkeiten führt.
Von der Kindheit bis zum Erwachsensein Altersgruppen und ihre Entwicklungsaufgaben: Dieses Kapitel beschreibt Havighursts Einteilung des Lebenslaufs in sechs Altersgruppen (frühe Kindheit bis spätes Erwachsenenalter), jede mit spezifischen Entwicklungsaufgaben. Der Fokus liegt auf der Adoleszenz, die in drei Stufen mit verschiedenen Entwicklungsaufgaben unterteilt wird (siehe Tabelle 1 im Originaltext). Die Aufgaben umfassen den Aufbau von Beziehungen zu Gleichaltrigen, die Entwicklung persönlicher Unabhängigkeit und die Entwicklung einer eigenen Wertehaltung und eines ethischen Systems.
Schlüsselwörter
Entwicklungspsychologie, Interaktionismus, Entwicklungsaufgaben, Robert J. Havighurst, Adoleszenz, Lebenslanges Lernen, Umwelt- und Subjekteinfluss, Selbstgestaltung, gesellschaftliche Erwartungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Entwicklungsaufgaben nach Havighurst
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Frage, inwieweit wir Ko-Produzenten unserer eigenen Entwicklung sind, ausgehend von einer interaktionistischen Perspektive. Sie analysiert hierfür die Theorie der Entwicklungsaufgaben nach Robert J. Havighurst und deren Relevanz im Kontext dieser These.
Welche Entwicklungstheorien werden betrachtet?
Die Arbeit führt zunächst vier Theoriefamilien der Entwicklungspsychologie ein: interaktionistisch, aktionistisch, exogenistisch und endogenistisch. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der interaktionistischen Perspektive und der Theorie der Entwicklungsaufgaben nach Havighurst.
Was ist die zentrale These der Arbeit?
Die zentrale These lautet: Sind wir Ko-Produzenten unserer eigenen Entwicklung? Die Arbeit versucht diese Frage anhand von Havighursts Theorie der Entwicklungsaufgaben zu beantworten.
Was sind Entwicklungsaufgaben nach Havighurst?
Havighurst definiert Entwicklungsaufgaben als gesellschaftlich erwünschte Aufgaben, deren erfolgreiche Bewältigung zu Glück und Erfolg bei späteren Aufgaben führt. Das Scheitern hingegen führt zu Unzufriedenheit und Schwierigkeiten. Sie entstehen durch das Zusammenspiel biologischer Prozesse (z.B. physische Reifung) und gesellschaftlicher Erwartungen.
Wie entstehen Entwicklungsaufgaben?
Die Entstehung von Entwicklungsaufgaben resultiert aus der Interaktion zwischen biologischen Prozessen (wie der körperlichen Reifung) und äußeren Einflüssen (gesellschaftliche Erwartungen). Die Persönlichkeit entwickelt sich durch dieses Zusammenspiel.
Wie teilt Havighurst den Lebenslauf ein?
Havighurst unterteilt den Lebenslauf in sechs Altersgruppen (frühe Kindheit bis spätes Erwachsenenalter), jede mit spezifischen Entwicklungsaufgaben. Die Arbeit konzentriert sich besonders auf die Adoleszenz, die in drei Stufen mit unterschiedlichen Entwicklungsaufgaben eingeteilt wird.
Welche Rolle spielt die Adoleszenz in der Arbeit?
Die Adoleszenz spielt eine wichtige Rolle, da sie als Beispiel für die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben im Kontext von gesellschaftlichen Erwartungen und individueller Entwicklung betrachtet wird. Es werden spezifische Entwicklungsaufgaben in der Adoleszenz, wie der Aufbau von Beziehungen zu Gleichaltrigen und die Entwicklung einer eigenen Wertehaltung, hervorgehoben.
Was ist das Verständnis von Lernen nach Havighurst?
Havighurst betrachtet Lernen als einen lebenslangen Prozess, der gesellschaftlich erwünscht ist und das Wohlbefinden des Individuums beeinflusst. Im Gegensatz zu Tieren, so Havighurst, wird der Mensch nicht mit vollständigen Handlungsmustern geboren, sondern entwickelt seine Fähigkeiten durch Lernen und Interaktion mit der Gesellschaft.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Entwicklungspsychologie, Interaktionismus, Entwicklungsaufgaben, Robert J. Havighurst, Adoleszenz, Lebenslanges Lernen, Umwelt- und Subjekteinfluss, Selbstgestaltung, gesellschaftliche Erwartungen.
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- Ivonne Wüsthof (Author), 2017, Sind wir Ko-Produzenten unserer Entwicklung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/385617