Eine in der Praxis sehr beliebte Methode, um den Wert eines Unternehmens zu ermitteln, ist das Multiplikatorverfahren. Diese Beliebtheit verdankt sie vor allem der einfachen Anwendbarkeit und Verständlichkeit des Verfahrens bzw. der Ergebnisse. Auf der anderen Seite wird das Verfahren aufgrund seiner mangelnden theoretischen Fundierung und des großen Gestaltungsspielraums bei der Anwendung stark kritisiert. Die Gestaltungsprobleme bei der Anwendung lassen sich auf drei wesentliche Bereiche aufteilen: die Wahl einer passenden Bezugsgröße, die Ermittlung vergleichbarer Unternehmen und die Bestimmung einer optimalen Verdichtungsmethode. Ein Fehler bei einem dieser drei Problembereiche, kann zu erheblichen Fehlbewertungen führen und damit das gesamte Verfahren unbrauchbar machen.
Vor diesem Hintergrund thematisiert die vorliegende Arbeit das methodische Problem des Multiplikatorverfahrens.
Hierbei werden die einzelnen Problembereiche untersucht und anschließend vor dem Hintergrund heutiger Erkenntnisse aus der Forschung diskutiert. Ziel dieser Arbeit ist es, konkrete Anwendungsempfehlungen für die drei Problembereiche zu geben. Daher sollen folgende drei Forschungsfragen beantwortet werden:
1. Auf welche Kriterien muss geachtet werden, um wertrelevante Bezugsgrößen zur Konstruktion von Multiplikatoren auszuwählen?
2. Welche Herangehensweise ist am besten geeignet, vergleichbare Unternehmen zu ermitteln?
3. Welche Verdichtungsmethode dient am besten dazu, die Multiplikatorrelationen zu aggregieren?
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Grundlegendes zum Multiplikatorverfahren
- Konzeption des Multiplikatorverfahrens
- Ausprägungsformen des Multiplikatorverfahrens
- Vorgehensweise des Multiplikatorverfahrens
- Theoretische Fundierung des Multiplikatorverfahrens
- Auswahl und Bildung von Multiplikatoren
- Systematisierung der Multiplikatorkonstruktion
- Probleme bei der Multiplikatorkonstruktion
- Konsistenz der Multiplikatoren
- Einfluss der Kapitalstruktur auf die Multiplikatoren
- Berechnung des Fremdkapitalwertes
- Auswahl des Bezugszeitpunkts
- Vorstellung einzelner Multiplikatoren
- Best-Practice-Empfehlung zur Auswahl des Multiplikators
- Erstellung der Peergroup
- Auswahl geeigneter Vergleichsunternehmen
- Auswahl von Vergleichsunternehmen anhand der Branchenzugehörigkeit
- Auswahl von Vergleichsunternehmen anhand von Fundamentalfaktoren
- Größe der Peergroup
- Aggregation der Multiplikatoren
- Auswahl der Verdichtungsmethode
- Negative Bezugsgrößen
- Verschiedene Verdichtungsfunktionen
- Best-Practice-Empfehlung zur Auswahl der Verdichtungsmethode
- Kritische Würdigung des Multiplikatorverfahrens
- Thesenförmige Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Multiplikatorverfahren in der Unternehmensbewertung und beschäftigt sich mit den methodischen Problemen, die mit seiner Anwendung verbunden sind. Ziel ist es, konkrete Anwendungsempfehlungen für die Wahl der Bezugsgröße, die Ermittlung vergleichbarer Unternehmen und die Bestimmung einer optimalen Verdichtungsmethode zu liefern.
- Kritikpunkte und theoretische Fundierung des Multiplikatorverfahrens
- Auswahl und Bildung von Multiplikatoren, einschließlich der Herausforderungen bei der Konsistenz und der Berücksichtigung der Kapitalstruktur
- Erstellung der Peergroup: Auswahl geeigneter Vergleichsunternehmen und Bestimmung der Gruppengröße
- Aggregation der Multiplikatoren: Auswahl der Verdichtungsmethode und Umgang mit negativen Bezugsgrößen
- Best-Practice-Empfehlungen für die Anwendung des Multiplikatorverfahrens
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Problemstellung des Multiplikatorverfahrens. Hierbei werden die Vor- und Nachteile des Verfahrens sowie die zentralen Herausforderungen bei der Anwendung erläutert. Im zweiten Kapitel werden die Konzeption, Ausprägungsformen und die theoretische Fundierung des Multiplikatorverfahrens vorgestellt. Das dritte Kapitel behandelt die Auswahl und Bildung von Multiplikatoren. Es geht dabei um die Systematisierung der Multiplikatorkonstruktion, die Herausforderungen bei der Konsistenz und die Berücksichtigung der Kapitalstruktur. Zudem werden verschiedene Multiplikatoren vorgestellt und eine Best-Practice-Empfehlung zur Auswahl des Multiplikators gegeben. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Erstellung der Peergroup, d. h. der Auswahl geeigneter Vergleichsunternehmen und der Bestimmung der Gruppengröße. Im fünften Kapitel werden verschiedene Verdichtungsmethoden zur Aggregation der Multiplikatoren diskutiert, wobei auch der Umgang mit negativen Bezugsgrößen berücksichtigt wird. Schließlich werden im sechsten Kapitel die kritischen Aspekte des Multiplikatorverfahrens zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Unternehmensbewertung, Multiplikatorverfahren, Bezugsgröße, Vergleichsunternehmen, Peergroup, Verdichtungsmethode, Kapitalstruktur, Best-Practice-Empfehlung, Kritische Würdigung
- Quote paper
- Simon Ohnmacht (Author), 2017, Methodische Fundierung des Multiplikatorverfahrens in der Unternehmensbewertung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386003