Im Zentrum dieser Arbeit steht die instrumentalisierte Pressepolitik der Nationalsozialisten während der NS-Herrschaft. Den Kern der Untersuchung bilden vier Begriffe, die in ihrer Verwendung als Stereotype der Agitation des NS-Regimes zugleich als Propagandainstrument dienten und maßgeblich zur Ausgestaltung und Erzeugung von Feindbildern beitrugen: Bolschewismus, Demokratie, Kapitalismus und Plutokratie. Allen vier Termini hefteten die Nationalsozialisten zusätzlich noch antisemitische Vorzeichen an, durch die eine Identität mit dem Judentum suggeriert wurde. Die NS-Propaganda funktionierte an dieser Stelle fortwährend nach dem gleichen Schema: Um rassenideologische Ideen mit politischen, ideologischen oder wirtschaftlichen Zielen zu verknüpfen, wurden Stereotype verwendet und zu Feindbildern ausgestaltet. Diese Form der Manipulation, Verleumdung und Hetze bestimmten letztlich die Vorurteile und den Hass, auf den die NS-Indoktrination gerichtet war.
Im Rahmen der folgenden Untersuchung werden Presseartikel aus der Zeitung „Völkischer Beobachter“ während der Jahre von 1933 bis 1945 systematisch analysiert und diskutiert. Es soll erforscht werden, mit welchen stereotypen Denkbildern die Zeitung in der NS-Diktatur vorwiegend arbeitete und welche rhetorischen Mittel, Erklärungsmuster und sprachliche Verknüpfungen die Zeitung verwendete, um die gewünschten Feindbilder zu erzeugen. Dabei sollen die Funktionen der untersuchenden Begriffe Bolschewismus, Demokratie, Kapitalismus und Plutokratie in ihrer Verwendung als Stereotype erfasst werden. Die Einordnung und Einstufung der zu untersuchenden Presseartikel in ihrem Kontext liegt somit im Kern der Untersuchung.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung.
- 1.1 Zielsetzung der Arbeit.
- 1.2 Aufbau der Arbeit.
- 1.3 Methodische Vorgehensweise.
- 1.4 Forschungsstand, Literatur und Quellen.
- 2. Stereotype und Feindbilder.
- 2.1 Die Ausgestaltung von Stereotypen zu Feindbildern
- 2.2 Bolschewismus ...
- 2.3 Demokratie, Kapitalismus und Plutokratie.
- 3. Pressepropaganda im Dritten Reich
- 3.1 Historischer Hintergrund und Rahmenbedingungen.
- 3.2 Die Pressekonferenz im RMVP und ihre Teilnehmer.
- 3.3 Presseanweisungen und Sprachregelungen..
- 4. Der „Völkische Beobachter“ im NS-Pressewesen
- 4.1 „Kampfblatt“ und Parteiorgan (1920-1933).
- 4.2.,,Massenblatt“ und „Staatszeitung“ (1933-1945)
- 4.3 Personal - Redakteure und Korrespondenten..
- 5. Analyse.…………………………
- 5.1 Stereotype und Feindbilder der NS-Propaganda von 1933 bis 1939.
- 5.1.1 Bolschewismus...
- 5.1.2 Kapitalismus.
- 5.1.3 Demokratie und Plutokratie.
- 5.2 Stereotype und Feindbilder der NS-Propaganda von 1939 bis 1941
- 5.2.1 Die Berichterstattung über die Sowjetunion im VB im Zeichen des Nichtangriffspakts.
- 5.2.2 Die Darstellung der Westmächte im VB bis zum „, Unternehmen Barbarossa\"..
- 5.3 Die Feindpropaganda des VB zwischen 1941 bis 1945.
- 6. Fazit........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Masterarbeit befasst sich mit der instrumentalisierten Pressepolitik der Nationalsozialisten während der NS-Herrschaft. Der Fokus liegt auf der Untersuchung, wie Stereotype im "Völkischen Beobachter" verwendet wurden, um Feindbilder zu erzeugen. Die Arbeit analysiert die Verwendung der Begriffe Bolschewismus, Demokratie, Kapitalismus und Plutokratie als Stereotype und untersucht deren Funktion in der Propaganda des NS-Regimes.
- Die Verwendung von Stereotypen im "Völkischen Beobachter" als Instrument der Feindbilderzeugung.
- Die Rolle von Bolschewismus, Demokratie, Kapitalismus und Plutokratie als Stereotype in der NS-Propaganda.
- Die Funktionen der Stereotype in der NS-Propaganda und die Erzeugung von Feindbildern.
- Die politische und ideologische Bedeutung der verwendeten Stereotype.
- Die Auswirkungen der NS-Propaganda auf die Wahrnehmung und das Denken der Bevölkerung.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Die Einleitung legt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit dar. Sie erläutert die methodische Vorgehensweise und den Forschungsstand.
- Kapitel 2 befasst sich mit den theoretischen Grundlagen von Stereotypen und Feindbildern. Es werden die Merkmale, Funktionen und Bestimmungen von Stereotypen analysiert und die vier zu untersuchenden Stereotype aus der NS-Zeit forschungsgeschichtlich beleuchtet.
- Kapitel 3 beleuchtet die Pressepropaganda im Dritten Reich. Es werden der historische Hintergrund, die Rahmenbedingungen und die Rolle der Pressekonferenz im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (RMVP) sowie die Presseanweisungen und Sprachregelungen behandelt.
- Kapitel 4 behandelt den "Völkischen Beobachter" im NS-Pressewesen. Es werden die Entwicklung und die Bedeutung der Zeitung, ihre Rolle als "Kampfblatt" und "Staatszeitung", sowie das Personal der Redaktion und der Korrespondenten betrachtet.
- Kapitel 5 analysiert die Verwendung von Stereotypen und Feindbildern in der NS-Propaganda anhand von Artikeln aus dem "Völkischen Beobachter". Die Analyse konzentriert sich auf die Perioden von 1933 bis 1939, 1939 bis 1941 und 1941 bis 1945.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit konzentriert sich auf die Rolle von Stereotypen in der NS-Propaganda und die Konstruktion von Feindbildern. Die Schlüsselwörter umfassen Stereotype, Feindbilder, NS-Propaganda, "Völkischer Beobachter", Bolschewismus, Demokratie, Kapitalismus, Plutokratie, Antisemitismus, Rassenideologie.
- Quote paper
- Nico Heß (Author), 2016, Stereotype als Instrument der Feindbilderzeugung im Verlauf der NS-Zeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/392042